Im Schaubetal wird eine Solaranlage errichtet, nur nicht mit Modulen der in der Nähe ansässigen Firmen Conergy und First Solar. Nein, die Ware kommt aus China, die Fabrik steht in der Nähe von Peking. Deren Module sind gut und auch nicht billig, aber das Verhältnis von Preis und Leistung stimmt. Warum chinesische Technik, wenn es doch deutsche Unternehmen vor der Haustür gibt? Solaranlagen sind sehr langfristige Investitionen, 20 bis 30 Jahre sollen sie betrieben werden und die Banken verlangen eine Garantie für die Bauteile über den langen Zeitraum. Solche Garantie können die deutschen Hersteller garantiert auch geben, können sie die auch einhalten? Hier gehen die Banken von einer Marktbereinigung aus, sie erwarten, dass es viele deutsche Hersteller in 10 oder 20 Jahren nicht mehr gibt.
Dabei fällt mir Woltersdorf ein, hier wird auch geplant, eine 17 kWp* Anlage soll auf dem Dach des Neubaus für die FAW errichtet werden. Ein 1 kWp Betrieb produziert in Deutschland ca. 800 kWh* und braucht dafür ca. 9 qm Dachfläche. Das sind technische Details, die denjenigen, der das Dach zur Verfügung stellt, nur insoweit zu interessieren braucht, als er die Bonität der Betreiber für einen Zeitraum von ca. 20 Jahren abschätzen muss. Ist der Solarverein pleite, muss die Gemeinde die Kosten für Entfernung der Module und Dachsanierung stemmen.
Zitat von Solaranlagen-Portal : „Voraussetzungen für eine Dachmontage ist eine Statikprüfung des Daches und unter Umständen des Gebäudes. Künftiges Solardach und Gebäude müssen die Last der Anlage sowie unter anderem Wind- und Schneelasten tragen können.
Module, Gestelle und Befestigungsmaterial sowie Dachanschlüsse müssen nach bestehenden Normen und entsprechend Wind- sowie Schneezone sowie der speziellen Lasten vor Ort ausgewählt werden. Je höher die Belastung, desto stabileres Befestigungsmaterial muss ausgewählt werden. Natürlich müssen in einer Statikprüfung auch die regionalen Besonderheiten vor Ort berücksichtigt werden.“
Wurde das Dach der FAW neu berechnet, gibt die bisherige Dachkonstruktion die nötige Sicherheit, oder ist eine andere Gestaltung notwendig. Was kostet Statik und Umrüsten und wer trägt die Kosten. Kann der Solarverein, oder wie immer er heißen wird, eine Bankbürgschaft für die Kosten der Entsorgung und Dachsanierung nach ca. 20 Jahren stellen.
*kWp = Kilowatt-Peak, Spitzenleistung unter den besten ortsabhängigen Werten für die Temperatur der Module und Sonneneinstrahlung
*kWh = Kilowattstunden pro Jahr