Ende einer Garnison

so titelte die Märkische Oderzeitung gestern einen Kommentar, geschrieben von Hans Krump. Das Ende kam nicht heute, es kam bereits 1989 als die Rote Armee abzog, von da an wars zu Ende mit dem Luftkrieg mitten im Frieden. Keine russischen Bomben sind mehr gefallen und deutsche Bomben wollen die Einheimischen nicht. Nur die Unmengen an Munition und verseuchten Boden, die unsere aufgezwungenen Freunde zurückließen, müssen noch entsorgt werden.

Wie gehts eigentlich weiter, dort in der Kyritzer Heide? Die MOZ entwirft ein düsteres Szenario für die Menschen der armen Region. Aufträge der Bundeswehr in Millionenhöhe gehen flöten und weiter unkt die Zeitung, vielleicht geht der Streit um Windräder weiter, denn alles was stinkt, lärmt oder Dreck macht soll verbannt werden. Der Artikel endet höhnisch mit: Viel Spaß im Naturschutzpark Deutschland.

Weiter geht es immer. Das Geschrei der MOZ erinnert mich an alte Zeiten, als die Alliierten in den alten Bundesländern ihre Truppen abzogen, da wurden ähnliche düstere Prophezeiungen verbreitet. Die Truppen sind seit langem weg, nichts ist verkommen, wo die Soldaten gingen, entstanden andere zivile Wirtschaftszweige und die, die dort leben sind immer noch nicht verhungert.

Hier im Osten sieht es nicht so gut aus, die Aussichten sind düster, mit Militär und ohne. Das liegt aber eher an der Unfähigkeit der Politik gleiche Lebenschancen herzustellen. Im Osten wird immer noch weniger verdient als im Westen und das bedeutet, unsere jungen Leute werden in 30 bis 40 Jahren deutlich weniger Rente bekommen als die im Westen lebenden Deutschen. So kann der Jugend nur der Rat gegeben werden, geht so schnell ihr könnt, hier im Osten könnt ihr nichts werden, hier droht euch die Armut im Alter.

Wenn dann der Letzte geht und das Licht ausknipst, dann ist der ganze Osten ein wunderschöner Naturschutzpark, wie die Kyritzer Heide.