Die Linke und ihre Stasis

Im April 1946 haben sie sich vereint, die Kommunisten (KPD) mit den Sozialdemokraten (SPD), zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED). Als der Ostblock 1989 wankte, zerbröselte auch die stalinistische Zwangspartei. Jahre später war sie wieder da, die SED, allen bekannt als „Die Linke.“ Jetzt sitzt sie in der Regierung einiger Bundesländer, so auch in Brandenburg. Ohne Not ist die brandenburgische SPD die Ehe mit der SED Nachfolgerin eingegangen. Vier Millionen Menschen sind vor dieser SED aus der DDR geflohen, unzählige wurden auf SED Weisung hin ermordet, verschleppt und eingesperrt. Jetzt werden die einstigen Opfer der SED wieder von den Tätern mitregiert, die Steigbügel hielt Ministerpräsident Matthias Platzeck und seine brandenburgische SPD.

Die Linke wird in Brandenburg von zwei ehemaligen Stasi Mitarbeitern (IM) geführt, Thomas Nord und Kerstin Kaiser, beide haben irgendwann – irgendetwas an die Stasi verraten. Sie haben es getan, obwohl sie es nicht mussten, sie wollten sich das Leben leicht machen. Mit der Wende, wendeten sie sich ebenfalls, ein paar Krokodilstränen, ein bisschen – tut mir leid – Gesäusel, das war ’s. Frisch gewendet begannen sie an ihrer neuen politischen Karriere zu basteln. Dieser Tage taucht wieder ein Stasi Spitzel aus ihren Reihen auf, auch einer, der es sich leicht machen wollte in der DDR, wie Kaiser und Nord. Der Landtagsabgeordnete Gerd-Rüdiger Hoffmann, einst IM Schwalbe. Er kann sich nicht erinnern, dass er für die Stasi spitzelte, nicht erinnern, die altbekannte Politikerkrankheit. Der Höhepunkt menschlicher Wendefähigkeit ist, Nord und Kaiser verlangen den Rücktritt ihres einstigen Kollegen. Das sollten sie auch zu sich selber sagen und sich ins Private zurückziehen. Dort können die Stasis ungestört leben, im politischen Leben haben sie nichts mehr zu suchen.

Ohne Not hat die SPD die Linke mit ihren Stasis in die Regierung geholt und damit die Opfer der SED verhöhnt. Wir sollten es nicht vergessen, irgendwann stellen wir die Rechnung dafür.

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