Als Gast meiner Freundin komme ich seit zehn Jahren nach Woltersdorf. Mit den Jahren lernte ich den Ort und viele seiner Einwohner kennen und beschäftigte mich erst am Rande, später immer mehr mit der Politik der Gemeinde. Das regelmäßige Lesen der Lokalzeitung ergänzte mein Bild von der Gemeinde. Wie üblich, ist auch hier die Politik ein Gebiet, über das sich trefflich streiten lässt. Ein Dauerbrenner sind die mit Schlaglöchern übersäten Sandpisten, die in Woltersdorf eigenartiger Weise als Straße bezeichnet werden. Öfters erlebe ich bei Spaziergängen diese in den Straßen eingelassenen Achsentöter, je nach Jahreszeit als gewaltige Stauseen oder Eiswüsten. Es gibt aber eine Ausnahme, bei meinen Wanderungen traf ich auf eine Sackgasse die von der Rüdersdorfer Straße abzweigt, die ist erstklassig asphaltiert und führt geradewegs auf den Hof der einstigen Fabrik von Frau Höhne.
Im Herbst 2008, von einem Tag auf den Anderen versperrte ein eisernes Tor den Durchgang, an einem Pfeiler pappte ein Schild, darauf stand, „Privatweg, Durchgang verboten.“ Der untersagte Durchlass bot rundum Gesprächsstoff und so erfuhr ich, das die private Straße ebenfalls Frau Höhne gehört und in etwa 1994 mit einer Teerdecke überzogen wurde. Neugierig wollte ich wissen, wer denn der Frau Höhne dieses sehr teure Geschenk gemacht hat. Eine Anfrage an den Bürgermeister Höhne wurden nicht beantwortet. Na ja, das kennen wir alle zur Genüge, so tickt eben die Woltersdorfer Verwaltung.
Von dieser Zeit an entwickelte Höhnes Amt für mich, der es wagte sie zu belästigen, eine gesunde Neugier. Sie entdecken, der Kerl ist ja kein Einheimischer und beschlossen ihm zu zeigen was eine Harke ist und eines Morgens klingelte es, meine Freundin öffnete, da standen zwei von ihrer Wichtigkeit überzeugte Damen des Ordnungsamtes von Woltersdorf. Die Wortführerin, Frau Poschm… verlangte mich zu sprechen. Als ich ihr gegenüberstand fauchte sie mich ohne jede Begrüßung an: „Sie haben eine Ordnungswidrigkeit begannen, wir haben sie hier angetroffen und sie sind hier nicht gemeldet.“ Baff vor Staunen, was ging das die an, verscheuchte ich wütend die ehemals für die Volkspolizei, nun für Höhnes Amt tätige Frau Poschm…
Wochen später, ich war seit einigen Wochen im Krankenhaus Markendorf, bekam ich einen Brief vom Ordnungsamt Rehfelde, darin stand geschrieben, Höhnes Amt fordere, mich in meinem Dorf abzumelden, weil ich jetzt in Woltersdorf meinen ständigen Wohnsitz habe und nicht mehr in meinem Dorf. Ich hatte 14 Tage für eine Antwort, so konnte ich den Rehfeldern berichten, dass ich mich in die Gemeindepolitik eingemischt habe und das wohl eine Retourkutsche aus Höhnes Amt sei. Die Rehfelder entschuldigten sich und Höhne hat hoffentlich von ihnen eine gesalzene Antwort auf sein Begehren bekommen.
Eine Spanne später, meine Freundin hatte gerade den Ausbau ihres Hauses beendet, bekam auch sie einen Brief, diesmal war es das Bauamt in Beeskow. Sie habe ohne Endabnahme den Ausbau in Betrieb genommen, wurde da erklärt, es folgten noch diverse Androhungen, falls sie nicht schleunigst die Nutzung des Anbaus beende. Wir waren platt, der Anbau wurde nicht genutzt und vom Bauamt war auch kein Mitarbeiter gekommen, es zu kontrollieren, wie es gesetzlich vorgegeben ist. Wir ahnten wer uns da Übles wollte, verlangten und erhielten Akteneinsicht in Beeskow. In der Akte fand sich kein Protokoll einer vorgeschriebenen Besichtigung, nur ein fotokopiertes Foto das von aussen aufgenommen wurde. Das war dem Bauamt Beeskow aus Höhnes Amt als Beweismittel geschickt worden. Zwischen Beginn und Ende der Behördenposse, gab es noch den Brief einer anderen Angestellten aus der Beeskower Behörde, mit dem wurde die nicht erfolgte Abnahme eines nicht vorhandenen Schornsteins moniert und die Benutzung des Anbaus wieder untersagt. Auch das Bauamt Beeskow entschuldigte sich.
Seit dem wissen wir, was wir von BM Wolfgang Höhne, seinem Gemeinderat, seinen Parteien und seinem Amt zu halten haben und finden, es ist Zeit für den Wechsel.