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Ein kleiner Junge drückt sich in dieser Silvesternacht an die Hauswand einer Kneipe in der Kreuzberger Falkensteinstraße. Wie ein Tablett hält er mit beiden Händen eine hölzerne Kiste vor der Brust. Neben dem Knaben steht sein Vater, greift in die Kiste, hält sein Feuerzeug an den Docht einer roten, zehn Zentimeter langen Pappröhre, schmeißt das Ganze weit von sich. Rums, das war’s. Überall rings um die beiden rumsen, zischen, heulen, donnern Feuerräder, Kanonenschläge, Raketen, Bomben und Knallfrösche. Zwölf Uhr, es ist der Höhepunkt einer seit Tagen anhaltenden, sich allmählich immer mehr steigernden Ballerei.
Es gibt Länder, die genug haben von dem unkontrollierten Umgang mit Sprengstoffen. Die genug haben von der wochenlangen Knallerei irgendwelcher Dumpfbacken, deren höchstes Glück es ist, einen Kanonenschlag zu zünden. Dumpfbacken, denen ihr Umfeld, ob Mensch oder Tier egal ist. Ein solches Land sind die Niederlande. Weil den Niederländern das Ballern auf den Geist geht, haben viele Kommunen erstmals jeden privaten Umgang mit Pyrotechnik großflächig verboten. In 56 Städten hat es sich ausgeböllert, der Spaß für die einen, der Frust für die anderen, die Quälerei der Tierwelt hat dort ein plötzliches Ende gefunden. Alternativ laden die Gemeinden ihre Bürger zu professionellen, zentralen Feuerwerken ein.
In Deutschland denkt die Politik nicht daran etwas zu ändern, müsste doch das Sprengstoffgesetz angepasst werden und da will keiner ran. Vorstellen könnte man sich, die Regeln zu verschärfen, besonders explosive Bomben sollen vom Markt verschwinden. Die Läden, die das nicht ungefährliche Zeug verkaufen, sollen intensiver kontrolliert werden. Vor ausländischen Böllern, die den deutschen Vorschriften nicht genügen, wird gewarnt. Dass soll bereits eine positive Wirkung zeigen. Dennoch wird immer noch zu viel gefährliche Pyrotechnik eingeführt und auch an Minderjährige weitergegeben.
Der kleine Junge steht immer noch mit seiner Kiste vor der Brust an die Hauswand gepresst und sein Vater zündet immer noch einen Böller nach den anderen an. Bis es plötzlich und unerwartet in der hölzernen Kiste mit den Kanonenschlägen zischte und sich blitzschnell eine hoch züngelnde Flamme zeigte. Der Kleine stand starr, versteinert da, der Vater reagierte rasend schnell, schlug dem Buben die Holzkiste aus der Hand und dann, kaum auf dem Fußweg angekommen, flogen die Bomben, Böller, Kanonenschläge und Knallfrösche in die Luft. Niemand wurde verletzt, Glück gehabt.
Weniger Glück hatte eine Biberdame aus dem Berliner Umland. Im Schlosspark von Königs Wusterhausen warfen Kinder Böller auf Enten, die in einem Teich schwammen. Die Enten entkamen, bei der jungen Biberdame platzten die Trommelfelle, sie bekam einen Schock und ertrank. Das passierte in Deutschland, in einem Land, in dem die Abgabe von, selbst legalem, Feuerwerk für Jugendliche unter 18 verboten ist.
Ach, wäre es mir doch möglich jedes Jahr im Dezember nach Australien zu reisen. Dort darf seit Langem nicht mehr privat geballert werden. Stattdessen gibt es überall öffentliche Feuerwerke. Der Grund ist aber ein anderer. In Australien ist jetzt Sommer, das Verbot soll vor Waldbränden schützen.
Ich wünsche allen Bürgern rund um den Erdkreis einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Hier noch ein Feuerwerk von der Pyro Game
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Alle Jahre wieder diese Knallerei. Einmal im Jahr darf sich „Mann“ als ganzer Kerl fühlen und zeigen, dass die steinzeitlichen Gene noch in ihm sind. Mir scheint, dass einige von Ihnen sogar noch auf den Bäumen leben und nur zum Jahreswechsel hinabsteigen.
Und dann gibt es noch die lauten Nachbarn, die ihren Geburtstag bei 120 Dezibel die ganze Nacht hindurch feiern und dieses vorher nicht einmal ankündigen, geschweige denn eine Einladung aussprechen.
Dann gibt es noch im Herbst die Laubpuster, die den Mittagsschlaf von kleinen Kindern stören.
Dann gibt es noch die netten Flugzeuge, die fliegen, wie sie wollen.
Dann gibt es noch Halbwilde auf zwei Rädern- das nennt man Motorcross.
Dann gibt es noch Zeitungszusteller, die morgens um Vier mit einer Vollbremsung die MOZ einwerfen.
Dann gibt es noch die Paketzusteller, die jeden Geschwindigkeitsrekord brechen.
Dann gibt es noch die Nachbarn , die sich über den Zaun anbrüllen, so dass man in 100 Meter Entfernung noch jedes Wort versteht. Unterhaltung nennt man das.
Mir scheint, dass die Evolution an den meisten Menschen vorbei gegangen ist. Gegenseitige Rücksichtnahme- FEHLANZEIGE.
zu Friedrich,
hier noch eine Ergänzung.
Dann gibt es noch solche Gehirnakrobaten, die nicht schlafen können und nachts ab zwei Uhr, stündlich die Menschheit mit einem lauten Polenböller erfreuen.