Noch einmal – Konferenzsystem

Mich erreichte folgender Kommentar von Herrn Grams, den ich einmal gründlich untersuchen möchte.

leider wieder ein typischer Beitrag von Ihnen. Wären Sie selbst bei der Hauptausschusssitzung anwesend gewesen, hätten Sie erfahren, dass die o.a. Bestandteile des Konferenzsystems lediglich vorgestellt und anschließend heiß diskutiert wurden. In Teilen können Sie das bei Herrn Kämpfe nachlesen. Selbstverständlich muss man solche technischen Anschaffungen überdenken, wenn man einen Sitzungssaal neu baut. Das würden Sie bei Ihrem eigenen Hausbau auch tun. Aber Ihnen geht es ja anscheinend wieder nicht darum, nach- bzw. mitzudenken, sondern in Ihrer nicht gerade klugen Polemik einfach dazwischen zu hauen. Der Wähler hat im ersten Wahlgang sehr korrekt entschieden!

Soweit die Zuschrift und nun wollen wir einmal sehen, was ist dran an des Lesers Meinung.

Hallo Herr Grams,

es gibt Menschen von denen sagt man, sie messen mit zweierlei Maß. Dass Sie dazu gehören, steht für mich außer Frage. So wollen wir uns doch einmal gemeinsam meinen Artikel und Ihren Kommentar ansehen. Fangen wir doch mit Ihrem letztem Satz an.

Sie haben recht, der Wähler entscheidet. Ich bin im ersten Wahlgang ausgeschieden, aber auch Daniel Kämpfe hat die erste Runde nicht überlebt, obwohl er mit der FDP kokettierte. Aber seien Sie doch mal ehrlich, sind 18 Prozent nicht ein gutes Ergebnis für einen, der ganz alleine kämpfte? Im weiteren, habe ich Ihren geschätzten Vorschlag aufgegriffen und mich auf der Seite von Herrn Kämpfe, zum Thema „Konferenzsystem“ umgesehen, ich muss sagen, Sie haben recht, ich bin fündig geworden.

Fangen wir doch einmal an, mit Original Kämpfe:
Mich irritiert der Druck, den die Verwaltung in diesem Punkt auf den Gemeinderat ausgeübt hat. Die Beschlussempfehlung wurde letztlich verabschiedet: Das neue Rathaus bekommt ein 20.000 €-teures Konferenzsystem. Aber wer von den Abgeordneten wusste am Ende wirklich, was für das Geld angeschafft wird? Und wen haben nicht vielleicht doch Zweifel beschlichen, dass das Geld an anderer Stelle nötiger gewesen sein könnte?

Es ist Herr Kämpfe, der vom feststehenden Kauf schreibt. Ich dagegen habe nur geschrieben, die Gemeindevertreter möchten haben. Selbstverständlich prüfen die Gemeindevertreter noch, darf ich mich dazu nicht äußern? Der Text von Kämpfe zeigt aber auch seine Zweifel und seine Ablehnung auf.

Einige weitere interessante Mitteilungen fand ich auch noch, die möchte ich gerne an Sie weitergeben.

Prof. Dr. Eva Böhm (DIE LINKE), die sich mit den technischen Details nicht weiter beschäftigen wollte, fand das Display in Ordnung, monierte aber, die Sprechanlage sei „überflüssig wie ein Kropf“. Aus ihrer Erfahrung im Kreistag reichen zwei Mikros völlig aus – eines für den Vorsitzenden und eines für die Abgeordneten.

Die Linke sieht also auch, wie überflüssig die Anlage ist.
——————————————————————–

O-Ton Kämpfe:
Bürgermeister Wolfgang Höhne (parteilos), dessen Mitarbeiter den Haushaltsplanentwurf nach Prioritäten des Gemeinderates ausgearbeitet hatten, hielt dagegen. Bislang hätten die Rathaus-Mitarbeiter die schlechteste Ausstattung gehabt. Wenn er Gäste von außerhalb habe, müsse er sich schämen für den schlechten Zustand seines Amtssitzes. Er wolle vielmehr ein Vorzeigeobjekt für diese Gäste. Zudem sei die Kommunikationsanlage wichtig für Einwohnerversammlungen, bei denen jeder jeden gut verstehen müsse. Da stellte sich mir die Frage: Wann war gleich noch die letzte Einwohnerversammlung…?

Habe ich nicht auch nur vom vermissten Glanz im Rathaus geschrieben? Genau den Mangel an Prunk hat BM Höhne beklagt. Ebenso hat Kämpfe das Scheinargument der Bürgernähe konterkariert.
——————————————————————–

O-Ton Kämpfe:
Ordnungsamtsleiter Michael Pieper führte an, die Sprechanlage sei „unglaublich demokratisch“, da nur wer ein angeschaltetes Mikro habe, sprechen könne. Bürgermeister Wolfgang Höhne (parteilos) pflichtete ihm bei: Die Technik stärke die „Qualität der Diskussion“ und führe gerade deswegen zu „mehr Transparenz“.

Da schreibt Kämpfe von gelebter Demokratie in Woltersdorf, sprechen kann nur der, der zugeschaltet ist. Wen schalten wir zu oder ab?
——————————————————————–

O-Ton Wolterdorfs Stararchitekt
Eine laienhafte Diskussion über eine 20.000,00 € Investition für ein Konferenzsystem anzuzetteln ist einfach lächerlich und zeugt von wenig Sachverstand, bringt Unfrieden, Neid uns Missgunst. Wenn man über etwas diskutiert muss man auch sachverstand haben. Für lächerliche 2,5 Millionen eine Rathauserneuerung hin zu bekommen ist eine echte Hürde, nach 20 Jahren überfällig und hat nichts mit dem Bürgermeister zu tun.
Architekt Dipl. Ing. Armin Steidten am 28.02.2010

Na ja, was soll ich zu eines Mannes Erklärung sagen, der 2.5 Millionen für lächerlich hält und deshalb noch mal 20.000 Euro für eine weitere Lächerlichkeit ausgeben möchte. Woltersdorfs zukünftige Generationen werdens bezahlen müssen, mit Zins und Zinseszins.
——————————————————————–

O-Ton R. Weber
wenn nicht einmal die Kämmerin weiss, wofür das die 20.000 Euro für die Konferenzalage verwendet werden sollen, dann stinkt doch schon mal wieder was. Der Raum läßt sich sich mit Sicherheit für 2.000 Euro perfekt beschallen, schließich handelt es sich ja nur um einen mittelgroßen Raum und um keine Disko.
Rudi Weber am 22.02.2010

Ohne Kommentar
——————————————————————–

Was bleibt nun übrig von Ihrer Giftpostille, Herr Grams. Nichts, Sie hätten die Zeit fürs Schreiben besser für Besseres nutzen sollen.