Gestern, am Mittwoch Abend fanden sich wieder einige Woltersdorfer zu meinem Gesprächsforum im „Berliner Eck“ ein.
Als Thema kristallisierte sich schnell die mangelhafte Bürgernähe und Öffentlichkeitsarbeit der Verwaltung unter dem jetzigen BM Höhne heraus. Die Klagen sind weit gestreut, nicht beantwortete Briefe und Emails sind dabei der Renner. Freches Abbürsten mit Worten wie: „das geht mich nichts an“, am Telefon gesprochen vom Ordnungsamtsleiter auf die Beschwerde eines Bürgers über den schlechten Winterdienst der Gemeinde gibt es auch.
Oft wird über den antiquirten Internetauftritt der Gemeinde gemurrt. Da gibt es im Rathaus wohl Keinen der sich um die Webpräsens so richtig kümmert. Angestellte „dürfen“ sie neben ihrer eigentlichen Arbeit pflegen. So kann es nicht weitergehen! In der heutigen Zeit, ist ein solider Internetauftritt immens wichtig.
Wappen – hat Woltersdorf ein Wappen? Nein! Warum nicht? Jedes Dorf hat eins; alle Wappen konnten wir in einer Serie der MOZ bewundern. Nur Woltersdorf hinkt der Tradition und dem Trend hinterher.
Einer schlug vor: „Man könne doch ein bis zwei mal im Jahr ein Bürgerforum einrichten.“ Selbstverständlich, so etwas muss her, warum sollen wir den gesammelten Sachverstand der Bürger nicht anzapfen, zum Wohl der Gemeinde.
Anno 1913 wurde die Straßenbahn von Woltersdorfer Unternehmern gegründet und auf eigene Kosten gebaut. Weitsichtig, den Tourismus im Auge, legten sie die Schienen der Tram bis zum S-Bhf Rahnsdorf. Sie bauten sie, um die Berliner, als zahlende Gäste an die Schleuse zu bekommen. In Folge blühte Woltersdorf zu einem begehrten Touristenziel auf. Es war einmal, die Masse der Besucher ist drastisch geschrumpft. Es muss daran gearbeitet werden, dass Woltersdorf wieder der begehrte Erholungsort für Berlin wird.
Dann kam noch ein heikles Thema, die Finanzen der Gemeinde. Es wird mehr Transparenz gefordert. Sie, die Bürger wollen wissen, wie viel Schulden jeder Woltersdorfer auf seinen Schultern trägt, jetzt und vor 20 Jahren als Wolfgang Höhne Bürgermeister wurde. Die Bürger wollen wissen, ob die Millionenprojekte von Höhne auch in zehn oder zwanzig Jahren noch kostendeckend sind, oder in den nächsten Jahren weitere Schulden auf des Bürgers Buckel geladen werden.
Einer hat vorgetragen, er wisse, dass jährlich 15.000 Euro für die Pflege des Sowjet-Denkmals bereitgestellt werden. Der Platz ist verwahrlost, nie hat er auch nur einen von der Gemeinde gesehen, der die Gräber bepflanzte. Nichts gemacht, aber 15.000 Euro ausgegeben – wofür, wo sind die jährlichen 15.000 Euro hingeflossen.
In Woltersdorf gab es einst einen Kommunalen Küchenbetrieb und der hatte 30 Mitarbeiter. Der Küchenbetrieb schrieb schwarze Zahlen, war in der Gewinnzone. Nun haben wir keinen Küchenbetrieb mehr, dafür aber 30 neue Arbeitslose. Bürgermeister Wolfgang Höhne hat ihn platt gemacht. Warum? Das bleibt Höhnes ureigenstes Geheimnis.
Im Großen und Ganzen war es wieder eine sehr informative Runde und ich bedanke mich bei allen Teilnehmern am Mittwochsforum.