Nachtrag zum Artikel „Einweihung der Seniorenresidenz Alexa in Woltersdorf“ vom 15. 10. 2018
An sich wollte ich mich hier mit Kritik zurückhalten, ich glaube, dass ist mir auch gelungen. Die Alexa hat mir sehr geholfen das Ziel zu erreichen. Ich durfte nicht in die Höhle des Löwen, die Seniorenresidenz. Die MOZ durfte, weil sie, wie immer, einen wunnebaren Eindruck gewann, überschlug sie sich in Superlativen, das Blatt fand mal wieder alles ganz herrlich. Muss eine Zeitung auch, schließlich braucht eine Zeitung Leute, die ihnen ein Interview geben und die Werbeaufträge hängen auch vom guten Miteinander ab, insbesondere im Lokalen. Einen Hammer fand ich den Satz: „122 helle und freundlich möblierte Zimmer“.
Jeder kann sich die Zimmer in ungefähr vorstellen, wenn er meine Slideshow angesehen hat und sich dabei die Worte der MOZ auf der Zunge zergehen läßt. Dann stellt sich schnell heraus, wie es wirklich aussieht und was die MOZ draus machte.
Leider sind alle Aufnahmen von den Zimmern nur angeschnitten. Das hat einen technischen Grund. Um ein Zimmer dieser Größe gut übersichtlich darzustellen, braucht’s eines gewaltigen Weitwinkelobjektivs. Mit einem Normalobjektiv, was im Allgemeinen reicht, war bei der Kleinheit der Zimmer kein vernünftiges Übersichtsfoto zu machen.
Unsere Bauamtsleiterin fand ebenfalls alles wunnebar, wie sie der MOZ sagte: „Ich bin begeistert, das Haus ist wirklich toll geworden“.
Nun gut, da bin ich von Frau Marsand nicht anders gewöhnt. Bisher hat sie jeden Investor begeistert vorgestellt. Ob ihre Dauerbegeisterung von der Bevölkerung geteilt wird, da habe ich so meine Zweifel.
Vom unwesentlichen zum Wesentlichen. Interessant war die Aussage des Geschäftsführers Berger zur MOZ: „Wenn das Haus voll belegt sein wird, werden 100 gebraucht“. Die 100 bezieht sich auf die Anzahl der Arbeitskräfte.
Da frage ich mich ernsthaft, 100 Leute kommen da zur Arbeit, in Schicht, und davon ganz viele mit ihrem PKW. Wo sollen diese Automassen am Tage eigentlich geparkt werden? Auf dem Alexa-Grundstück ist dafür kein Platz. Also werden die Wagen ringsum in allen Anliegerstraßen die Stellplätze blockieren. Da werden sich die Anwohner der Demos aber richtig freuen. Einige Gemeindevertreter, 3 kenne ich auf Anhieb, die in der Demos wohnen, wird’s nichts ausmachen ihre Autos nicht mehr vor der Haustür parken zu können, sie haben sich ja sehr ins Zeug gelegt, um es der Alexa in Woltersdorf recht gemütlich zu machen.
Nun findet die besorgte MOZ, immer bestrebt zu gefallen, einen Wermutstropfen für den geplagten Investor. Da möchte der Investor KT Projekt Woltersdorf GmbH noch 40 kleine Wohnungen bauen. Woltersdorf hat aber eine Stellplatzsatzung 1 zu 1, das heißt, eine Wohnung, ein Stellplatz. Soviele Autos passen aber nicht auf das kleine Grundstück. Der Investor sucht deshalb nach einer Lösung, so Harald Berghoff.
Klar, wie immer optimistisch, will auch die Bauamtsleiterin über einen Kompromiss reden.
Jeder, der die Vorgeschichte nicht kennt, würde jetzt sagen, was soll’s gebt denen doch eine ihren Bedürfnissen angepasste Satzung. Von dieser Vorgeschichte hat die immer freundliche MOZ kein Sterbenswörtchen erwähnt.
Vorgeschichte:
Zur Seniorenresidenz sollten 3 Stadtvillen mit 28 Wohnung und 28 Stellplätzen entstehen. An sich hätten sie gestern schon da stehen sollen.
Gebaut wurden die 3 Stadtvillen bis heute nicht. Warum? Im März 2018 wollte der Investor den Durchführungsvertrag geändert sehen. Er wollte jetzt 50 kleine Wohnungen bauen. Irgendwie ist ihm zugeflogen, die Menschheit wünscht auf einmal kleine Wohnungen und da will nicht verschließen. Ein richtiger Menschenfreund unser Investor, sich so dem plötzlichen Sinneswandel der Menschheit nach kleinen Wohnungen anzupassen. Ein einziger Haken sei zu beseitigen, die Stellplatzsatzung 1 zu 1 von Woltersdorf verlangt dann 50 Stellplätze.
bitte zu Punkt 6 gehen:
Bauausschuss 02.2018 – Teil 2; Die Seniorenresidenz und die Parkplätze
Das will der Investor aber nicht, er will eine Stellplatzsatzung 2 zu 1 haben, 2 Wohnungen auf einen Stellplatz. Die Bauamtsleiterin hat sich den Mund fusslig geredet, natürlich für den Investor. Umsonst, die Gemeindevertreter spielten nicht mit. Die sahen die Autos in der Demos, wo sie selbst wohnen, alles blockieren.
Jetzt, schon wieder eine Änderung. Die erfahren wir aber nicht in den Sitzungen, sondern so nebenbei aus der MOZ. Jetzt sollen es 40 kleine Wohnungen werden, aber noch immer will der Investor die dafür notwendigen 40 Stellplätze nicht schaffen. Wobei er sich der Unterstützung der Bauamtsleiterin sicher sein kann, wie anders sind ihre Worte zu deuten: „Wir müssen weiter über einen Kompromiss reden“.
So ein Kompromiss würde dem Investor bestimmt gut tun. Meine Meinung: 50 oder auch 40 kleine Wohnungen, für die man auch nicht mehr 1 zu 1 Stellplätze bauen muss, bringen deutlich mehr Gewinn als 28 große Wohnungen, für die man pro Wohnung einen Stellplatz bauen müsste. Ob die Anzahl der 3 Stadtvillen dann gesenkt wird, kein Wort darüber. Würde dann alles in 2 Stadvillen passen, dann würden die Baukosten für eine Stadtvilla wegfallen. Noch mehr Gewinn.
Das einzig Schöne, all die vielen Autos von 100 Beschäftigten, zwar in Schicht aber die meisten am Tag, und von 50 oder 40 Wohnungen würden sich dann zum großen Teil in der Demos einen Parkplatz suchen. Es trifft jede Menge Gemeindevertreter, die diese salzige Suppe mitkochten.