Gemeindevertetung Teil 1 – Dez 2014; Kinder ab in Container

Punkt 13: Vorstellung und Diskussion des Antrages von „Unser Woltersdorf“ zu einer Containerlösung für Kitaplätze auf dem gemeindeeigenen Grundstück an der Vogelsdorfer Straße.

Michael Hauke wollte die gerade erst bekannt gewordene Idee von UW unverzüglich auf die Tagesordnung bekommen, diskutieren und beschließen. Der Weg über die Ausschüsse war ihm zu lang, er wollte Nägel mit Köpfen machen sofort und auf der Stelle. Ohne Berechnungen und rechtliche Absicherung durch die Verwaltung. Hier ließ UW die Maske fallen, mir gruselte bei dem Gedanken einer Herrschaft von „Unser Woltersdorf“. Nach meinem vorgezogenem Kommentar, nun zu dieser schrecklichen Sitzung.

Nach diversen Unappetitlichkeiten, die Haukes Antrag begleiteten, einigten sie sich über die Redezeit, die auf ein Maximum von 15 Minuten beschränkt wurde. Das passte Michael Hauke (Unser Wolterdorf) nicht so recht. Er monierte, dass über andere Punkte lang und breit diskutiert worden sei und bei ihm soll’s kurz sein.

Wilfried von Aswegen (Unser Woltersdorf) ging, nein wandelte zum Beamer und zeigte Bilder von verschiedenen Aufbaumöglichkeiten für Container. Er erklärte, dass man die Container stapeln könnte. Die Öffentlichkeit sei, seiner Meinung nach, schon durch Zeitungsartikel über solche Projekte ausreichend informiert worden. Er möchte mit dieser Möglichkeit so schnell wie möglich Kinder unterbringen. (Anmerkung: erst Stunden zuvor war in einer hiesigen Postille darüber geschrieben worden. Das ist für von Aswegen ausreichend. Armes Woltersdorf!)

Es folgte eine Skizze von dem gemeindeeigenen Grundstück Ecke Vogelsdorfer Straße/Postsiedlung. Das Gelände hat 3.600 qm, dort könnten für 60 bis 70 Kinder Container auf einer Fläche von 400 qm aufgestellt werden. Es bliebe ausreichend Spielfläche übrig, selbst wenn das Gelände in der Mitte durch einen Zaun geteilt werde, damit auf der anderen Seite zur gleichen Zeit die neue Kita gebaut werden könne. Die Containerkita könne jederzeit bei Bedarf durch neue Container erweitert werden. Nach Fertigstellung der neuen Kita, könne umgezogen und die Container abgebaut werden. (Anmerkung: Ein tolles Ambiente für unsere Kinder, sie hausen in Containern, ihr Spielplatz liegt am Rande einer zweijährigen Baustelle, mit allem Schmutz, Lärm, Umweltunverträglichkeiten etc. Kinder sind die Schwächsten, mit denen kann man’s ja machen).

Dann kam Wilfried von Aswegen auf die Kosten zu sprechen. Diese Lösung habe er von der BSG prüfen lassen, da behauptet wurde, dass sie zu teuer sei. Er erklärte anhand von dem Beispiel 60 Kindern, dass die Miete rund 52.332,69 Euro pro Jahr betrage, dazu kämen noch Fracht Montage Planungs- und Baunebenkosten. Insgesamt kam Wilfried von Aswegen, wie auch immer, auf eine Summe 90.369 Euro jährlich. Dann rechnete er die Ersparnis von etwa 100,00 Euro / Kind, die die Gemeinde einspart, wenn dann die Kinder nicht mehr in anderen Gemeinden untergebracht werden, von den 90 TE ab und kam auf rund 10.000 Euro Ersparnis im Jahr. Er rechnete noch ein bisschen rauf und runter und verglich es dann mit den Kosten für die zusätzlichen 30 Kitaplätze bei der AWO-Kita und kam zu dem Schluss, dass der AWO-Kitaplatz 90,00 Euro und der Containerplatz 76,00 Euro kosten würde. (Anmerkung: Nur noch nie hat v. Aswegen einen anderen eine detaillierte, nachvollziehbare und mathematisch schlüssige Rechnung zur Überprüfung gegeben. Das sagt an sich alles über die Rechnerei).

Bei den Betriebskosten allerdings sah es anderes aus, da war die AWO in Augen von Wilfried von Aswegen günstiger. Er fand allerdings, dass das alles noch einmal von der Verwaltung geprüft werden müsse, dies sei nicht seine Aufgabe.

Askell Kutzke (Unser Woltersdorf) trötete ins gleiche Horn, die Verwaltung muss rechnen, nicht sie. Sie hätten lediglich ein Konzept vorgestellt. (Anmerkung: das sie, ohne Berechnung der Verwaltung, mit einem Beschluss, durchpeitschen wollten. Kosten über 1 Mio. mit Kitabau).

Askell Kutzke weiter, er könne der Verwaltung die Hilfe der Bauingenieurin (Rathaus Rüdersdorf) anbieten, die das Konzept, Kinder ab in Container, erarbeitete. Sie würde sogar ohne Geld helfen. Wenn die Hilfe angenommen würde, könne sie alles bis zur nächsten Sitzung überprüfen und dann würde im Sommer alles stehen. (Anmerkung: Kein Bebauungsplan vorhanden, kein Haushalt beschlossen, der das Geld bereitstellt, keine Planung der Verwaltung, keine Genehmigung des Landkreises, aber im halben Jahr steht alles. Woltersdorfer nicht meckern, ihr wähltet die muntere Gesellschaft, die zum Bürgermeister passt).

