Hauptausschuss Teil 1 – Juli 2016; Die Gemeinde setzt auf Hilfsheriffs

Punkt 4. Informationen der Bürgermeisterin zu verschiedenen aktuellen Themen
Viel hatte Margitta Decker nicht zu berichten. Sie stellte als Erstes die Anzahl der Schulanfänger pro Schuljahr vor. Im Schuljahr 2016/17 waren es reell 79 Kinder, 2017 werden es 78 Kinder sein, 2018 könne mit 76 Kindern gerechnet werden, für 2019 werden es 71 Kinder sein, 2020 und 2021 wird mit 77 Kindern angesetzt. Dazu käme noch eine Zahl X von Zuzügen.

Dann erklärte sie, dass die Änderung der Verkehrsführung in der Seestraße im Bereich der Sparkasse nicht stattfinden werde, da mit Herrn Schröter vom Straßenverkehrsamt ein Termin erst am 6. September, 8:00 Uhr vereinbart werden konnte.

Margitta Decker stellte noch einen weiteren Termin vor, die Anliegerversammlung Schleusenstraße soll am 25. August um 19:00 Uhr stattfinden. (Anmerkung: sie sagte zwar nicht wo, aber ich gehe davon aus, im Rathaus, oder?)

Es gab von Synke Altmann die neusten Informationen zu den Einbrüchen in der Nacht vom 9. Juli auf den 10. Juli 2016 im Eigenbetrieb der Sport- und Freizeitanlagen (SuFa). In den letzten Jahren litten wir nur unter Vandalismusschäden, aber keine Einbrüche. Die Täter parkten ihr Auto vor dem Zaun und drangen über das verschlossene Tor ins Gelände. Zum Bistro verschaffte sie sich Zugang, indem sie auf der Rückseite ein Fenster aushebelten. Auf der Suche nach Geld wurden dort dann die Kassen und ein Metallkoffer aufgebrochen.

Die Täter zogen anschließend weiter zum Vereinsbüro des Sportvereins und hebelten auch hier ein Fenster auf und stiegen ein: Das Büro wurde ebenfalls nach Geld durchwühlten, da sie nichts fanden, schoben sie nun den Pokalschrank zur Seite und brachen dann brutal die Tür zum Vereinsraum auf. Dort befindet sich ein Schlüsselkasten. Es ist bisher unklar, ob Schlüssel entwendet wurden. Weiter ging es im ersten Stock. Das Büro von Synke Altmann wurde nicht aufgebrochen, da ein Täter zu der ebenfalls in diesem Stockwerk liegenden Wohnung ging, und dort versuchte, die Tür einzutreten. In dieser Wohnung ist die syrische Familie Melhem untergebracht. Herr Melhem dachte, dass ein Mitarbeiter des Eigenbetriebes an die Tür pochte, und öffnete die Tür einen Spaltbreit. Als er davor eine schwarzgekleidete Gestalt stehen sah, schlug er die Tür zu und verriegelte sie. Die Täter traten weiter gegen die Tür und schrien laut. Familie Melhem schrie zurück und ein Freund, der der deutschen Sprache mächtiger war als Herr Melhem, rief die Polizei.

Die Täter ließen nun ab, rannten zurück und kletterten über das Tor und fuhren mit dem Auto weg. Am Tor fand man etwas später einen aus dem Bistro entwendeten Feuerlöscher.
Die Kripo kam, es wurden Spuren gesichert. Nachdem alles durchgesehen wurde, konnte festgestellt werden, dass aus dem Bistro hochwertige Messer, Notfallschlüssel der Servicemitarbeiter und einige Weinflaschen entwendet wurden.

In der Nacht vom 12. auf den 13. Juli gegen 0:44 Uhr bemerkte Familie Mehlem einen Lichtkegel in ihrem Fenster und sah, wie zwei Fahrzeuge durch das aufgeschlossene Tor auf das Gelände der Freizeitanlage Richtung Mehrzweckgebäude fuhren. Die vier „Täter“ waren dunkel gekleidet und hatten große Taschen dabei. Die Familie hat dann sofort die Polizei gerufen. Als die Täter das Licht in der Wohnung sahen, fuhren sie, so Familie Melhem, direkt wieder weg. Die Polizei konnte auch vor Ort keine Tat feststellen.

Die Familie hat so große Angst, dass sie sofort wieder zurück in die Notunterkunft ziehen möchte. Es soll nun in Absprache mit Herrn Schwerin, Leiter der Wache Erkner, das Freizeitgelände in die nächtlichen Runden des Wach- und Wechseldienstes der Polizei mit einbezogen werden. Des weiteren habe Herr Schwerin empfohlen den SSK mit einzubinden. Die Versicherung wurde über die Schäden informiert und die Schließanlage soll ausgetauscht werden. Ebenso müssen die Türrahmen aller Wahrscheinlichkeit nach, da sie sich durch das Aufbrechen verzogen haben, ausgetauscht werden.

Kommentar: Sollte es stimmen, dass Herr Schwerin von der Polizei empfiehlt den SSK mit einzubinden, kann das getrost als Bankrotterklärung der Erkneraner Polizei aufgefasst werden. Wenn ich mir so vorstelle, da schleppen sich in Woltersdorfs Nächten nicht als Polizisten ausgebildete Rentner durchs Gelände, bis an die Zähne mit Handy und Taschenlampe bewaffnet und spielen Sheriff. Hilfssheriff für die in Agonie verfallene Brandenburger Polizei? Ab hier sollte man sich doch Gedanken über den Staat, in dem wir leben, machen.

Schon früher griff die Polizei gerne auf diese Räuber und Gendarm spielenden Alten zurück, hier fällt mir spontan der Blockwart im 1000 jährigem Reich ein. In der DDR folgten nahtlos Hilfspolizisten, die eine wichtige Rolle beim überwachen der Gedanken ihrer Mitbürger spielten. Sie waren lebende Enzyklopädien für Stasi und Volkspolizei. Außerdem stellt sich die Frage, bringen Hilfspolizisten etwas? Sind, seit sich der SSK in Woltersdorf als Experte für Sicherheit in den Vordergrund schob, die Zahl der Einbrüche zurückgegangen? Nein, sind sie nicht, im Gegenteil. Woltersdorf leidet, wie viele andere Gemeinden unter einer Zunahme professioneller Einbrüche. Zumindest hatten wir, bevor die Senioren-Schülerlotsen mit den Warnwesten zu Aug und Ohr der Polizei wurden oder werden möchten, keine so spektakulären Einbrüche. Jetzt haben wir interessante Einbrüche, wie in der Alten Schule oder jetzt im Sport- und Freizeitzentrum. Vielleicht sehen die Einbrecher das hiesige letzte Aufgebot der Polizei als Einladung an. Signalisiert doch die Altenwacht, hier könnt ihr gefahrlos klauen.
Mir wäre es deutlich angenehmer und sicherer des Nachts einen ausgebildeten Polizisten zu begegnen. Baut die Polizei wieder zur Polizei auf und schickt alle klapprigen Hilfsheriffs zurück aufs Altenteil.

Punkt 5: Fragen an die Bürgermeisterin
Keiner wollte etwas von der Bürgermeisterin wissen

Teil 1/2