Schmarotzi und sein Parkplatz

Vor unserem Haus, da gibt‚s eine Straße, die einen Bürgersteig hat. Der Bürgersteig ist eine Sandpiste, aber besser einen Sandpisten-Bürgersteig als gar kein Bürgersteig. So ein Bürgersteig ist für die, die sich noch auf eigenen Beinen bewegen, so eine Art Schutzreservat für Fußgänger. Die Gemeinde hat die Schutzzone neben dem Asphaltband gebaut, die Gemeinde kannte aber Schmarotzi nicht. Schmarotzi und seine Familie ist ein Clan, der immer nach einer Chance sucht, seinen Nächsten zu übertölpeln und Schmarotzi wird immer fündig. Wo ein Bürgersteig ist, da braucht er keinen Platz für die eigenen Autos und die des Besuchs von seinem täglich gebügelten englischen Rasen abzuzwacken. Der Schmarotzi Clan parkt seine Autos seitdem auf dem Bürgersteig, mitten drauf und dankt täglich im Abendgebet für das Geschenk der Gemeinde.

So war‚s bis vor einigen Tagen, da schlängelten sich zwei Grünlinge mit Block und Bleistift durch Schmarotzis Konvoi, auf dem seinem Zweck entfremdeten Weg der Fußgänger und schrieben und schrieben. Sie müssen sich auch an Schmarotzi gewandt haben, denn der Clan der Schmarotzis meidet seitdem den kostenlosen Parkplatz auf dem Bürgersteig. Grande Katastrophe, der Clanälteste berief eine Vollversammlung seiner Schmarotzis ein. Alle Schmarotzis, junge, wie alte kamen und quälten ihr gebündeltes Hirn bis zur Weißglut, mit Erfolg. Der alte Schmarotzer und seine Nachkommen fanden einen neuen Dummen auf dessen Kosten sie ihre Karren abstellen können.

An unserer Straße, da gibt es ein Restaurant und der Besitzer hat für seine Gäste eine Fläche als Parkplatz gemietet. Einen Zaun drumherum gezogen, Schotter und Kies angefahren und alle Woche mäht er den Rasen und sammelt alte Flaschen und Papier auf, seine Gäste sollen einen guten Platz für ihre Autos vorfinden. Der Patz war es, den fasste Schmarotzi ins Auge, ein idealer Platz, ein anderer zahlt die Miete und hält alles in Ordnung. Die Schmarotzis gingen munter ans Werk und parken jetzt ihre Autos auf des Wirtes Parkplatz. Ist der ganze Platz voll mit den Autos der Gäste und der der Schmarotzis, fahren die Gäste, die keinen Platz fanden weiter zu einem anderen Wirt, dass aber stört Parasiten überhaupt nicht.

Lieber Schmarotzi, falls du bis hierher gelesen hast, lese doch bitte auch noch hier: Parasitismus

6 Gedanken zu „Schmarotzi und sein Parkplatz

  1. testperson

    aha, stimmt doch … na ja, wird schon seinen Grund haben, die Freischaltung. Ich habe auf meinem Blog eben auch wieder einen Troll-Kommentar gelöscht.

  2. testperson

    Hallo Bernd, eben bekomme ich eine Mail, die sich auf diesen Artikel bezieht. Unter anderem meint der Autor, dass bei nicht „jedermann“ kommentieren „darf“. Da mir das neu wäre, versuche ich es jetzt einfach mal – als Testperson.

    Liebe Grüße
    Renate

  3. renate

    Und warum lässt sich der Wirt das gefallen? Der könnte die Autos doch abschleppen lassen. Das würde Schmarotzi vermutlich gar nicht gefallen – denn Abschleppen ist teuer. Sehr teuer!

    Übrigens: die Welt ist voller Schmarotzis. Menschen, die für sich selbst alles in Anspruch nehmen – mit frecher Selbstverständlichkeit. Aber für sie selbst gilt umgekehrt gar nichts. So sind sie … die Schmarotzis. Man muss ihnen die Stirn bieten … damit sie was kapieren.

    Liebe Grüße
    Renate

    1. Bernd

      Leider liebe Renate, leider gibt es auf der Welt so viele Schmarotzis. Es würde manches besser sein, wenn es sie nicht gäbe.

      Lieben Gruß
      Bernd

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