Flüchtlinge, drei Meinungen

Die Schwächsten müssen dran glauben
Bis Ende Januar sollten sie aus ihrem Heim „Gästehaus Moabit“ verschwinden. 33 alkoholkranke, wohnungslose Männer. Dem langjährigen Betreiber wurde gekündigt. Der neue Betreiber ist eine Firma, die Wohnheimplätze anbietet, auch für Flüchtlinge. Mit Flüchtlingen lässt sich z.Z. mehr Kohle machen als mit obdachlosen Trinkern, weil die Vorgaben für eine Belegung niedriger sind. Bisher waren die Zimmer mit einer Person belegt, sind’s Flüchtlinge, dürfen drei Personen in einem Raum gesteckt werden. Kasse gemacht wird pro Kopf und Tag. Mit einem Schlag gibt’s dann die dreifache Staatsknete.

Anfang Februar hat sich die Situation entspannt, die Obdachlosen dürfen vorerst bleiben. Der Sozialstadtrat von Berlin-Mitte meint, es sei ein verfestigter Aufenthalt. Der Wechsel der Betreiber habe keinen Einfluss auf das Wohnrecht.

Das Ganze ist ein schlechtes Zeichen für die in der politischen Dämmerung versinkenden Willkommenskultur der Regierung. Zeigt es doch, die Schwächsten bleiben zuerst auf der Strecke, werden verdrängt, wenn der Ansturm hunderttausender Flüchtlinge anhält.

Heinz Buschkowsky hat Angst um Berlin
In der Urania antwortete der ehemalige Bürgermeister von Neukölln auf die Frage, wie Integration gelingen könne, wenn alle es wollen. Heinz Buschkowsky sagte dann noch einige Dinge, wie, Deutschland braucht ein Bundesministerium für Einwanderung. Auch meinte er, es sei nötig genau hinzusehen, weil die 600.000 alleinstehenden jungen Männer, die 2015 eingewandert sind, per se ein Gefahrenpotential darstellen. […]Wenn Männer in Ländern aufgewachsen seien, in denen die Wahrheit mit Gewalt vertreten wird, dann sei es nicht so einfach, so jemanden umzupolen. Die Urbanität und die Stadt, wie wir sie kennen, werde durch den starken zusätzlichen Zuzug von überproportional vielen bildungsfernen Migranten dieser Prägung vernichtet. Um die Risiken zu senken, müssen die Flüchtlinge, ähnlich wie früher die Spätaussiedler, über das Land verteilt werden. Dafür sei es nötig, das Wohraumzuweisungsgesetz neu aufzulegen. Es mache ihn nervös, wenn Ehrenamtliche behaupten, sie könnten jetzt hundertausenden Zuwanderern Deutsch beibringen. Da überheben sich Leute mit ihrem Helfersyndrom.

Heinz Buschkowsky hat ein Buch geschrieben: „Die Andere Gesellschaft“, ein Spiegel-Bestseller. Ich habe es gekauft und bin noch mitten drin, aber schon jetzt möchte ich sagen, der Kauf hat sich gelohnt.

Deutschkurse werden teurer und besser
Für Deutschkurse für Flüchtlinge wird eine mindestens doppelt so hohe Summe benötigt, wie bisher veranschlagt, sagt eine Kommission der Robert-Bosch-Stiftung. Die Kosten werden von 244 Millionen auf mindestens 455 Millionen Euro steigen. Dabei sind die Kosten für nachziehende Familien noch nicht berücksichtigt.
Außerhalb der Großstädte werden oft nur allgemeine Sprachkurse angeboten, die diejenigen mit guter Bildung unterfordert und Menschen mit schlechteren Voraussetzungen damit unter Umständen überfordert. Kritik übt der Bericht auch an der Abstimmung zwischen Spracherwerb und Berufsausbildung, die nach Meinung der Experten oft misslingt. Die Kurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge gingen über die Köpfe der Flüchtlinge hinweg, die noch sehr wenig Deutsch können. Hier wären Vorschaltkurse notwendig, diese wurden aber aus Kostengründen eingestellt.

Meine Erfahrung, sagt, das Sprachenlernen ist ein schwierig Ding und Kurse alleine werden es nicht bringen. Es kommt in der Hauptsache darauf an, wie engagiert ein Flüchtling lernen will. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.