Jens Mehlitz schien ob des prestissimo Vortrages etwas verunsichert und fragte vorsichtig nach, ob der Bericht ans Protokoll geheftet werde, damit man noch einmal nachlesen könnte.
Es wurde kurz darüber diskutiert, ob der Werksleiter einen Bericht in einem extra Tagesordnungspunkt abliefern soll oder nicht. Man einigte sich darauf, dass das im Rahmen der Sondersitzung mit verarbeitet wird. Jens Mehlitz meinte nur, dass zum Bericht des Amtsleiters nun Jens Kiesewetter vielleicht ein paar Zahlen und Anregungen geben sollte, damit etwas in die Sondersitzung mitgenommen werden könne.
Jens Kiesewetter sagte, er habe zwar umfangreich im Hauptausschuss/Werksausschuss über das Zahlenwerk berichtet, erklärte sich aber bereit ein paar Zahlen an die Wand zuwerfen.
(Anmerkung: Ich habe mir mal das, was die Gemeinde Protokoll nennt vom Hauptausschuss (04.09.) geholt. Eine Seite, dass war’s. Jetzt kann ich verstehen, dass die Gemeindevertreter fast in jeder Sitzung das Rad neu erfinden, denn das Protokoll liefert kaum Informationen.)
Also, Jens Kiesewetter legte los. Die Grundlage des Zahlenwerks waren die Zahlen mit Stand 30.09.2018. Daraus entstand die Planungsrechnung 2019. Er habe ein Problem mit der vergangenen Wirtschaftsplanung, die so nicht funktionieren würde. Der in der Vergangenheit im Haushalt eingestellte Zuschuss von 45 TE gebe nicht das Ergebnis des Eigenbetriebes wieder. Er verwies auf die Grafik in der Einnahmen von 212 TE, Stand 30.09.2018. Wenn ich die hochrechne komme ich auf 282 TE. Die vormalige Werksleiterin habe anstelle von Nettozahlen mit Bruttozahlen geplant. Das bedeutete, dass die Einnahmen mit 19 Prozent, nämlich der Umsatzsteuer, mehr geplant wurden.
Er arbeite mit Nettoeinnahmen, da die Umsatzsteuer abgeführt werden müsse und nicht beim Eigenbetrieb verbliebe.
Er zählte dann die Kosten wie Lohn, Raum, Instandhaltung, Entsorgung und andere auf. Das war bereits auf die einzelnen Objekte aufgeteilt worden, so dass sich relativ schnell herausstellte, dass das Bistro nicht kostendeckend arbeite. Der neue Buchhalter, Herr Gundelach, habe sich damit noch einmal befasst und neue Kostenpositionen eingerichtet. Dadurch werde es zukünftig noch aussagekräftiger werden.
Der Eigenbetrieb hatte per 30.09.2018 Gesamtkosten in Höhe von 251 TE und wenn diese Gesamtkosten aufs Jahr hochgerechnet werden, käme man auf 343 TE. Er habe Vorsicht für’s nächste Jahr geplant, da alle Bereiche voll belegt wären. Einzig das Bistro fällt dabei heraus.
(Anmerkung: das hat noch nie Geld gebracht, wofür aber kein Geschäftsleiter etwas kann).
Bei den Kosten rechne er mit einer Kostensteigerung fürs nächste Jahr um 10 Prozent. Genauer könne er nicht planen, da ihm die Vorjahreswerte noch fehlen. Er habe deshalb 2018 als Grundlage genommen. Eine Position steige im nächsten Jahr überproportional, da ein Buchhalter, ein Hausmeister und auch seine Person kostenmäßig dazu käme, da Frau Altmann dieses Jahr nicht mehr das volle Gehalt bekommen habe.
(Anmerkung: hier wird es etwas unverständlich, steigen die Kosten nun weil dort nun drei Personen mehr beschäftigt werden. An sich zwei Personen, denn er selbst nimmt ja die bereits vorhandene Kostenstelle ein, die bisher von Frau Altmann belegt war. Und was hat eine Gehaltskürzung mit Kostensteigerung zu schaffen, sehr verwirrend der Satz).
