Die „Märkische Oderzeitung“ (MOZ) ist 20 Jahre jung. Eine Zukunft ohne wirtschaftliche Sorgen, Meinungsvielfalt und Objektivität wünsche ich ihr. Wie es um die Sorgen bestellt ist, weiß ich nicht. Bei den beiden anderen Punkten könnten die Zeitungsmacher noch eine Kohle drauflegen.
Einige wenige Zeilen der ersten Ausgabe von 1990 haben mich magisch angezogen: „Mir ist in den letzten Wochen häufig die Meinung begegnet, die PDS werde in der Berichterstattung noch immer bevorzugt, und bei der Kommentierung würden linke Positionen begünstigt.“ Gerne würde ich wissen, hat sich da etwas von 1990 bis 2010 geändert? Ist die MOZ erwachsen geworden?
Genau kann ich das nicht beurteilen, lese ich die Märkische Oderzeitung (MOZ) doch erst seit zehn Jahren und kann so nur auf einen Teil ihrer Vergangenheit blicken. Leserbriefe sind ’s, die lese ich am liebsten, geben sie doch ein gutes Stimmungsbild, aber nur wenn Alle, egal welcher Fasson, ihren Senf beisteuern können.
Die Auswahl der MOZ Leserbriefe machte mich in dem zurückliegenden Jahrzehnt verdrießlich, bekam ich doch überwiegend ROT gefärbte Lettern zu lesen. So stellte ich mir die Vielfalt der Meinungen im vergangenen „Neuen Deutschland“ vor und von der roten Suppe wollte ich mir nicht jeden Tag das Frühstück versalzen lassen.
Abo kündigen – fällt schwer, nach so langer Zeit, oder sich an die Redaktion für Leserbriefe wenden und selber Briefe schreiben. Das war ein zweckloser Versuch und so habe ich eines Tages der MOZ Redaktion meine Klagelied über die Leserbriefe der Märkischen Oderzeitung gesungen. Obwohl mein Lied an der Oder nicht gern vernommen wurde, hörte die schreibenden Zunft zu und sortiert seit Monaten objektiver. Die Leserbriefe bieten jetzt einen guten Überblick darüber was der Leser denkt. Die Roten kommen auch heute noch zu Wort, werden aber nicht mehr First Class bevorzugt.
Klasse, weiter so! Liebe Schreiber von der MOZ, ich behalte mein Abo und verspreche euch ein kritischer Leser zu bleiben 🙂
Nachtrag: Das Versprechen hielt nicht lange und ich lese die Märkische Oderzeitung (MOZ) nicht mehr.