Ein schöner Spielplatz am Berliner Platz

Heute Mittag, hinter dem schwarzen Netto am Berliner Platz in Woltersdorf. Von dort führt so etwas, was man mit etwas Optimismus eine Parkanlage nennen kann zu der Straße „Am Wäldchen“. Ich bin einmal dieser Wegführung gefolgt. Auf der rechten Seite ruinierte Bänke. Hier haben ungehindert sinnlose Kräfte gewaltet.
Dann mitten auf dem Weg, eine Absperrung eines Stegs über eine Mulde, die, falls ich’s nicht übersehen habe‘ nicht am Anfang des Weges angekündigt wird. Also durch die, Gott sei Dank, trockene Mulde zum Spielplatz.
Trostlosigkeit umfängt mich. Alle Bänke mehr oder weniger zerstört, die metallenen Rutschflächen der Rutschen sind mit unzähligen Dellen bedeckt. Auch hier hat sich wilder Aktionismus ausgetobt. Der Sand, in dem die Kleinen spielen sollen, lieber nicht anfassen, wer weiß was man sich da holen kann.
Alles zusammen ein richtiger Anziehungspunkt für Woltersdorfer Bürger und ihre Kinder. Für eventuell mal kommende Touristen gibt die Gemeinde mehr Geld aus, da gibt’s Edelbänke, gute Steintreppen, Blick, vom gepflegten Rasen, auf den Bauersee, für mal schnell 105.000 Euro. Bestimmt hätte man dafür auch die Bänke, Spielgeräte und den ekligen Sand austauschen können, aber da kommen ja keine Touristen hin und Wahlgeschenke brauchen auch noch nicht angekündigt werden.

8 Gedanken zu „Ein schöner Spielplatz am Berliner Platz

  1. blitzmaerker

    Wenn auch nur aus der Ferne:

    schlecht wenn sich der Staat bzw. die Verwaltung aus den ihnen ( vom Souverän=Volk) übertragenen Aufgaben stiehlt. Aber mit seinem abgegebenem Wahlschein gibt man nicht gänzlich seine gesellschaftliche Verantwortung ab. Was wurde durch die private Initiative der Gründungsväter des Verschönerungsvereins nicht alles für die Woltersdorfer Bürgerschaft geschaffen – wenn auch leider nicht viel erhalten blieb. Gesellschaftliches Engagement heißt dann heute wohl: sowohl den gewählten Vertretern als auch den Zerstörern von Gemeinschaftseigentum auf die Finger zu schauen und ggf. zu hauen. Es heißt aber auch nicht nur sein individuelles Leben zu führen sondern ebenso ein gesellschaftliches Miteinander.
    Es gibt eben mehr Farben als schwarz und weiß.

  2. Friedrich

    Mein Rat:

    Das Ordnungsamt jeden zweiten Tag anrufen, e-mail schicken und dem Amt Besuche abstatten.

    Von sich aus werden die Mitarbeiter im Rathaus nicht tätig, obwohl sie dafür bezahlt werden.

  3. Johannes

    Danke für diesen Beitrag. Räume wir Spielplätze werden häufiger von Jugendlichen eingenommen – gerade auf dem Dorf. Wo soll man sonst hin? Beim Bauernsee siehts übrigens 2 Wochen nach der Eröffnung nicht anders aus. Der Spielplatz an der Kirche hingegen ist in einem sehr guten Zustand und einer der Schönsten weit und breit. Ich jedenfalls gehe dort gerne mit meinen Kindern hin.
    Ich fände es schön, wenn mehr Familien und Menschen auch die Spielplätze und Parks nutzen würden. Dann würden sich dort auch keine jugendlichen Vandalen breit machen. Wenn es kein Öffentliches Leben der „Ordentlichen Bürger“ gibt, müssen diese sich nicht wundern, warum der Öffentliche Raum von Ignoranten Hundebesitzern, vandalierenden Jugendlichen und zugezogenen Immigranten eingenommen wird. Stattdessen achten die meisten nur auf ihre Einfamilienhäuser und fordern, dass sich ein „Streetworker“ darum kümmert. Macht euch stark für den Öffentlichen Raum und zeigt Iniative. Für 200 Euro hat man die drei Bänke da auch eigenständig repariert, macht ein kleines Barbeque und setzt ein Zeichen, dass man sich um seinen Ort kümmern. Kritik ist wichtig – keine Frage- Ich frage mich nur wo die Menschen sind, die sich aktiv um Ihren Ort kümmern. Mit dem Spielplatz könnte man ja anfangen…