Der laufende Betrieb weise per 30.09. eine Unterdeckung von 40 TE auf. Die können aber gedeckelt werden, da es bei der Umsatzsteuer einen Rückfluss von 60 TE zu viel gezahlter Steuer gebe.
Im nächsten Jahr würde aber die Unterdeckung auf rund 100 TE steigen.
(Anmerkung: Warum steigt die Unterdeckung von 40TE auf 100TE? Hier fehlt eine Erklärung).
Im Gegenzug käme noch die Abschreibung dazu. Die Dinge wären da und werden abgenutzt, so dass Instandhaltungskosten entstehen. In einem kritischen Zustand befinden sich der Kunstrasen und die Tartanbahn. Dafür müssten bis spätestens 2020 rund 400 TE in die Hand genommen werden. Dieser Austausch müsste alle 10 Jahre vorgenommen werden und damit nicht jedes Jahr neu über diese Instandhaltungskosten diskutiert werden müsste,
(Anmerkung: Wird aber jedes Jahr mehrfach neu diskutiert. Frau Altmann hat sich da fusslig geredet. Umsonst).
Jens Kiesewetter vor, dass pro Jahr 40 TE auf die hohe Kante (Rücklagen) gelegt werden, so dass nach 10 Jahren wieder 400 TE plus 10 Prozent Preissteigerung für die Erneuerung des Kunstrasens und der Tartanbahn bereit stehen.
(Anmerkung: Da bis spätestens 2020 an die 400 TE aufgebracht werden müssen, ist es wohl wenig sinnvoll schon vorher Rücklagen für 2030 zu bilden. Da wird jeder Cent für 2020 gebraucht).
Das Kapital des Eigenbetriebs bestehe aus den Gebäuden, dass könne nicht abgeschmolzen werden. Es gebe keine Steigerung der Einnahmen mehr, da die Anlagen voll ausgelastet wären.
Jens Mehlitz wollte wissen, was sich so alles hinter sonstiges verberge. Er hätte dazu gerne noch ein paar Unterlagen. Jens Kiesewetter meinte, er könne die Unterlagen bekommen. Allerdings würde er nicht jede 100,00 Euro, die unter „Sonstiges“ aufgeführt wären, erklären.
(Anmerkung: Müsste doch aber bei einer funktionierenden Buchhaltung möglich sein, nicht wahr, bis auf den Cent).
Jelle Kuiper stellte fest, dass im Jahr 2019 der Eigenbetrieb ein Minus von 102 TE aufweisen würde. Dagegen stehen die eingestellten Mittel im Haushalt von 45 TE, so dass noch 57 TE irgendwie abgedeckt werden müssen. Die 400 TE für die Tartanbahn wären überhaupt noch nicht eingeplant. Es wäre schon beeindruckend. Jens Kiesewetter meinte, es wäre auch einiges fertig geworden, wie z.B. die Halle, die wieder genutzt werden könne. Ebenfalls wurden große Stellen in der Tartanbahn ausgebessert.
Julia Wiedemann wollte die Halle mehr als Mehrzweckhalle nutzen und fragte nach, ob das technisch möglich wäre. Jens Kiesewetter erklärte, dass das mit Veranstaltungen bis zu 199 Personen möglich wäre. Alles was darüber gehe, könne nur mit der eingebauten Lüftungsanlage vorgenommen werden. Er gab auch zu bedenken, dass bei einer Veranstaltung die Halle drei Tage für den Sportbetrieb nicht nutzbar sei. Die Halle sei aber voll ausgelastet. Lediglich in den Ferienzeiten wären Kapazitäten frei. Des Weiteren müsse ein Boden angeschafft und gelagert werden, es müssen Stühle angeschafft oder ausgeliehen werden. Für die Einschulungsfeier wurden z.B. die Stühle für 800,00 Euro ausgeliehen.
(Anmerkung: Wenn die Anlagen voll für Sport ausgenutzt werden, frage ich mich wie das WBF dort noch andere Veranstaltungen unterbringen will ohne die Sportler zu verdrängen. Will das WBF die Sportler nicht verdrängen, kann es dort keine anderen Veranstaltungen geben und in dem Fall ist die vom WBF penetrant verlangte Lüftungsanlage für 180 TE völlig unsinnig. Für den Sportbetrieb reicht die vorhandene Lüftung, so der Architekt der Anlage, Herr Gifhorn. Ist da ein gewisser Altersstarsinn im Anzug).