Rainer Vogel bemerkte, dass beschlossen wurde, erst das Gutachten der BSG abzuwarten. Gleichzeitig wies er daraufhin, dass für ihn das vorgestellte Modell in keiner Konkurrenz zum Angebot der AWO stehe.

Askell Kutzke monierte, dass eine Containerlösung im BSG-Gutachten nicht geprüft wurde. Der Bürgermeister betonte, dass es bei dem Gutachten nicht um eine Zwischenlösung ginge, sondern um eine nachhaltige Lösung. Bei einer Zwischenlösung sei dann das Geld weg. Askell Kutzke sah das nicht ein und knurrte, dass das Geld bei einer Miete ebenfalls weg sei.

Daniel Lohse (CDU/SPD) fand es gut, dass Lösungsvorschläge gemacht wurden. Er gab aber zu bedenken, dass die 60 Kinder nicht auf einem Schlag in die Kita gingen, sondern, dass es Laufzeiten gebe, bis die volle Auslastung der Kita erreicht werde. Außerdem wollte er wissen, wie die Personalfrage geregelt werden solle. Bei der AWO sei schon eine Leiterin und ein Großteil des Personals vorhanden.

Sebastian Meskes (DIE LINKE/Grüne) hatte ebenfalls ein Problem mit der Gegenüberstellung von Containerlösung und AWO. Ihm fehlen in der Aufstellung von „Unser Woltersdorf“ die Kosten für Gartengestaltung, Mobiliar, Betriebskosten usw. Auch muss bedacht werden, dass vielleicht 40 Plätze weniger gebraucht werden könnten. (Anmerkung: Das bezieht sich darauf, dass wieder mit Gedanken einer Ganztagsschule gespielt wird. Bei einer Verwirklichung würden die Hortkinder wegfallen, da die in der Ganztagsschule betreut würden).

Wilfried von Aswegen versuchte, die Fragen zu beantworten. Er beschied, dass Betriebskosten und Hausmeister nicht Gegenstand der Betrachtungen gewesen seien. Neues Personal wollte er aus den gemeindeeigenen Kitas, im Rochade-System mit der neuen Kita verknüpfen. Das könne auch mit den Kindern geschehen. Zu den Betriebskosten meinte er nur, dass die bei der AWO günstiger seien, deshalb solle das Containermodell noch einmal von der Verwaltung daraufhin geprüft werden. (Anmerkung: rochierende Kinder und Erzieher wandern dann mit Sack und Pack von einer Kita in die Nächste, um Platz und Erzieher zu sparen. Nur wenn der Erzieher gerade rochiert hat, wer betreut die zurückgebliebenen Kinder).
Dann monierte von Aswegen, dass im AWO-Vertrag keine Zeiten stehen, sondern lediglich eine einvernehmliche, schnellstmögliche Inbetriebnahme. Er fand, dass solche Verträge die Gemeinde nicht brauche, in denen keine Zeiten stehen. Dann kam er wieder auf sein Modell zu sprechen und erklärte, dass die Kaltmiete günstiger sei. Er fand, dass nicht parallel gefahren werden sollte, da die AWO, hier Container. Was passiere, wenn die Zahlen, mit denen die BSG gearbeitet habe, wie er vermutet, nicht stimmen, dann würde das ganze Gutachten nicht stimmen. (Anmerkung: Na ihr, von UW wolltet doch die 30 TE zum Gutachter tragen).

Michael Hauke erklärte, dass sie erst eine neue Lösung gesucht hätten, nachdem sie den AWO-Vertrag in den Händen hatten. Da hätten sich alle Haare gesträubt. Seiner Meinung nach ginge es nicht, dass die Gemeinde keinerlei Einfluss auf den AWO-Vertrag habe. Das fände er doof.

WBF-Vogel fand, mit fasse dich kurz, können Leute überzeugt werden. Er fand es nicht in Ordnung, dass „Unser Woltersdorf“ Kostenschätzungen mache, die dann die Verwaltung überprüfen soll.

Michael Hauke wollte den Bürgermeister beauftragen, die Kosten zu überprüfen, Daniel Lohse war etwas irritiert und fragte, auf welcher Grundlage Michael Hauke den Bürgermeister beauftragen will.

Edgar Gutjahr setzte dem Trauerspiel ein Ende, in dem er sich auf die Geschäftsordnung berief und Ende der Diskussion forderte. Dem wurde zugestimmt.

Es geht morgen weiter.

3 Gedanken zu „Gemeindevertetung Teil 1 – Dez 2014; Kinder ab in Container

  1. blitzmaerker

    In Anlehung an Heinrich Heine sollten die Woltersdorfer mit:

    „Denk‘ ich an W’dorf in der Nacht,
    Dann bin ich um den Schlaf gebracht,
    Ich kann nicht mehr die Augen schließen.
    Und meine heißen Tränen fließen.“

    ihr Kreuzchen auf dem letzten Wahlzettel überdenken.

    1. Udo

      Hi Bernd, ich kann vieles nicht nachvollzeihen (kann man sicher nur, wenn man dabei war). Trotzdem fand ich die Idee mit den Containern für viele Kinder (so wie in Schöneiche und Neuenhagen) nicht schlecht. Und wenn daneben gebaut werden könnte für neue Kita – mein Nachbar hat auch neu gebaut. Das macht heute nur noch wenig Dreck und Lärm.
      Aber wenn da noch gar nichts vorliegt, kann man ja viel erzählen – da stimme ich dir zu. Sind denn nun wenigstens die 30 AWO-Plätze gesichert? Sonst haben wir nächsten Jahr gar nichts, was dann?

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