Bernburg hat einen Bahnhof mit einem Döner-Stand. Im September letzten Jahres schlugen voller Wut neun Neonazis den Inhaber mit Fausthieben, Fußtritten und Bierflaschen fast tot, wobei sie ihren Hass auf Ausländer hinausbrüllten. Seine Frau und einen, der helfen wollte, schlugen sie ebenfalls zu Boden. Das Opfer, ein Kurde, lag auf dem Bahnsteig, das Schädeldach, die Schädelbasis gebrochen, das Augenhöhlendach zerborsten. Die Polizei hat die braune Gesellschaft eingefangen, einige sind wegen rassistischer Taten vorbestraft. Die Gerechtigkeit könnte ihren Lauf nehmen, wenn da in Sachsen-Anhalt nicht eine Staatsanwaltschaft wäre, die nichts rassistisches, braunes an der Horde findet. Die Beamten sehen höchstens versuchten Totschlag, nichts, wofür man so doll bestraft würde. So ein Rechter sitzt das bei gespielter guter Führung und vorgetäuschter Entschuldigung beim fast Gekillten, in kürzester Zeit auf einer Arschbacke ab.
Sachsen-Anhalt, Bernburg ist weit. Brandenburg, Woltersdorf ist nah. Nazis und NPDler oder solche, die sich dafürhalten, müssen sich auch hier aufhalten. Schließlich tragen Woltersdorfs Bürger schwer an der schändlichen Untat, einen NPDler in die Gemeindevertretung gehievt zu haben.
Die nächste Kommunalwahl steht Ende Mai an. Jeder sollte sich genau überlegen, für welche Gruppierung er votiert. Genau hinsehen sollte der Wähler, wenn da ein neuer Wahlverein auftaucht. Auch, wenn da Typen umherrennen, die vor Zeiten in der Gemeindevertretung grölten, pöbelten, plötzlich Kreide fraßen und jetzt mit frisch gewaschenen Hälsen aus gestärkten weißen Westen grinsen. Glaubt nicht, dass der Kreidefraß ewig hält und weiße Westen ewig weiß bleiben. Nur Leichtgläubige können ihren, am Stammtisch entwickelten Thesen glauben, die sie dann ungeniert im ganzen Ort verbreiten.
Die Mehrheit der Gemeindevertreter gehört demokratischen Parteien an: CDU, SPD, WBF und Die Linke. Das sind die einzigen Kräfte, denen ich es zutraue, den letzteren nur bedingt, das Schiff „Woltersdorf“ auch in Zukunft zu steuern. Jedes Kreuz an anderer Stelle ist eine verschenkte Stimme, die auch den Nazis zugutekommt und uns näher an Sachsen-Anhalt heranbringt. Nachtrag: Unsere Woltersdorfer FDP hat für die Kommunalwahl auch den Führer des Mittelstandsvereins und Chef der Firma Abluft-Diener, Wilhelm Diener, aufgestellt. Ich meine, tiefer geht’s nimmer mehr, doch es geht noch viel tiefer. Der Vertreter von Diener im Mittelstandsverein, Christopf Albert, ist ebenfalls aufgestellt. Ja, Christoph Albert hat beim letzten Sommerfest 2012 versucht meine Berichterstattung zu behindern oder zu verhindern und das in einer Demokratie. FDP – Nein, Danke!
Wobei, mit „Die Linke“ habe ich da auch so meine Probleme, die wollen immer wieder Dinge von öffentlichem Interesse, in den nichtöffentlichen Teil bugsieren. Vielleicht lernen sie es aber noch – Demokratie pur.