Die FDP, solange ich mich erinnern kann, eilt ihr, mal mehr, mal weniger, der Ruf voraus, die Partei der Umfaller und Geschäftemacher zu sein. Der nicht gerade verkaufsförderliche Ruf setzt sich bis in die kleinsten Gliederungen, den Ortsgruppen fort. Solch eine Ortsgruppe der Mövenpickpartei gibt es auch in Woltersdorf. Die Herrschaften stellten jetzt ihre Kandidaten für die Kommunalwahl vor.
Auf der Liste steht Wilhelm Diener, Führer des Mittelstandsvereins und Chef der Firma Abluft-Diener, sowie sein Stellvertreter im Mittelstandsverein Christoph Albert. Beide, aus meiner Sicht, stramme Anhänger von Bürgermeister Vogel. Nun sind sie Kandidaten der FDP, einer Partei, die bis heute in Opposition zum Bürgermeister und seinen politischen Freunden von „Unser Woltersdorf“ und „Die Linke“ stand. Jetzt, binnen einem Tag ist die örtliche FDP, meine ich, zur Blockpartei des Bürgermeisters mutiert. Wie müssen sich wohl die Mitglieder der CDU fühlen? Bis gestern saßen beide Parteien noch als Koalitionäre an einem Tisch und jetzt, 24 Stunden später, ist das Tischtuch zwischen ihnen wohl zerschnitten. Es stellt sich die Frage, wieso die FDP? Warum gründen die nicht eine eigene BI? Vielleicht ist es billiger, seine Ziele mit einer lange bestehenden Partei zu erreichen, als sich mühsam Bekanntheitsgrade zu erarbeiten. Wieso dann die FDP? Fabulieren, spekulieren wir mal. Also, Wilhelm Diener und Christoph Albert sind im Mittelstandsverein, der jetztige Vorsitzende der FDP, Reinhard Hildebrandt auch und dessen Sohn, Bernd Hildebrandt mit seinem Containerdienst ist Schatzmeister des Mittelstandsverein. Dann noch Kosboth, zumindest ein Kosboth vom Hummelchen ist Mitglied im Mittelstandsverein. Nur Dr. Lenk gehört vielleicht nicht dem Mittelstandsverein an, dafür ist er der Boss der Woltersdorfer Volkssolidarität und damit, obwohl sie’s nicht gerne hören, ganz, ganz nahe an „Die Linke“ gerückt. Ja und „Die Linke“ ist Koalitionär von Bürgermeister Vogel.
Da fragt man sich doch ganz im Stillen, hat sich der Mittelstandsverein eine Partei, die Mövenpickpartei gekauft? Eine ehrliche Antwort werden wir wohl nicht bekommen. Mir ist das zuviel Mittelstandsverein. Solche Machtkonzentration erinnert mich an die Oligarchen in Russland, wo beim Gekungel um Einfluss, Macht und Geld die Bevölkerung gründlich auf der Strecke geblieben ist. Geben Sie hier auf dem Blog in die Suchmaske einmal die Namen Diener, Albert, Sommerfest, Moderator, Anlegesteg und Krokodilsbucht ein, ich bin sicher, sie können sich dann ein abgerundetes Bild über die neuen Kandidaten machen.
Das ist man ja von der FDP gewöhnt. ich kann mich noch sehr gut an die Bürgermeisterwahl erinnern. Da unterstütze die FDP einen Kandidaten namens Kämpfe. Als dieser verlor und es zur Stichwahl zwischen Höhne und Vogel kam, da verkündete jener Kämpfe, dass er und die FDP nun Vogel unterstützen würden. Die FDP machte die Rolle rückwärts und dementierte. Sie würden Vogel nicht unterstützen. Na ja, da sieht man, was das Wort der Mövenpickpartei wert ist. Heute hüh, morgen hott und übermorgen hüh hott.
Eigentlich nicht wählbar.