    1. Ein Anwohner mit Kindern

      @Johannes

      „Danke für diesen Beitrag. Räume wir Spielplätze werden häufiger von Jugendlichen eingenommen – gerade auf dem Dorf. Wo soll man sonst hin? Beim Bauernsee siehts übrigens 2 Wochen nach der Eröffnung nicht anders aus.“

      > Es geht nicht um den Aufenthalt der Jugendlichen im Park sondern um ihr Auftreten und ihre Hinterlassenschaften. Es stört sich niemand daran, wenn sich Jugendliche im Park aufhalten. Sich die Rübe wegzusaufen oder Drogen zu konsumieren sind jedoch keine tolerierbare Freizeitgestaltung.

      „Der Spielplatz an der Kirche hingegen ist in einem sehr guten Zustand und einer der Schönsten weit und breit. Ich jedenfalls gehe dort gerne mit meinen Kindern hin.“

      > Ja, und recht klein ist er auch, hat wenig Spielgeräte und für das Gros der Woltersdorfer mit langen Wegen verbunden. Außerdem von mehreren Seiten einsehbar, so daß die Vandalen sich zurücknehmen müssen. Der Spielplatz am Sportplatz ist übrigens auch in Ordnung, weil e i n g e z ä u n t.

      „Ich fände es schön, wenn mehr Familien und Menschen auch die Spielplätze und Parks nutzen würden. Dann würden sich dort auch keine jugendlichen Vandalen breit machen.
      Wenn es kein Öffentliches Leben der „Ordentlichen Bürger“ gibt, müssen diese sich nicht wundern, warum der Öffentliche Raum von Ignoranten Hundebesitzern, vandalierenden Jugendlichen und zugezogenen Immigranten eingenommen wird.“

      > Falscher Ansatz, merken Sie auch, oder? Wann sind die Jugendlichen im Park? Unter der Woche Nachmittags und am Wochenende Abends.
      Unter der Woche Nachmittags arbeiten „ordentliche“ Bürger“ U65 und Abends am Wochenende sitzen selbige daheim oder im Theater oder sonstwo aber ganz sicher nicht in einem dunklen Park. Oder ist das bei Ihnen anders?

      „Stattdessen achten die meisten nur auf ihre Einfamilienhäuser und fordern, dass sich ein „Streetworker“ darum kümmert.“

      > Neidisch? Eigentum will erhalten werden und so ein Haus mit Garten macht schon Arbeit. Es ist nicht meine Aufgabe, die verpfuschte Erziehung anderer Eltern geradezubiegen. Dafür bin ich a) nicht ausgebildet (ein pädagogischer Jugend-Streetworker schon) und habe b) keine Lust, was von denen auf die Mütze zu kriegen. Streetworker ist auch noch sehr milde, andernorts kommt gleich die Polizei, wobei so eine kleine Razzia doch mal schön wäre.

      „Macht euch stark für den Öffentlichen Raum und zeigt Iniative. Für 200 Euro hat man die drei Bänke da auch eigenständig repariert, macht ein kleines Barbeque und setzt ein Zeichen, dass man sich um seinen Ort kümmern.“

