Ein typischer Solarhersteller ist das Unternehmen Conergy in Frankfurt (Oder). Es ist wie viele andere, hoch verschuldet, das Geschäft ist verlustreich. Photovoltaikproduzenten sind dennoch die Lieblinge lokaler Politiker, die die Wirtschaft ankurbeln möchten. Die Branche wird mit Milliarden Euro gemästet, weil es das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) so will. Die Einspeisevergütung garantiert dem Besitzer einer Solaranlage einen Festpreis über 20 Jahre für den abgelieferten Strom. Die bis Ende 2010 verbauten Solarzellen kosten den Stromabnehmern in den nächsten Jahren über 80 Milliarden Euro. Jeder Haushalt zahlt dafür seinen Anteil für den Ökostrom über seine Rechnung.
Das EEG hat aber auch seine Tücken, es kurbelt die Konkurrenz an. Die Konkurrenten kommen aus Asien, dort, insbesondere in China, wird mit staatlicher Unterstützung eine Fabrik nach der anderen gebaut. In China wird billiger gebaut als hierzulande, die Flut der Solarzellen geht auf den Markt, für den das EEG gilt und das ist einzig und allein Deutschland. Firmen wie Conergy sind dem Druck aus Asien nicht gewachsen und kommen ins Taumeln.
Viele dieser Unternehmen versuchen über lange Arbeitszeiten und niedrige Löhne der Konkurrenz Paroli zu bieten. Über die Hälfte der Solarhersteller ist hier im Osten Deutschlands angesiedelt, Orte wie Frankfurt/Oder angeln nach Firmen wie Conergy. Die Löhne sind niedrig, es gibt für ansiedlungswillige Unternehmen viele Brunnen, aus denen Förderungen sprudeln. Im Fazit kann man sagen, es sind Unternehmen, die nur mit kräftiger Subventionierung und Niedriglöhnen bestehen können.
Lohnt es sich eigentlich für Lokalpolitiker der Solarstrombranche hinterher zu hecheln, die wenig liefert und viel kassiert? Nur damit in ihrer Gemeinde auch Ökostrom produziert wird. Strom, den es nur gibt, weil er üppig subventioniert wird und weil die Arbeiter vieler Hersteller schlecht bezahlt werden. Ist es richtig, dass die Politik Geldsäcke, die es sich leisten können Solarparks zu bauen, über Jahrzehnte mit Subventionen mästet? Ist es richtig, dass dafür die, die wenig oder nichts haben, den Geldsäcken die Subventionen über ihre Stromrechnung zahlen?
Nehmen wir mal Woltersdorf mit seinen schlapp 8000 Einwohnern als Beispiel. Hundert Leute, die es sich leisten können, bauen hier eine Solaranlage. Die Anlage selber liefert für den Erstellungspreis wenig Strom, eine Amortisation ist unwahrscheinlich. Darauf kommt es den Hundert aber nicht an, sie schielen einzig und allein nach der Einspeisevergütung. Eine sichere Rendite für die nächsten 20 Jahre, wenn sie noch in diesem Jahr gebaut wird, denn ab nächstem Jahr sinkt die Förderung. Steht die Solaranlage, dann geht die Stromrechnung an die restlichen 7900 Woltersdorfer. Der zu zahlende Betrag ist ein bisschen höher als sonst, versteckt in der Summe zahlt jeder seinen Anteil an die Hundert, auf das es denen gut geht.
Ein interessanter Artikel steht in der Welt am Sonntag
Heute Spiegel kaufen, Seite 60-62 lesen. Zitat: „Die Milliarden aus der Einspeisevergütung kommen neuerdings weniger einheimischen Produzenten zugute als der chinesischen Konkurrenz. Deren Aufstieg wird zu einem Gutteil von deutschen Stromkunden mitfinanziert. Knapp 123 Euro zahlt ein Durchschnittshaushalt pro Jahr für die Subventionierung grünen Stroms…Die großzügige Förderung ist ein Musterbeispiel dafür, wie die Politik mit Finanzhilfen Prozesse in die falsche Richtung lenkt. Photovoltaik ist mit Abstand die teuerste und inffizienteste Methode der Energiegewinnung, sie verschlingt Milliarden und dennoch kann sie gerade mal zwei Prozent des deutschen Strombedarfs decken.“ Na dann baut mal schön an eurem dörflichen Energiegrab 🙂
Unser Stararchitekt Gifhorn antwortete auf die Frage eines Abgeordneten der Linken nach der Möglichkeit Solarzellen auf dem Dach der Mehrzweckhalle anzubringen: „Wenn Sie 400.000 Euro übrig haben, bitte. Wir haben ein Blockheizwerk und das reicht.“ Kürzer kann es keiner auf den Punkt bringen.