Mein Besuch bei den Linken

Vor einiger Zeit erhielt ich eine Einladung von Frau Prof. Dr. Böhm zu einer Mitgliederversammlung mit den Linken am Montag den 22. Februar im AWO-Seniorenclub. Beginnen sollte das Ereignis für mich um 20:00 Uhr damit, dass sich der Kandidat für die Bürgermeisterwahl den Besuchern vorstellt; und er in einer zwanglosen Atmosphäre die an ihn gerichteten Fragen diskutiert.

Einige Zeit habe ich überlegt, ob ich dieser Einladung folgen sollte, da die Linken auf ihrer Webseite und in ihrer Pressemitteilung einzig und allein den Kandidaten Herrn Daniel Kämpfe angaben und damit schon eine eindeutige Position bezogen. Drücken wollte ich mich auch nicht und so nahm ich das Danaergeschenk der Linken an.

In einem kurzen Vortrag über meine Vorstellungen von der Zukunft Woltersdorfs, stellte ich mich den Gästen als Bürgermeisterkandidat vor. Mein Thema war die Jugendarbeit, die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer welches mir sehr am Herzen liegt z.B. im Bereich der Berliner Straße und Rüdersdorfer Straße, die gedeihliche Zusammenarbeit mit dem Vereinen, wie z.B. dem Sportverein und dem Verschönerungsverein. Im folgenden kam ich auf die Alte Schule und ihre Sanierung zu sprechen. Dies rief nun Frau Prof. Dr. Böhm auf den Plan, die meinen Vortrag unterbrach, um mir klarzumachen, dass mit der Sanierung der alten Schule alles in Sack und Tüten sei. Was immer Sack und Tüten bei den Linken bedeutet.

Da ist aber eine Kleinigkeit zu bedenken; solange kein Konzept für die Nutzung vorliegt, gibt es keine Fördermittel; bei 100 Prozent Förderung muss eine 100 prozentige gemeinnützige Nutzung vorliegen. Das haben die Linken in der Hektik des Klassenkampfes ganz vergessen. So scheint es mir, dass nichts in Sack und Tüten ist, wie Frau Prof. Dr. Böhm mir an den Kopf warf.

Im Laufe des Gesprächs kristallisierte sich heraus, dass unsere Unternehmer auch nicht so richtig eine Chance bei den Linken haben. Der Tenor: „An der derzeitigen Situation sind die Unternehmen selber Schuld.“ Da stelle ich mal die Frage in den Raum, wer hat Schuld, wenn von Schuld überhaupt geredet werden darf, die Regierenden, die zwanzig Jahre lang nichts für die Unternehmen taten, oder die die regiert wurden und nichts machen konnten.

Die Linken packten ihr Danaergeschenk aus: „Sie werden hier keine Bürgerinitiative zustande kriegen“, tönte es mir entgegen, „und mit dem Bürgern in den Schleusenviertel brauche ich auch nicht reden, die wollen sowieso keine Veränderung.“ Das war mir klar, sind es doch alle Viertel, ausgenommen das Schleusenviertel, die 20 Jahre zurück in der Vergangenheit leben müssen. Es sind aber nicht alle Schleusenviertel Bewohner die von 20 Jahre Gemeindepolitik profitiert haben und diese Vielen werden sich Veränderung wünschen.

Deutlich sprachen sich die Linken für – wie gehabt, nur keine Veränderung – aus, so habe ich den Eindruck gewonnen, eine bürgernahe Verwaltung ist den Linken ein Stachel im blinden Auge. Wollen denn die Linken eine Veränderung, einen Aufbruch zu neuen Ufern?

Nach einer halben Stunde waren sie mit mir fertig. Ich wurde sozusagen im Eilverfahren hurtig abgefrühstückt. Na ja, was hatte ich erwartet? Sie hatten sich ja vorher zwei Stunden lang mit dem Kandidaten Daniel Kämpfe beschäftigt, den sie mit Pauken und Trompeten bei der Presse und in ihrer Webankündigung eingeladen hatten. Schon die Art ihrer Einladung sagte eigentlich alles über die Absicht der Linken, sie wollten mich nur als Verpackung für den von ihnen favorisierten Besucher.