Ostermarkt Kloster Chorin

Kloster Chorin OstermarktLange ist es her, dass wir den Ostermarkt im Kloster Chorin besuchten. Dieses Jahr wollten wir ihn wieder besuchen. Heute Vormittag machten wir uns auf die Strümpfe, der Weg führte uns über Strausberg, Trampe und Eberswalde nach Chorin. Rund um die Klosterruine waren alle Wege abgesperrt, niemand sollte sein Auto ohne Parkgebühr abstellen können. Das sind wir schon von den Sommerkonzerten her gewöhnt und begaben uns für 2.50 Euro in die Obhut der Parkplatzwächter. Nach einem kurzem Spaziergang, erreichten wir den Eingang zum Ostermarkt. Wir merkten sofort, das Wort „Markt“ war satt übertrieben. Wenige Stände lagen verstreut über den riesigen Klosterhof, überall gähnte uns Leere und Langeweile an. Schnell kamen wir auf den Grund für das mickrige Markttreiben, satte 4 Euro Eintritt pro Person wollte der Betreiber für fast Nichts einstreichen. Das mochten wir uns nicht antun und machten uns auf den Rückweg zum Parkplatz.

Dort entdeckten wir ein großes abgeteiltes Gelände, über hohen Sichtblenden ragten einige Türme und Zinnen. In einer Ecke standen dicht an dicht die Wagen der Schausteller. Wir reckten die Hälse, riskierten einen Blick über die Sehsperren. Toll war’s nicht, was wir erblicken konnten, trotzdem machten wir uns auf

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den Weg rund um die Absperrung, bis wir den Turm, der auch Eingang war, erreichten. Spilwut Spectaculum stand in großen Lettern quer über den Turm. Das mittelalterliche Spektakel stand unter der Schirmherrschaft unseres Landesvaters Matthias Platzeck. Am Kassenhäuschen konnten wir dann nachlesen, wie hoch die Macher den Wert ihrer Show taxierten. Kinder durften für 6, Erwachsene für nur 9 Euro in vergangene Jahrhunderte abtauchen. spilwut-spectaculumEin zusätzliches Nachtspektakel wurde für noch einmal 7 Euro pro Mann angeboten. Auch hier passten wir und rechneten für eine Familie und zwei Kinder: 4 x 4 = 16 Euro Eintritt im Kloster; 2 x 6 = 12 Euro für Kinder und 2 x 9 = 18 Euro für Erwachsene; 4 x 7 = 28 Euro für’s abendliche Spiel und 2.50 Euro für’s Auto. Abgesehen von den Reisekosten zahlt eine vierköpfige Familie, möchte sie denn alles miterleben 76,50 Euro nur für Eintritt, da ist nichts weiter dabei. Keine Bratwurst, kein Karussell, rein nichts. Ein Landesvater, der sowieso überall umsonst reinkommt, mag sich das ja leisten können. Für eine vierköpfige Familie, die nirgends etwas umsonst bekommt, da wird’s wohl eng.

Wir verzichteten und machten uns auf den Heimweg durch die blühende Landschaft. In Trampe endeckten wir einen mit großer Mühe geschmückten Osterwagen und in Heckelberg unzählige Stoffpuppen, die im Garten und an der Straße standen, ein uns bisher unbekannter Osterbrauch.

Osterwagen Trampe Figuren Heckelberg

2 Gedanken zu „Ostermarkt Kloster Chorin

  1. Frank der Schmied

    Hallo Bernd,
    schade das ihr nicht bis zur Kasse vom Spektakel gegangen seid, es gab Familienermäßigung, ihr habt ein sehr schönes Fest verpasst und man musste auch drinnen längst nicht für alles etwas berappen. Ich würde mich freuen wenn ihr nächstes Jahr euch wieder auf den Weg nach Chorin macht und dann zum Spektakel kommt.
    Beste Grüße
    Frank

    1. Bernd

      Dominus det tibi pacem Frank,
      danke für deine netten Worte. Von Familienermäßigung konnte ich auf dem Anschlag am Eingang kein Wort finden. Selbst mit Ermäßigung, der geforderte Batzen an Thalern und Gulden ist schwer aufzubringen. Familien sind das eine, da sind noch die Rentner. Viele müssen von dem was, ihr für Stunden nehmt, einen ganzen Tag sinnlos prassen. So kommen wir von Eins ins Andere, Studenten, Arbeitslose, die Silberlinge im Säckel reichen bei den meisten nicht mehr für kostspielige Vergnügen.
      Ad deum
      Bernd Spitzfeder

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