Gemeindevertretung 06. 2019 – Teil1; Zoff von der ersten Minute an

Konstituierende Sitzung der Gemeindevertretung von Woltersdorf nach der Wahl. Da standen sie, die alten und die neuen Gemeindevertreter. Jeder suchte das Schildchen mit seinem Namen, wir Besucher versuchten uns in dem neuen, ungewohnten Ambiente zurechtzufinden. Aus sich nicht ganz erschließenden Gründen war die gesamte bisherige Sitzordnung spiegelbildlich aufgebaut. Was zuvor links war, war nun rechts und was einst unten war, war nun oben.
Genau zu solch einem Durcheinander wird sich mein Text gestalten, ich ziehe die wenigen Themen an den Anfang, um das sich endlos hinziehende Wählen und Posten verteilen am Schluss so kurz wie möglich abzuhandeln.

Solch ein Neuanfang, zudem mit neuen unbelasteten Gemeindevertretern wäre ein guter Anfang gewesen alte Rechnungen und Mimositäten ganz in die dunkelste Abstellkammer der Gemeindegeschichte zu verbannen. So kam es nicht, ganz im Gegenteil, die erste Minute wurde gleich genutzt, politischen Rachedurst zu stillen. Den schweren , vergifteten Speer warfen Sekunden nach der Eröffnung die Grünen auf den Gegner, nein hier ist Feind der bessere Begriff.

Jelle Kuiper, wohl im Siegestaumel, die Grünen bekamen drei Sitze, warf die nicht rückholbare Waffe, um einen anderen Menschen politisch tot zu machen. Mag sein, dass er damit einen momentanen Erfolg verbuchen konnte, dem Frieden in der Gemeindevertretung fügte er, wenig klug, schweren Schaden zu. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Geschehen, dessen Anfang schon vor dieser Sitzung zu suchen ist, vergessen wird. Also werden wir wieder fünf Jahre Gemeindevertretung haben, in dessen Zeit die Gifte wirken können.

Fangen wir mit der unappetitlichen Geschichte an.
Anonym wurden DIN A4 Umschläge mit kopierten Textauszügen aus Facebook an die Gemeindevertreter und natürlich die MOZ geschickt. Das Deckblatt trug den Titel in Fettschrift: „Mit dem wollt Ihr zusammen Politik machen? Schämt Euch!“ Dann folgte eine Serie von Texten, die sich herabsetzend mit den Grünen beschäftigten. Ein, damals Kandidat, nun Gemeindevertreter hatte sie auf Facebook geteilt. Der ebenfalls anonyme Kopist dieser ganzen Choose hat hierbei aber schwer gemogelt. Die Begleittexte des Gemeindevertreters zu den wirklich blöden eingefügten Sprüchen sind weggelassen worden.
Warum?
Jetzt muss ich spekulieren. Erstens, gingen die eigenen Textbeiträge des Gemeindevertreters positiv auf die von ihm geteilten bösen Inhalte ein, dann hätte der anonyme Kopierer jene Zeilen doch mit Behagen mitveröffentlicht, allen zur Kenntnis, das war ja sein Ziel.
Die zweite Variante, der damalige Kandidat hat sich kritisch mit den Machwerken auseinandergesetzt, dann würden sie nicht in den Plan unseres Kopisten passen. Dann müsste er diese kritischen Texte verschwinden lassen. Sie sind auch verschwunden, der Kopierer hat sie nicht mitgeliefert.
Hier wurde Politik im Vorfeld gemacht. Die FDP und die FBW hatten nur je einen Sitz errungen. Mit einem Sitz in der GV bräuchten Sie gar nicht erst hinzugehen. Es lohnt sich erst, wenn Sie eine Fraktion, bestehend aus zwei Sitzen, in der GV bilden können. Das galt es wohl zu verhindern und Jelle Kuiper, anstatt nachzudenken, warf die giftige Waffe. Es war der zweite Versuch mit dem Ziel die neue Gruppierung FBW tot zu machen. Der erste Versuch, natürlich anonym, eine mit Spinnweben besetzte Stasigeschichte sollte die Wählergemeinschaft schon im Vorfeld sprengen. Das ging gründlich schief, denn 30 Jahre nach der Stasi ist das nur noch für Historiker von Interesse. Deshalb dann der zweite Versuch mit Schützenhilfe der Grünen, die, das muss leider konstatiert werden, wenig nachgedacht haben. In beiden Fällen spielte die MOZ mit auf der Klaviatur, nannte Namen von 30 Jahre alten Müllgeschichten. Wäre doch gelacht, wenn man gewachsene Straßengemeinschaften und Freundschaften nicht auseinanderbringen könnte. Beim zweiten Anlauf, diese geteilten FB-Inhalte zu veröffentlichen und/oder zu bewerten, mischte die MOZ wieder mit. Ihre Mitarbeiter, Anette Herold und J.Eggers, nannten wieder Namen stellten den Sachverhalt dar, wohl ohne ihn weiter zu recherieren, z.B. fragte sie sich keine Sekunde wo sind die Textbeiträge des Kandidaten zu den geteilten Inhalten auf Faebook? Warum wurden die nicht abgedruckt?
Richtig lustig wurde dann die Aussage vom alten und neuen Gemeindevertretervorsitzenden, Sebastian Meskes, der hatte bereits zuvor bei dem Kandidaten so eine Ahnung. Meskes konstatierte, lt. MOZ, dem Kandidaten: „Da spricht die AfD unter dem Deckmantel der FDP“. Was war geschehen. Der Kandidat hatte bei einer Veranstaltung in der „Alten Schule“ gesagt: Die FDP ist alternativlos. OK, seine Meinung, nur was ist daran AfD? Das erschließt sich mir nicht und anderen auch nicht.

In einem Kommentar fällt Anette Herold dann über den damals Kandidaten her, geht keine Sekunde auf des Kandidaten eigene Beiträge zu den geteilten Inhalten bei FB ein. Anette Herold wird bestimmt eine steile Karriere bei dieser Zeitung machen.

All die alten Geschichten spülte Jelle Kuiper mit der vergifteten Erklärung wieder ans Tageslicht, um dem vielleicht beginnenden friedlichen Miteinander in der Gemeindevertretung ja keine Chance zum Wachsen zu geben. Ganz besonders hämmerte er auf ein „Grünes Reich“ herum. Mir war es neu, deshalb suchte ich im Internet, fand es auch mit dem bekannten Reichsadler verziert unter unendlich vielen anderen Publikationen, die sich unter „Grünes Reich“ mit dem großen Thema „Gärten, Gießkanne und Komposter“ beschäftigten.

Das war die Overtüre zur ersten Sitzung der neuen Gemeindevertretung. Nicht sehr erfolgsversprechend. Ach ja, der Kandidat auf den sich Kuiper eingeschossen hat heißt Ronny Busse und genießt mein volles Vertrauen und ich bin ein konservativer, liberaler Linker oder ein liberaler, linker Konservativer. Vielleicht hält das Herr Meskes auch für verdächtig nahe der AfD. Oh, tut das weh.

Das war der Einstieg in die neue Legislaturperiode, liebe Leser, Sie haben die Helden gewählt, immer wieder die Gleichen. Nun meckern Sie nicht.

Teil 1/3