Lohn-Pranger

Immer mehr Arbeitnehmer akzeptieren aus Furcht vor Hartz IV einen Niedriglohn. So die Erkenntnis der IG-Bau und weißt auf eventuelle Armut im Alter hin.

Immer gearbeitet und dann Hartz IV


Ganz etwas Neues ist das nun nicht gerade. Jedenfalls hier in den neuen Bundesländern gehört das Wort „Niedriglohn“ nicht zu den seltenen Wörtern. Nun kommt der Nachschlag, die IG-Bau möchte so etwas wie einen öffentlichen Pranger oder eine rote Liste verwirklicht sehen, in der sich Firmen wiederfinden, die diesen mageren, gesetzlichen Mindestlohn noch unterbieten. „Wir brauchen einen Lohnsünden-Pranger“, so Gewerkschaftschef Robert Feiger. Arbeitgeber, die den gesetzlichen Mindestlohn verweigern, sollen nicht nur öffentlich benannt, sondern sollen auch bei der Auftragsvergabe der öffentlichen Hand nicht mehr berücksichtigt werden.

Notwendig sei ein permanenter Kontrolldruck, so ein Gewerkschaftsführer bei Aktionstagen der Zollfahndung. Wäre doch gar nicht so schlecht, wenn sich diese rund 6000 Zöllner auch um den Aufbau dieses Kontrolldrucks bemühen würden. Wobei, es ginge auch einfacher, Kranken- und Rentenkassen erfahren bei der Anmeldung eines Arbeitnehmers dessen Vergütung. Es wäre mit wenig Aufwand möglich, diese Daten zentral zu erfassen und auszuwerten. Nur, will die Politik das? So richtig kann ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Nicht umsonst spreizt sich die Lohnschere langsam und sicher immer weiter auseinander.

Es gibt zweifelsfrei unzählige Kleinbetriebe die sich den Mindestlohn nicht leisten können, wo der Unternehmer noch weniger verdient als sein Angestellter. Solche Betriebe würden bei einem Kontrollsystem in ihrer Existenz bedroht. Für diese, an der Existenzgrenze vegetierenden Betriebe, muss dann auch nach einer Lösung gesucht werden.