Seit langer Zeit findet kein Kümmels Anzeiger, keine BAB, kein Märkischer Markt den Weg zu uns. Selbst das Mitteilungsblatt der Gemeinde kommt mit mehrwöchiger Verspätung. So ist uns wohl auch ein Flyer der Woltersdorfer Linken entgangen.
In meinem Briefkasten fand ich jetzt diesen linken Flyer. Wann es gedruckt wurde, war nicht festzustellen, die Linke hat auf die Angabe eines Erscheinungsdatums verzichtet. Wer im Sinne des Presserechts für den Flyer verantwortlich zeichnet, keine Ahnung, die Linke verzichtete auf die gesetzliche Kennzeichnungspflicht. Als Verfasser wird Sebastian Meskes, Vorsitzender von Die Linke Woltersdorf, angegeben. Nachträglich wurde das Blatt mit der Aufschrift „Schämt Euch! Feige am 11.12.14“ überdruckt.
In dem Flyer (falls er echt ist) streift Meskes kurz und sachlich das Woltersdorfer Politpanorama, mit einigen Schönheitsfehlern. Zwei davon möchte ich kommentieren. Meskes zeigt auf, das viele neue Gesichter unter den Gemeindevertretern zu finden sind, denen viele Vorgänge der abgelaufenen Wahlperiode fremd sind. Dadurch kommt es, seiner Meinung nach, zu den zähen und langwierigen Entscheidungsfindungen.
Viele neue Gesichter, Herr Meskes, konnte ich nicht entdecken, wahrlich nicht ein einziges Neues war dort zu sehen, nur altbekannte Gesichter. Richtig ist, ein Teil dieser lang bekannten Gesichter hat neue Mandate. Viele dieser alten Gesichter mit den neuen Mandaten sind seit zwei Jahren und länger bei jeder Sitzung, so brüsteten sie sich gern. Wie können diesen eifrigen Dauergästen so viele Dinge der vorherigen Wahlperiode fremd sein? Die Antwort ist einfach, viele dieser neuen Gesichter verließen regelmäßig während der Sitzungen den Ratssaal, um sich beim Griechen zu laben. Jedenfalls wurden diese Stammtischpolitiker am Ende der Sitzungen dort mit großer Regelmäßigkeit angetroffen.
Den größeren Teil seiner Abhandlung widmet Sebastian Meskes der Kita und Schulsituation des Ortes, die er ziemlich genau schildert. Einige, aus meiner Sicht, Ungenauigkeiten möchte ich gerne gerade rücken. Meskes schreibt, die Linke hat in der vergangenen Wahlperiode beim Angebot der AWO, heftige Kritik an Standort, Vertragskonstruktion und den hohen Kosten geübt.
Heftige Kritik übten Edgar Gutjahr und Jutta Herrmann an den Kosten, insbesondere verbissen sie sich aber am Standort. Die beiden Gemeindevertreter der Linken polemisierten in vielen Sitzungen über das „DUNKLE LOCH“ in das die Kinder gesteckt werden sollten, die Abgase vom Parkplatz und die Ruhe der Seniorenresidenz am Rathaus packten sie obendrauf.
Und die immer von den Linken monierten hohen Kosten der AWO-Erweiterung, sind doch auch nicht realistisch. Realistisch sind Kosten von 25 bis 30 TE pro Kind, bei einem Kita-Neubau. Die Baukosten bei der Erweiterung liegen bei 7.700 Euro pro Kind. So niedrige Kosten, weil die vorhandene Infrastruktur der vorhandenen Kita „Kinderparadies“ mit eingeplant werden konnte.
Die Linke, Gutjahr und Herrmann wollten die Kinder partout in den „Alten Krug“ unterbringen. Einem, wie das Gutachten jetzt bestätigt, wenig geeigneten Ort. Es war auch Die Linke, Gutjahr und Herrmann, die noch im Oktober im Sozialausschuss gegen die AWO Erweiterung stimmten.
Wie der Wandel der Linken am 11. Dezember 14 zustande kam, als Gutjahr und Herrmann mit Ja für die AWO-Erweiterung stimmten, bleibt wohl ein unerklärliches Mysterium.
Schade, das eingestehen eigener Fehleinschätzungen hätten dem Flyer und der Linken gutgetan. So ist der Flyer nichts Halbes und nichts Ganzes.
Natürlich wollte die alte Honecker-Partei die Kinder im „Alten Krug“ unterbringen.
Das ist deren Standard.
Schließlich waren alle Gebäude in der DDR solche Ruinen.
Einen schöneren Ort für Kinder kann es demnach gar nicht geben.
M.a.W. wer die wählt, will wieder so eine Ruinenlandschaft.
In den nächsten Jahren dürfen wir das beispielhaft in Thüringen beobachten.
M.
„Schließlich waren alle Gebäude in der DDR solche Ruinen.“
Na ja, ALLE waren es ja nicht. Aber Eigeninitiative war schon angesagt.
Doch auch in Bayern war nicht alles Gold was glänzt – man beachte das Bild des Rathauses, das war 1980 !
Disco im Krug war übrigens legendär (1985)
;o)
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25-30 TE Kitakosten pro Kind, dass ist wohl nur der Satz für „Normalos“, unsere Bundeswehrwehrkinder sind „mehr wert“ vgl. Schwarzbuch des Bund der Steuerzahler –
http://www.welt.de/wirtschaft/article133025863/Von-der-Leyens-Bundeswehr-Kita-im-Schwarzbuch.html
Ob der Flyer ein Alleingang von Herrn Meskes war ? An ein Werk der gesamten Fraktion glaube ich weniger.
Es wird wohl ein Solowerk von S. Meskes sein, m.E. haben die Linken in Wdf kein weiteres Mitglied, dass zu solcher Sachlichkeit fähig wäre. Die beiden anderen Player in der GV, Gutjahr und Herrmann haben wohl ihre Glaubwürdigkeit beim Klassenkampf gegen die AWO Kita und Erweiterung auf alle Zeit verspielt.