Pünktlich um 19:00 begann die Sitzung im brechend vollen Saal. Zusätzlich zur Alten Schule wurde kurzfristig noch der Winterdienst auf die Tagesordnung gesetzt, über den berichten wir in einem gesonderten Artikel.
Den Einstieg machte unser Bauamtsleiter Herr Joecks. An Hand einer übersichtlichen Tabelle erläuterte er, wie die Kostensteigerung entstand. Die Hauptgewerke von Gerüstarbeiten über Dachdecker bis zum Maler belaufen sich auf 502,2 TE (Tausend Euro), die Schätzung aus 2009 lag bei 480 TE. Bei der TGA (technische Gebäudeausrüstung) von Heizung über Aufzug bis Blitzableiter betragen die Angebote 183,8 TE, die Schätzung in 2009 lag bei 165,9 TE. Der dritte Block handelte die Nebenkosten ab, wie Gutachten, Planung und Statik und da liegen die Angebote bei 169,5 TE, geschätzt wurde in 2009 der Betrag von 129,1 TE. Zusammengefasst kommen die drei Blöcke auf insgesamt 855.5 TE. Der festgelegte Höchstbetrag betrug 775 TE, die Überschreitung der Höchstgrenze beträgt 80,5 TE. Die Prüfung vom 10.09.2010 ergab, dass eine Förderung von 841,4 TE möglich ist.
Architekt Brüne erläuterte die technischen Details der einzelnen Gewerke und warum die geschätzten Kosten überschritten wurden. Zusätzliche Auflagen und Preissteigerungen führten dazu. Er verbürgte sich für die ins Auge gefassten Firmen als zuverlässige Unternehmen. Er erklärte, dass sie an die öffentliche Ausschreibung (VOB) gebunden sind und sich daraus Fristen ergeben, die eingehalten werden müssen. Die Auftragserteilung muss bis zum 31. Januar 2011 erfolgen und die Firmen sind bis zum August 2011 an die Angebote gebunden.
Die meisten Abgeordneten überboten sich in Vorschlägen, was alles eingespart werden könnte, um den Preis zu drücken, nur so richtig konstruktives war nicht dabei. Über Einsparungen wollten sie im Januar beraten. Die Einzigen die die Lage richtig erkannten, waren Reinhard Hildebrandt und Eva Böhm, sie plädierten dafür die Summe zu bewilligen, damit es weitergehen kann.
Der Antrag von Herrn Hildebrandt die Änderung der einst beschlossenen Obergrenze auf 855,5 TE zu bewilligen wurde mit 12 Stimmen, bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, angenommen.
Da kann man als kleiner Bauherr schon ein bißchen neidisch werden, wenn ich hier lese, dass von der Sanierungssumme über 855,5 TE nur ca. 300,0 TE, nämlich ein Drittel, von der Gemeinde selber getragen werden muss. Das sind doch schöne Geschenke. Allerdings, wenn man klamme Kassen hat, nützt einem das auch nichts. Kann man nur hoffen, dass die ganze Sache nicht noch teurer wird, denn am Ende zahlen wir Bürger bei Misswirtschaft die Zeche durch unsere Steuern direkt mit.
Erika S.