Schulden hat wohl jede Kommune, auch Woltersdorf, 800 Euro pro Kopf meinte der ehemalige Bürgermeister Höhne beim MOZ Wahlforum im März. 800 Euro pro Kopf, sprach Rainer Vogel, unserer amtierender Bürgermeister, ins klapprige Mikrofon, als er bei der Bürgerversammlung im Oktober danach gefragt wurde. Seltsam, beide Herren kommen zum gleichen Betrag, obwohl Monate zwischen den einzelnen Aussagen liegen und im Sommer allerhand gebaut und abgerissen wurde, hat das alles nichts gekostet, oder hat’s die Gemeinde aus der Portokasse geblecht. Letzteres kann ich mir nicht so richtig vorstellen, spart Woltersdorf, ausgenommen bei seinen Prunkobjekten, wo es nur möglich ist: kein Geld für den Aussichtsturm, kein Geld für das Fidusdenkmal, kein Geld für die Liebesquelle, kein Geld für die Bänke an der Strandprommenade und einiges Andere. Gespart, wie zu sehen ist, wird in erster Linie an den Objekten die im Fokus von Touristen liegen. Interessant, wo doch Gewerbe nicht sein soll und andererseits den gewünschten Ausflüglern nichts geboten wird.
800 Euro pro Kopfverschuldung, ob das stimmt? Hier möchte ich Zweifel anmelden, in meinem Artikel Kassensturz komme ich auf 1875 Euro pro Kopfverschuldung, darin sind bereits die damals genannten Kosten für die Mehrzweckhalle enthalten. Die stimmen, wie ich hörte, nicht mehr, es wird wohl noch teurer, wie alles im Leben. Die schlappen 2000 Euro Schulden pro Kopf sind kein Geheimnis, alle Einzelsummen wurden öffentlich genannt. Nur, welche Verbindlichkeiten hat die Gemeinde noch, ich meine die, die nicht öffentlich sind. Gibt’s da noch Unbekanntes, dann müssen wir die auf die 2000 noch draufsatteln. Es wäre doch mal an der Zeit, den Bürgern die Bilanz öffentlich und verständlich nahezubringen.
Alles wird aus Einnahmen und Rücklagen bestritten, hörte ich. So recht mag ich daran auch nicht glauben. Stehen mir genug Einnahmen zur Verfügung, brauch ich keine Schulden machen, habe ich Rücklagen, kann ich die anknabbern. Rücklagen, welcher Art sind die, Immobilien, Grundstücke oder Bargeld? Erstere muss ich erst verkaufen, um an Geld zu kommen, dass dürfte auch nicht so einfach sein und auch die Erwartungen über die Höhe enttäuschen.
Fragen, Fragen und nochmals Fragen und keine plausiblen Auskünfte. Liebe Gemeindevertreter, Herr Bürgermeister, was halten sie alle denn von einer Gemeinde Woltersdorf, die offen auf ihre Bürger zugeht, sie mitreden, mitdenken läßt und sie nicht nur alle paar Dekaden als Kreuzchenmacher betrachtet, die danach wieder von der Bühne abtreten müssen.