Hugo Hirsch, Bürgermeister von Oberhammeln, arbeitete vom ersten Tag seines Amtsantritts an einem chauvinistischen Modell seiner Macht. Er änderte Satzungen, schränkte Presse- und Meinungsfreiheit ein, verunsicherte das Gewerbe und er durchsetzte die Verwaltung mit seinen Leuten. Das geschah nicht über Nacht, sondern häppchenweise. Am Ende hatte es Bürgermeister Hirsch erreicht, seine Diktatur errichtet, verborgen hinter einer Fassade von Demokratie. Hugo Hirsch war zufrieden, mit den Spielregeln der Demokratie konnte er die Demokratie doch damit abschaffen. Der Dorfvorsteher setzte die folgenschwerste Entwicklung in Gang, die Spaltung der Bevölkerung. Er forcierte die Zwietracht, wo er nur konnte, keine Lüge, keine Intrige war ihm dabei fremd. Hugo Hirsch ist ein begnadeter Hassprediger, der Organisationen gründet, deren Mitglieder die Indoktrination der Bevölkerung für ihn, auf Vereinsebene betreiben. Niemand kann sagen, ob die angelernten Hetzer sich bewusst sind, wie sehr sie von Hugo Hirsch zur Verschleierung seiner tückischen Pläne benutzt werden.
Er geißelt laufend die Abhängigkeit der Bürger von der vergangenen Regierung und ersetzte sie doch mühelos durch eine totale Gleichschaltung mit seinem willigen Koalitionär. Die alte Garde hatte viele Fehler gemacht, diese anzuprangern ist sein vornehmstes Ziel. Nur hat sich die Lage unter Hugo Hirsch gebessert? Nur diejenigen, die von seiner Bevorteilungsdiktatur profitieren, können das behaupten.
Bequem regiert Hugo Hirsch jetzt im teuren Rathaus, lästige Fragen wie: Meinungsfreiheit oder Respekt vor der Opposition gibt es nicht mehr. Hugo Hirsch ist krank, die Schmerzen in seinem Kopf quälen ihn, sein Volk hält er darüber in Unwissenheit. Es kommt der Tag, da werden die Karten neu gemischt, ohne Hugo Hirsch. Auf den Trümmern seiner Scheindemokratie muss dann ein besseres Oberhammeln aufgebaut werden.
Alle Namen von Personen und Orten sind rein zufällig, wie es in einer Fabel sein sollte.