Grünes Wortgeklingel in Woltersdorf

Beim Kramen fand ich einen Werbebrief der Woltersdorfer „Bündnis 90 Die Grünen“ vom Mai 2003. Auf den ersten Blick fesselte ein Foto mit sieben Personen, drei sind mir bekannt, Gordon Eggers samt Gattin und Rainer Vogel. Optimistisch, entschlossen blickt die Gruppe in die Kamera, optimistisch, verführerisch klingen die in dem Blatt gelesenen Worte.

In Fettdruck steht da: „Für mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung“. Erinnerungen kommen hoch, für Transparenz und Öffentlichkeit ist der gleiche Rainer Vogel Anfang 2010 in den Wahlkampf gezogen, mehr hatte er nicht zu bieten. Hätte er es eingehalten, wäre es mehr als genug gewesen. Nichts davon eingehalten hat Vogel, der die Wahl gewann und nun Bürgermeister von Woltersdorf ist. Hohles Wortgeklimper war’s im April 2010, war’s auch nur leeres Geschwafel im Mai 2003? Einfallsreichtum hat er nicht bewiesen, dieser Rainer Vogel, von 2003 bis 2010, sieben lange Jahre der gleiche Spruch. Nun ja, den vorwärtsbringenden Einfallsreichtum vermissen wir ja auch in seiner Tätigkeit als Bürgermeister.

Ich zitiere einmal einige besonders nette Schwafelhäppchen: „In der Vergangenheit war es immer wieder so, dass die Bürger viel zu spät und oft nur durch Zufall erfahren haben, was in der Gemeinde geplant wurde…“, (Anmerkung: lieber spät als gar nicht informiert, wie es heutzutage mit Vogel üblich ist).

Weiter geht’s mit Vogel in 2003: „Fehlplanungen konnten nur noch durch rechtliche Mittel oder vehemente Bürgerproteste verhindert werden. So z. B. …. die geplante Sanierung der Schleusenstraße.“ (Anmerkung: 2003 hielt Vogel die Sanierung der Schleusenstraße für eine Fehlplanung, seit 2010 kämpft Vogel hartnäckig für die Sanierung der Schleusenstraße. Ist ja auch sein Radweg zwischen Heim und Rathaus).

Vogel fährt fort: „Wir treten dafür ein, dass die Protokolle öffentlicher Sitzungen und die Ausschreibungsunterlagen der Gemeinde in einem für jedermann zugänglichen Raum ausgelegt werden, wie in anderen Kommunen üblich.“ (Anmerkung: 2003 hat Vogel das verlangt, seit 2010, seit er Bürgermeister ist, weigert er sich seine eigene Forderung umzusetzen).

Weiter steht dort: „…das Geld knapp ist. Gerade deshalb ist das frühzeitige Einbeziehen der Bürgerinnen und Bürger bei Planungsvorhaben nötig. Nur so können gemeinsam nachhaltige Gesamtkonzepte entwickelt werden.“ (Anmerkung: seit 2010 hat Vogel das alles vergessen. Selbstherrliche Änderungen bei der Planung für die Alte Schule. Die Schleusenstraße beweist, was Vogel unter -gemeinsam- versteht.

So geht es immer weiter, der Vergleich Vogels Grüne 2003 mit Vogels Grüne 2012 ist lehrreich und deprimierend. Jeder kann sich ein eigenes Bild machen, was dran ist an den Sprüchen der „Grünen“.

Ein Miniartikel aus dieser Zeit, geschrieben von Elke Schlegelmilch beweist, Vogel und die MOZ, da hat sich seit 2003 nichts verändert: „…will, die Schaffung von mehr Transparenz bei Entscheidungen des Gemeinderats und der Verwaltung sowie eine konsequente Bürgerbeteiligung in allen wichtigen Fragen…“.

Ob diese Versprechen in Woltersdorf jemals Wirklichkeit werden? Vielleicht beim nächsten Bürgermeister, wenn die Karten neu gemischt werden.