Woltersdorfer Grundstückskarussell – Teil 3; Super günstig

Am Eichendamm hat Bürgermeister Rainer Vogel, im Jahr 2013, ein rund 700 qm großes Grundstück verkauft. Der Kaufpreis sollte 60 Euro pro qm betragen.
Der Käufer bemängelte, das Grundstück sei seit DDR Zeiten ganz dolle zugemüllt und sein Aufwand muss sich in der Preisvorstellung widerspiegeln. Davon will der Käufer zuvor nichts gewusst haben? Die DDR endete 1989 und wir schreiben zum Zeitpunkt seiner Reklamation den Sommer 2013. Der Käufer wohnt(e) obendrein nur einige Meter von dem Grundstück Eichendamm entfernt in der Fontanestraße.
Plötzlich überkommt ihn Kauflust, er rennt zur Gemeindeverwaltung, um den Kauf abzuschließen, ohne dass er weiß, wie das Grundstück aussieht.
Aus seinem Statement ist zu schließen, dass er sich das in seiner engsten Nachbarschaft platzierte Grundstück wohl über 20 Jahre lang nicht ansah. Ich frage mich auch, woher wußte er von einem Grundstück der Gemeinde Woltersdorf, das zum Verkauf anstand? Schließlich wurden erst ab Ende 2015 Grundstücke öffentlich am Schwarzen Brett ausgeschrieben, nur da besaß die Gemeinde keine Grundstücke mehr.

Zurück zur Mängelrüge des Käufers. Wir erinnern uns, alles vollgemüllt. Bürgermeister Vogel, berühmt für sein glückliches Händchen in Grundstücksangelegenheiten, wollte, konnte, musste dem Verkäufer entgegenkommen, bei soviel jahrzehntealtem Müll, eine staatsmännische Pflicht.
Flugs gab er dem Käufer einen erklecklichen Rabatt von 15 Euro/qm. Im Februar zahlte der Käufer den heruntergehandelten Preis von 33.660 Euro für 748 qm, also 45 Euro/qm. Bei 60 Euro/qm hätte der Käufer 44.880 Euro bezahlen müssen. Der Käufer hat dem Bürgermeister einen Preisnachlass von 11.220 Euro abgehandelt. Das Schöne daran, die ortsansässigen Gemeindevertreter erfuhren angeblich nichts davon. Erst die Kommunale Aufsicht, im fernen Beeskow, stieß die Gemeindevertreter darauf.

Dann folgte das Übliche. Unsere Abgeordneten versammelten sich und eine geheime, also nicht öffentliche, transparenzvertuschende, vertrausvernichtende Sitzung nahm ihren Anfang, in der sie ihren Bürgermeister heilten. Heilen klingt richtig gut, heißt aber in gewöhnlichem Deutsch – alles wurde unter den Teppich gekehrt.

Damit waren die 11.220 Euro für die Gemeinde endgültig verloren, einfach futsch.

So hab ich mich, nachdem ich aus Schönblick informiert wurde, lange vor dem unter den Teppich verschwundenen Kehricht, einmal auf den Weg gemacht und einige Fotos geschossen. Wie jeder sehen kann,

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unberührt liegt das Grundstück da, kein Müll ist zu sehen. Voller Saft steht das Gras, hier hat lange kein Müll gelegen, sonst wär das Gras niedergedrückt, verwelkt, braun vom Draufliegenden, dass das Licht ferngehalten hätte. Vorne in der rechten Ecke ein winziger Schutthaufen, einige Schubkarren voll und er wäre entsorgt. Links hinten, ein kleiner Holzstapel hoch durchwachsen von Gras. Dem Stapel ist deutlich anzusehen, seit Monaten, wenn nicht Jahren wurde an ihm nichts bewegt.

Da braucht sich niemand mehr zu wundern, wenn AfD und schlimmeres gewählt wird.

Grundstücksverkauf mit Tücken Teil 1
Grundstücksverkauf mit Tücken Teil 2

Teil 3/4