Lutz Leimbach wollte wissen, wie hoch der Verlust des Bistros wäre. Jens Kiesewetter beziffert ihn auf 20 TE.
(Anmerkung: Bezieht sich der Verlust aufs Jahr? Frage und Antwort ließen da alles offen?)
Jens Mehlitz fragte nach Plänen fürs Bistro. Jens Kiesewetter meinte, dass im Moment noch darüber diskutiert werde, allerdings sollten die Raumnutzungsgebühr angehoben werden. Ein Abend für 100,00 Euro wäre zu wenig, so dass z.B. für die Nutzung durch die Skatfreunde 250,00 Euro genommen werden müssten.
(Anmerkung: womit sich die Skatbrüder wohl verabschieden werden. Mancher Gastwirt mit Vereinszimmer gibt den Raum umsonst und verdient am Verzehr).
Teil 2/4
Auch bei 100.-Euro wird der Skatverein die Fliege machen, weiter so!
Bald wir sich in Woltersdorf nichts mehr rühren, dann ist es geschafft!
Oh Gott… Willkommen in den Neunzigern..!
Oder, „In Woltersdorf ist doch nichts los“! Das soll so bleiben? NEIN!
Der „einzig geeignete“ Werkleiter hatte hier wohl auch einen kleinen Denkfehler, eine Sporthalle für mehrere Millionen, welche für ein Viertel des Preises hätte gebaut werden können. Wie erklärt man das den Einwohnern unserer Kommune?
Natürlich, benötigen wir eine Mehrzweckhalle! Und das schon immer!!
Hätte man eine anständige Bedarfsanalyse gemacht unter Einbeziehung gemeindeansässiger Unternehmen sowie Vereinen und regional operierender Eventagenturen, würde man ganz schön staunen, welch tatsächlicher Bedarf besteht. Nicht zu vergessen die privaten Nutzer, wie z.B. Hochzeiten ab 150 Personen. Bisher wurden diese immer in einem anderen Ort gefeiert. So auch meine Eigene (230 Personen). Schade, wir wollten in unserem Heimatort feiern und hier in unseren Hotels auch mehrere Zimmer buchen.
Wir haben in Woltersdorf keine Räumlichkeiten für Feiern ab 200 Personen welche der Versammlungsstättenverordnung entspricht. Da sind wir regional und überregional gesehen, die einzigen. Man braucht nur in die umliegenden Nachbargemeinden schauen, die haben es richtig gemacht. Bestes Beispiel, Grünheide – Löcknitzhalle.
Natürlich wird die Mehrzweckhalle an Wochenenden drei bis vier Tage, je nach Aufbau, belegt. Aber sie bringt mit der Gastronomie vom Bistro, mindestens das Zehnfache an Umsatz.
„Das Bistro“, jede umliegende Krankenhauskantine ist bei weitem attraktiver. Mit einer richtigen „Sportsbar“ z.B. und einem guten Konzept, würden auch die Umsätze höher gehen. Und nicht mit der Erhöhung der Raummieten, jeder Gastwirt macht sowas seit Jahren kostenlos und verdient an Speisen und Getränken. Somit werden die Umsätze jetzt wohl eher sinken.
Für Sportveranstaltungen haben wir ja noch die Sporthalle neben der Schule. Alles nur eine Sache der Planung. Zukunftsorientiertes Denken und Planen mit einem kleinen Hauch von Risiko für was Neues, war noch nie einem Sparkassenangestellten gegeben. Hier hätte man einen „Macher“ einstellen sollen und keinen Buchhalter / Verwalter. Was, für eine personelle Fehlentscheidung. Wo das hinführt, sieht man ja in einer unserer Nachbargemeinde.
Aber man sollte dem „einzig geeigneten“ Werkleiter und unseren Gemeindevertretern auch eine Chance geben, vielleicht erkennen alle noch dass es eine „Freizeitanlage“ sein kann, wo auch Sport getrieben wird!