Zum Bürgermeister hats bei keinem der vier Kandidaten gereicht. Wer in das Rathaus einzieht, entscheidet eine Stichwahl am 28. März.
Das Ergebnis zeigt nur nackte Zahlen. Die paar Ziffern sagen uns aber mehr als – wer wird Bürgermeister und wer nicht.
Da ist Wolfgang Höhne mit 1415 Stimmen oder 39,93 Prozent. Das sieht auf den ersten Blick toll aus, der zweite Blick offenbart, Federn hat er lassen müssen – knappe 40 Prozent, bei der letzten Wahl waren ’s noch 78,25 Prozent. Der rasante Absturz des Sonnenkönigs von Woltersdorf zeigt, die Leute haben von IHM, seinem Hofstaat und seinem Wirken die Nase gestrichen voll. Gehalten hat er sich dank der Leihstimmen von CDU, SPD und WBF.
Dr. Rainer Vogel, der alte Mann der Grünen, segelte mit Rückenwind der Linken in Richtung Bürgermeisterstuhl. 743 Stimmen oder 20,97 Prozent brachte ihm seine Leihtätigkeit. Die Linken werden nicht vergessen, ihm den Fährpreis zu berechnen.
Daniel Kämpfe sprang in letzter Sekunde auf die quietschende Draisine der Hotelpartei und bettelte zum Gotterbarmen um Leihstimmen der Wolterdorfer FDP. Wie schrieb er auf seiner Seite, kein anderer wollte ihn haben. Auf diese Tour hat er tatsächlich 736 oder 20,77 Prozent erreicht. Zur Stichwahl fehlen ihm genau sieben Stimmen. Woltersdorf hat noch mal Glück gehabt.
Andreas Heinitz hat den Anlauf ohne die Hilfe einer Partei, ohne deren Leihstimmen, ohne deren Rechnung gewagt und für diese mutige Tat 650 Stimmen oder 18,34 Prozent bekommen. Vor ihm ziehe ich meinen Hut, denn man versuchte ihm und den zwei, drei Helfern erhebliche Klamotten vor die Füße zu rollen. Da gab es Drohanrufe, beleidigende Emails und Behinderungen beim Mittwochsforum.
Gerade mal 86 Stimmen mehr hat Daniel Kämpfe mit Hilfe der Mövenpicks bekommen und Dr. Rainer Vogel hat es zu 93 Stimmen mehr gebracht, einzig mit Vitaminen der Linken. Das Super Ergebnis eines Einzelkämpfers zeigt, es geht auch ohne die bestimmt nicht kostenlose Hilfe der Parteien.