Mein Kummer mit der MOZ

Seit vielen Jahren finde ich die Märkische Oderzeitung (MOZ) im Briefkasten, rechtzeitig zum Morgenkaffee. Mit den Jahren veränderte sich das Blatt, nicht so recht zum Guten. Die Leserbriefe waren’s, die mich die Zeitung zweifelnd beäugen ließen. Immer wieder tauchten die gleichen Namen auf und so oft konnte ich aus den Inhalten auf die tiefrote Gesinnung der verehrten Kommentatoren schließen. Gibt es denn keine Leserschaft, die liberale bis konservative Meinungen vertritt, frage ich mich bis heute. Dann begann sich das Blatt zu verändern, die Artikel wurden lahmer, dafür gab’s mehr Bilder, große Bilder. Eine Bilderzeitung wollte ich eher nicht, eine Sportzeitung auch nicht, die MOZ schafft es manchmal locker auf vier, sechs Seiten Sport. Hinzu kommt noch eine halbe Seite Rundfunk und Fernsehprogramm, doch dafür habe ich schon eine Spartenzeitung. Ziehe ich dann noch die viele ganzseitige Werbung ab, bleibt nur noch wenig zum Lesen übrig. Das bisserl Rest unterteilt sich dann noch in Mantel- und Lokalteil. Das was im Mantelteil zu lesen ist, kommt zum großen Teil von Agenturen, wie dpa und AFP, deren Neuigkeiten konnte ich schon gestern im Internet lesen. So bleibt nur noch der Lokalteil und auch der macht nicht froh, einiges ist so platt, dass interessiert nicht mal die Nachbarn der Artikel-Protagonisten, die MOZ sieht’s anders und wir bekommen das Langweilige zum morgendlichen Milchkaffee. Es bleiben zu wenige Zeilen, die neugierig auf’s nächste Blatt machen und so kaufe ich ab und zu eine andere Postille, um sie dann mit dem Vorhandenen zu vergleichen. Dann beginnt das Überlegen, lohnt es, der wenigen brauchbaren Artikel im Lokalteil wegen, der MOZ die Treue zu halten?

Heute kam das Morgenblatt um 8:30, am Samstag um 10:00 da war’s fast eine Mittagsausgabe und so geht es Tag um Tag, mal früher, mal später, nur niemals zur richtigen Zeit. Die Frau, die mir die Gazette eigentlich zum Morgenkaffee bringen soll, sagt: Sie bekommt die Zeitung selbst so spät, was soll sie machen und obendrein ist Urlaubszeit, da beackert sie noch die Tour eines Kollegen. Immer öfters wird der Kaffee kalt, bis die Zeitung endlich kommt und immer öfters sehne ich mich nach einer interessanten und pünktlichen Morgenzeitung.

3 Gedanken zu „Mein Kummer mit der MOZ

  1. Renate

    Die – sehr teure – SZ habe ich vor Jahren abbestellt. Nun lese ich die Second-Hand-Ausgabe meiner Nachbarn, ein Regionalblatt. Gute Lösung! Denn da brauch ich mich nicht über die Abo-Kosten zu ärgern. „Gelesen“ habe ich die Zeitung in kurzer Zeit, weil die meisten Artikel nicht wirklich interessant oder erhellend sind.

    Liebe Grüße
    Renate

    P. S. Die Honorare freiberuflicher Journalisten sind eine Schande. Vielleicht liegt daran auch ein Teil der mangelnden Qualität. Denn 10 Euro in der Stunde (wenn überhaupt), verlockt nicht unbedingt zu engagiertem Journalismus.

    1. Angelika Beitragsautor

      Liebe Renate,
      ich habe ja schon versucht nur den Lokalteil von der MOZ zu bekommen, aber die wollen nur alles Mantel- und Lokalteil verkaufen. Sie liefern immer später. das ist es nur noch ärgerlich. Man kann es nur lösen, indem wir zur Tankstelle fahren und dort die Zeitung kaufen, denn da ist sie komischerweise pünktlich.
      Lieben Gruß Angelika

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