      > Bla, Bla. Warum etwas reparieren, wenn es doch wieder zerschlagen wird? Haben Sie eine Gelddruckmaschine im Keller? Es ist sinnlos, wenn etwas allen gehört, kümmert sich keiner darum. Es ist Aufgabe der Gemeinde, die sich immer aus der Verantwortung stehlen will. Dann muss das Ordnungsamt Streife laufen, dass ist deren Job! Neulich habe ich einen jungen Burschen gesehen, wie er das Wartehäuschen der Straßenbahn neu angestrichen hat. Er ist beim Sprayen erwischt worden und das war die Strafe. Das fand ich wunderbar.
      > BBQ: Oh, am besten gründen wir noch einen Verein und machen ein toooollles Sommerfest. Hahaha. Zwangsgemeinschaft? Nein Danke, sie trauern offenbar der alten Zeit hinterher mit FDGB usw.
      > Das Kernproblem des Degos Wohngebietes ist, dass nur ein Bruchteil der Eigentümer tatsächlich in den Häusern wohnt und sich entsprechend darum kümmert, während der Rest der Häuser vermietet ist und sich diesen nicht so verpflichtet fühlt.

      „Kritik ist wichtig – keine Frage- Ich frage mich nur wo die Menschen sind, die sich aktiv um Ihren Ort kümmern. Mit dem Spielplatz könnte man ja anfangen…“

      > Sie sind arbeiten. In Berlin und Umgebung. Und pendeln zwei oder mehr Stunden am Tag. Kümmern sich dann um Kinder, Haus und Hof. Außerdem haben diese Leute es satt, dass sich die Gemeinde aus der Verantwortung nimmt und dann noch Leute mit spinnerten Ideen klug daherreden.

  4. Anwohner

    Es ist Erschreckend!

    Abgesehen von den randalieren Jugendlichen dort, ist der kleine Park eh kaum noch nutzbar.
    Die Hinterlassenschaften der 4 Beinigen Freunde macht den Park zu einem Slalomkurs.
    Dafür können die Hunde natürlich nichts, aber den ignoranten Besitzern sollte einmal ordentlich auf die Finger gehauen werden.

    Aber zurück zum Vandalismus: Es sind immer die gleichen Jugendlichen welche dort ihr Unwesen treiben.
    Es wäre also ein leichtes diese verblödeten Dummköpfe auf frischer Tat zu erwischen …

  5. Ein Anwohner mit Kindern

    Lieber Bernd,

    die Situation besteht schon seit längerem.

    Man sollte dabei auch die weiteren „Attraktionen“ dieses Parks und insbesondere des Spielplatzes nicht vergessen. Immer wieder wilde Müllablagerungen, kaputte Schnappsflaschen, Scherben und Zigarettenkippen im Buddelsand, neulich lag da auch schon eine Wasserpfeife (Bong) herum.

    Seine Kinder sollte man dort nicht spielen lassen, schon gar nicht allein, da der Park Nachmittags und am Wochenende ein Sammelpunkt für zweifelhafte Jugendliche ist, die sich nicht nur mit viel Alkohol die Zeit vertreiben sondern häufig auch kiffen – der Geruch ist unverkennbar.

    Auch der Parkplatz vor dem schwarzen Netto ist außerhalb der Öffnungszeiten oft von Jugendlichen zweifelhafter Natur frequentiert.

    Ich will nicht spießig sein und man kann ja über vieles hinwegsehen aber irgendwann ist das Maß doch voll, oder?

    Das wäre doch mal ein lohnenswertes Aufgabengebiet für den Woltersdorfer Streetworker, dort vorbeizuschauen. Gesehen wurde er dort jedoch noch nicht.

    1. Bernds Journal

      Als ich gestern dort vorbeischaute, konnte ich eine der desolaten Sitzgelegenheiten nur fotografieren, nachdem ich bei drei Jugendlichen ordentlich bettelte, mal kurz aufzustehen. Dafür wurde ich auch gründlich mit dämlichen Bemerkungen eingedeckt. Interessant fand ich, auf der Bank saß eine junge Frau und stopfte ganz andächtig einen Joint. Als sie mit der Füllung ihrer Rauschtüte fertig war, durfte ich mein Bild machen.
      Gemeindevertreter Meskes forderte vor längerer Zeit einmal einen Sozialarbeiter, mit Bezug auf die Ecke Berliner Platz. Daraus ist damals nichts geworden, ich hielt es auch nicht für nötig. Das war falsch!

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