Kriegsgründe werden erfunden seitdem es Menschen gibt. Der Überfall auf den Nachbarn und sein Ausplündern erfordert eine moralische Untermauerung.
Bismarck veröffentlichte 1870 die „Emser Depesche“ von Kaiser Wilhelm I. in einer derart verstümmelten Fassung, dass Napoleon III. sie als Kriegserklärung sah und so getäuscht, selber eine abgab.
Im August 1939 überfiel die SS in polnischen Uniformen den deutschen Sender Gleiwitz, der Hitler als Kriegsgrund gegen Polen diente.
Der Vietnamkrieg begann mit der Tonkin-Lüge. Nordvietnamesische Boote sollen den US Zerstörer „Maddox angegriffen haben. Präsident L.B. Johnson brachte den lange vorbereiteten Krieg auf den Weg.
Bush, sein Außenminister Colin Powell beschworen noch im Februar 2003 vor den Vereinten Nationen, dass Saddam über Massenvernichtungsmittel verfüge.
Jetzt geht es wieder los. Zeitungen, wie z.B. „Die Welt“, titeln „Die USA werfen Teheran Mordkomplott vor“. Warum spielen Zeitungen eigentlich das leicht durchschaubare Kriegsgrund erfinden Spiel der USA mit? Kein Geheimdienst, auch nicht der iranische, wird sich so dumm anstellen.
Da gibt es aber die US Army und die wird in Afghanistan bald arbeitslos, ein neuer Job muss her. Waffenfabriken brauchen Vollbeschäftigung und die Kopfstärke einer Armee in Friedenszeiten schrumpft erheblich, dass gibt Unmengen von Arbeitslosen. Obendrein lenkt ein Krieg von innenpolitischen Problemen ab, führt zum Schulterschluss der Nation. Liegen sich z.Z. nicht Demokraten und Republikaner in den Haaren? So ein kleiner Krieg, der hat schon etwas für sich. Kann man sich dabei noch der Ölfelder des neuen Schurken bemächtigen, umso besser.