Wie man einen Nazi macht

Immer wieder kommt es in Deutschland vor, eine Diskusion, eine Rede, eine Schrift, ein Bild, gefällt jemanden nicht. Wenn ihm dann gute Argumente fehlen, fehlt es ihm aber nicht an Wissen, wie man den Anderen mausetot macht. Die Totschlagargumente: „Du bist ein Nazi“ oder „Das ist eindeutig ein Rechtradikaler“ usw., die Liste könnte man beliebig fortsetzen, sind dann besonders beliebt. Der damit Konfrontierte kann dem widersprechen, nur wie will er beweisen, dass er kein Nazi ist? Jedes seiner Gegenargumente lässt sich dann hervorragend deckeln. Widerspricht er nicht, dann haben es Alle schon lange gewußt, dass der Betroffene ein Rechter ist.

Ein besonders schönes Beispiel dieser Technik habe ich vor kurzem in einem Blog aus dem Barnim gefunden. Dort gab es einen Thread über das angedachte Verbot von Paintball-Waffen. Einer der Diskutanten, nennen wir ihn hier Carsten, schoß quer und fand an Waffen nichts schlechtes und deren Export völlig in Ordnung, da alle Welt es so macht. Daraus entwickelte sich der hier auf das Wesentliche gekürzte Thread:

Carsten: „Ist es denn moralischer vertretbar, Waffen und Waffensysteme zu bauen und in alle Welt zu exportieren?“
Das ist moralisch vertretbar! Ich persönlich stehe voll und ganz dazu. Ich wage zu behaupten, dass SIE es sind, die zu einem wesentlichen Teil den Mythos von durchdachter, innovativer, sicherer, präziser und zuverlässiger „deutscher Technik“ geprägt haben und dies immer noch tun.

Dr. V: Mich erinnert der vorangegangene Kommentar im Tenor auch ein wenig zu sehr an einen Kriegsbericht über den Ostlandfeldzug der deutschen Wehrmacht. – auch darüber, ob jeder Spinner unbedingt seinen Penisersatz (oder Dutzende davon) zu Hause im Waffenschrank haben muss.

Carsten: eine derartig unsachliche und zutiefst beleidigende Diffamierung von Millionen von Legalwaffenbesitzern hätte ich von einem intelligenten, promovierten Menschen niemals erwartet.

Dr. V: Wissen Sie, manche Leute muss man nur plappern lassen – sie entlarven sich selbst. Mit Ihrem Griff in die braune Abfallgrube durch Ihren Lobgesang auf deutsche Waffentechnik und Ingenieurskunst ( auch die zwischen 1933 und 1945 ?

Carsten: „Mit Ihrem Griff in die braune Abfallgrube“ Perfektes totschlagargument!

R.S: Carsten. Sie sind einfach eklig mit ihrem faschistoiden Gelabere und ihren sogenannten Argumenten. Widerlich. Das ist der Gipfel ! Sie sollten sich schämen.

Casten: Ich würde jetzt wirklich gern mal wissen, welche meiner Äusserungen tatsächlich und begründbar faschistoid ist.

Bernd: Es eine gute deutsche Tradition, wenn es um heikle Themen geht, den anders Denkenden zu verdächtigen, dass er Anhänger der braunen Subkultur ist. Der, der den Verdacht in die Welt setzte, kann sich beruhigt zurücklehnen – gegen sein Argument ist kein Kraut gewachsen,

Carsten: da haben sie leider recht, dem ist so.

Matthias: Ich stimme Teilen ihrer Aussagen zu. Moralisch ist das Herstellen von Waffen an sich nicht. Auf der anderen Seite stehe ich Ihnen bei. Linke Demagogen versuchen hier in diesem Forum immer wieder mit vermeintlich interlektuellem Gehabe

Dr. V: wir brauchen ja hier nicht notwendig Intellektuelle, aber auf rechte Sprüche von Ihrer Seite lege ich nun überhaupt keinen Wert. , …wenn man nicht ihrer Meinung ist oder sie des Schönredens der Wehrmacht zund der technischen Errungenschaften des dritten Reichs überführt. Diese Diskutanten diffamieren sich selbst, die braucht man nicht zu demaskieren.

K-H W: Da offenbar niemand mehr an einer Diskussion des Themas interessiert ist, schliesse ich diesen Thread.

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Hier hat Dr. V. gedankenlos einen Nazi zusammengeschustert. Die Mitschreier, noch einen Zahn besser, waren wie immer, sofort vorhanden. Kaum einer sagte, lasst den Blödsinn, er muss ja auch Angst davor haben, gleichfalls in die Rechte Ecke gestellt zu werden. Dem Betroffenen wurde vom Patron des Blogs keine Chance gegeben, er hat den Threat geschlossen. Die Antwort auf den Protest dagegen lautete: „…erlaube ich mir schon, auf meiner eigenen Homepage die Diskussion zu beenden.“ Ja, gegen soviel Überheblichkeit ist kein Kraut gewachsen. Ist es nicht langsam an der Zeit solche Fiesheiten zu lassen und ernsthaft auf den anderen einzugehen, oder besser zu schweigen.

4 Gedanken zu „Wie man einen Nazi macht

  1. carsten

    Bei alledem sollte man wissen, dass besagter DR.V. Kandidat für das Amt des Landrates im Landkreis Barnim war.

    1. Bernd

      Hallo Carsten,
      über unsere Landräte habe ich so meine eigene Meinung. Wir haben hier in LOS ein Superexemplar, der uns die Kohle aus der Tasche zieht. Alles zu lesen unter dem Tag Woltersdorf und die KWU betreffend.

      Zu dem MOL Blog kann ich nur sagen, meide solche Blogs wo du völlig rechtlos fertig gemacht werden kannst, weil der Blogbetreiber sich was von dem Angreifer erhofft. In dem Fall: zukünftiger Landrat und ein Blogger der selbständiger Unternehmensberater ist und sich Aufträge erhofft. Ich meide seit dem die Blogs dieses Herrn.

  2. renate

    Ja, der Mensch an sich ist schnell bereit, andere Menschen in eine bestimmte „Ecke“ zu schieben. Das fängt ja bereits bei „Schwarzen“ an. So ganz nach dem Motto: „Ich habe nichts gegen Neger – Hauptsache, sie bleiben in Afrika.“

    Wie Dr. V. auf die Idee kommt, „Carsten“ sei ein Nazi, wird mir allerdings auch ein Rätsel bleiben. Aber es macht halt Spaß, Andersdenkende zu „bestrafen“, und notfalls dann als Nazi zu beschimpfen. Da nutzt auch der Doktortitel nix. Mir sind übrigens auch schon nicht besonders intelligente Menschen mit einem Prof. vor dem Namen über den Weg gelaufen. Der akademische Grad hat mit Intelligenz definitiv nichts zu tun. Im Gegenteil, manchmal ist so ein Titel auch hinderlich – beim Denken, meine ich.

    1. Bernd

      Mich hat an dem Ganzen die Kameraderie der Leute, die den Blog betreiben abgestoßen. Der eine hat den Hut auf, der Andere ist einer von mehreren Autoren des Blogs. So konnte der Dr.V ungeniert auf den anderen einprügeln, sein Kumpel würde dem Anderen schon rechtzeitig das Wasser abgraben.

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