Bienenstich

bienenstich

Wir kaufen bei einem Bäcker, der jetzt am Berliner Platz sein Geschäft betreibt. Wir waren in den Jahren mit seinen Backwaren zufrieden. Vor Tagen kauften wir unseren Bienenstich, um die Mittagszeit, in einer anderen Filiale des gleichen Bäcker, die in einem Kaufland untergebracht ist.

Nachmittags um 15:00 Uhr, Kaffeezeit, meine Frau schaufelt den Bienenstich auf die Teller. Die Kuchengabel dringt in den Kuchen ein, stößt auf hefigen Widerstand. Mit brutaler Gewalt stoßen wir die Spitzen der Gabel durchs steinharte Gebäck. Sekunden später, die Zähne mahlen, mahlen, mühsam kriegen sie den zähen Brei in kleine Stücke. Zunge, Gaumen und Zähne alles verkleistert. Die Geschmacksnerven vibrieren, geben den Befehl, die übelschmeckende Masse auszuspeien. Was wir auch mit großer Erleichterung taten.

Dann schauten wir uns das an, was uns der bisher gute Bäcker als Bienenstich andrehte. Dass, was wir sahen, sah ranzig aus, uralt, eben vergammelt. Der Boden und die Decke der Stücke waren hart wie Gips. Die sich innen befindliche Füllung, eine in ungesunden Farben schillernde Masse, mochten wir nicht untersuchen, der Ekel hielt uns ab.

Wir haben’s dem Bäcker mit einer Email und Fotos schriftlich mitgeteilt. Eine Antwort war’s dem Bäckermeister nicht wert. Das macht nachdenklich.