EU, Urheberrecht, Gebäude, Kunstwerke

Bilder, wie die hier abgebildeten, oder ihre Fots vom Funkturm, dem Riesenrad im Prater oder der Reichstag dürfen wir, geht es nach der EU, bald nicht mehr ohne Bedenken auf Webseiten oder in sozialen Netzwerken veröffentlichen.
In Deutschland ist das Veröffentlichen bisher möglich gewesen. Es ist, bis zur Änderung durch die EU, von der Panoramafreiheit, einem Begriff aus dem Urheberrecht, abgesichert gewesen. Julia Reda von der Piratenpartei, zuständig für eine Reform des Urheberrechts in der EU, wollte dieses deutsche Recht für alle EU-Länder festschreiben.
Der Vorstoß ging voll daneben. Der Franzose, Jean-Marie Cavada von der „Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa“ hielt dagegen: Wer Fotos oder Videos von festinstallierter Kunst und öffentlichen Gebäuden gewerblich nutzen will, braucht die Einwilligung der Urheber“.

Wie das gehen soll, für jedes Bild eine Genehmigung einholen, sei schier unmöglich,meint Freelens, ein Verband von Fotojournalisten. Das bedeutet, jeder muss prüfen, bevor er ein solches Foto oder Video in ein soziales Netzwerk einstellt, ob Urheberrechte beansprucht werden.
Dass würde alle Bürger der EU, die gerne ein Foto oder Video bei Facebook, etc. einstellen, mit dem Urheberrecht zusammenrasseln lassen. Facebooks Regeln sehen vor, dass das Unternehmen weiterverarbeiten darf. Da wird’s dann kommerziell und die Streitigkeiten sind vorprogammiert.
Das wiederum wird viele deutsche Rechtsanwälte, die ein reges Abmahnwesen betreiben, erfreuen. Urheberrechtsprozesse werden in der Regel bei Landesgerichten geführt und da wird’s richtig teuer.

Am 9. Juli berät das EU-Parlament und wir können nur hoffen, dass Jean-Marie Cavadas Antrag abgelehnt wird.

Hier geht es zu einer Webseite, auf der sich jeder in eine Petition eintragen kann, die diese Urheberechtsverschärfung ablehnt.

Ein Gedanke zu „EU, Urheberrecht, Gebäude, Kunstwerke

  1. blitzmaerker

    Ja, die Panoramafreiheit sollte weiterhin gewährleistet sein. Allerdings würde ich keinem Unternehmen ohne monitäre Gegenleistung die kommerzielle Nutzung meiner Bilder erlauben, deshalb meide ich u.a. die „sozialen“ Netzwerke. Echte Freunde sind mir lieber und Kontakt halten geht auch „old school“ per Telefon, SMS und eMail. Oder über Kommentarfunktionen in Blog’s 🙂

    Sommergrüße aus Bayern

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