Sommerfest bei der Bootsmanufaktur Clausen


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Am 24. Juni feierte die Bootsmanufaktur Clausen, einst Ertel-Werft genannt, ihr drittes Sommerfest. Beim zweiten waren wir am Nachmittag dabei, es hatte uns gefallen, so wollten wir auch hier einen Blick hinter die Kulissen werden. Das Wetter war durchwachsen, also nichts wie hin.

Das einst große Industriegelände machte einen aufgeräumten Eindruck, da wurde seit dem letzten Jahr viel geschafft. Rechter Hand tummelten sich drei Pferde innerhalb ihres Gatters, wie im letzten Jahr. Weiter unten waren an einer Hauswand alte Dinge, wie eine sehr schöne Tür, Seefahrtszubehör aus vergangenen Tagen und ein Fenster mit feinem Glasmosaik ausgestellt. Zwei Männer, wohl die Händler, langweilten sich, der Andrang war recht überschaubar.

Gleich daneben, so etwas wie ein Restaurant. Letztes Jahr waren da auch viele alte Gerätschaften und Bilder ausgestellt, diesmal nicht. Daneben stand ein interessanter Fotoautomat, das war alles weg. In dem „Restaurant“ haben wir gut und billig, bei gedämpfter Musik, gegessen und ein paar Meter weiter bei einem Eisverkäufer russische Eiswaffeln geholt. Die sahen von außen exotisch aus, innen, das Eis war nicht so dolle. Da ist an der Schleuse ein Konditor, der hat deutlich besseres Eis.

Auf dem Gelände überall malerisch verstreut angerostete Bootsrümpfe und Andere aus altem Holz, welche auf den Bootsbauer warteten. In jungen Jahren habe ich mal auf einer Werft an der Weser an hölzernen Minensuchbooten gewerkelt. Es juckte mich, den Platz zu sehen, wo die Boote aufgearbeitet werden. In der einzigen, kaum geeigneten Halle, fand ich drei hölzerne Kähne, aber kein einziges Stück Werkzeug, keine Werkbank, keine Maschine, kein Stück Material, keine Abfälle aus Metall oder Holz, rein nichts, nur hie und da verstreute malerische Bootsrümpfe.

Ein potemkinsches Dorf, eine Operettenkulisse, alles zusammengetragen für ein Event im Seefahrerlook. Ja, für Events ein Klasse Gelände, mit irre romantischen Flair. Es wäre schade, wenn das vernichtet wird. Und dahin ist der Flair, unwiderruflich, wenn Bagger kommen, Wohnhäuser hochgezogen werden und Werkhallen das Großzügige in bedrückende Enge verwandeln.

Ganz am Rand, ich weiß nicht ob der Platz zur Werft oder zum dort ankernden Hausboot gehört, fand ich jede Menge geschickt gestalteter Hochbeete. In der Slideshow, sind einige abgebildet. Irre, was der Konstrukteur da geleistet hat. Das wäre ein richtig guter Gemüseerlebnisgarten, der viel Pflege verlangt. In einem Beet waren Rankelbohnen gepflanzt, da hatte der Gärtner eine tolle Idee. Über den Bohnen schwebte quer liegend eine Fahrradfelge und die Bohnen konnten sich an den Speichen festhalten, auch in der Slideshow zu sehen. Da könnte sich der Gestalter unseres darbenden Naturerlebnisgarten tolle Anregungen holen.

Zweites Sommerfest auf der ehem. Ertel-Werft