Die eigenartige Bürgerbefragung

des Bürgermeisters Dr. Rainer Vogel vom Dienstag läßt mir keine Ruhe. Es ist die Neubürgerin Julia Wiedemann, die ganz hinten im Saal wartete, ein Baby vor dem Bauch geschnallt und als allererstes vom Bürgermeister aufgerufen wurde, was mich hellwach machte. Publikumswirksam, mit dem Baby vorm Bauch, die schwer tragende Frau, kam sie ans Mikrophon und klagte ihr Leid ob der fehlenden Kitaplätze, einen Tag, nachdem das nicht ausgewogene U3-Förderung Konzept des BM abgelehnt wurde. Ein Bettchen war wohl auch grad nicht vorhanden, denn so um 19:15 Uhr gehören nach meinem Verständnis Babys ins Bett.

Einen Namen nannte sie nicht, sie war einfach die Neubürgerin. Nun gut, wissen würden wir schon gerne, was ist dran an ihrer Aussage.
So machten wir uns auf die Suche und fanden Julia Wiedemann als Mitglied des Vorstandes beim Landesverband Berlin und bei YouTube als Mitglied von Die Linke.

Nun taucht noch ein Eintrag bei der Denic  auf, dort ist der Wohnsitz, aktualisiert am 13.01. 2012 in Berlin angegeben. Ja, ist sie nun Woltersdorferin oder Berlinerin?

23.04.2012:17:40 Uhr – Gerade bekam ich die Nachricht, die Dame lebt jetzt in Woltersdorf, dann sollte sie sich mal bei der Denic aktualisieren, dann hätte ich keine veralteten Daten bekommen.

5 Gedanken zu „Die eigenartige Bürgerbefragung

  1. Hansi von der Vogelweide

    Ich verstehe das alles nicht, wenn die Frau ein politisches Mandat in Berlin innehat, muss sie auch in Berlin wohnen, ansonsten verliert sie, wenn ich nicht irre, das Mandat. Wohnt sie aber in unserem einst schönen Ort dürfte das höchsten als Zweitwohnsitz machbar sein, siehe Mandatverlust. Einer der hier seinen Zweitwohnsitz nimmt, hat aber keinen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. In dem Fall frage ich mich warum sie den Platz dann einforderte? Vielleicht, da die Frau nicht zur Klärung beiträgt, sollte sich einmal das Landratsamt oder eine Ermittlungsbehörde um die langsam immer verzwickteren Einlassungen aller Beteiligten kümmern und Aufklärung schaffen. So mit Zweifeln, verkommt die politische Streitkultur und ist für die hiesige Ortsgruppe die Linke Woltersdorf der GAU.

  2. Minerva McGonagall

    Zum Fall Wiedemann: Die Höhe der Zuweisung von Steuermitteln an Kommunen orientiert sich auch an der Zahl der mit Hauptwohnsitz gemeldeten Einwohner.
    Da mit diesen Geldern z.B. auch Kinderbetreuung finanziert wird, setzt die Bereitstellung eines Betreuungsplatzes natürlich auch voraus, dass die Eltern und Kinder in diesem Falle in Woltersdorf ihren Hauptwohnsitz haben. Dass die gute Frau mit ihren Kindern da leer ausgeht, spricht soweit für den funktionierenden Rechtsstaat. Dass sich in diesem Zusammenhang nicht nur eine Mutti mit einem vorbereiteten Diskussionsbeitrag meldet, sondern wie hier zu lesen auch die DKP nachlegt, wundert noch weniger. Dem Link zur DKP zu folgen, bestätigt mich darin, dass eine Überwachung durch den Verfassungsschutz unter allen Umständen geboten ist !!!
    Wer die sog. „Bürgerfragestunde“ erlebt hat, weiß, der Saal war zu 90 % gefüllt mit bestellten Randalierern (die zu einem erheblichen Teil gar nicht in Woltersdorf wohnen), die bestellte Wortmeldungen ablieferten.
    Ein SED-Parteitag eines linksradikalen Vogels, der von einer linken Diktatur
    träumt ?
    Erstaunlich ist vielmehr, dass unser Oberindianer ein so großes Aufgebot benötigt, um sein Selbstbewusstsein zu stabilisieren. In den kommunalen Gremien scheitert unser Bürgermeister für Kommunikation regelmäßig mit seiner nicht-adäquaten Kommunikation: Er spricht die Kommunalvertreter in der Regel nicht als Erwachsene auf einer rationalen, sachlichen und reifen Erwachsenen- Ebene an, sondern will von ihnen als Bestimmer-Vater gesehen werden – seinem Gegenüber weist er damit die korrespondierende Kind-Rolle zu, die klugerweise die Gemeindevertreter nicht übernehmen, was ihn wiederum zutiefst verunsichert.
    Im Rathaus selbst, den Verwaltungsmitarbeitern gegenüber, gibt er den streng autoritär kontrollierenden Vater, der dort vermeintlich die Macht hat. Aber auch das hilft ihm nicht, es verleiht ihm keinerlei Selbstbewusstsein. (Es führt vielmehr dazu, dass Mitarbeiter dem Vogel einen ebensolchen zeigen und sich neue Jobs suchen.) Er kann für sich seine Rolle nicht angemessen definieren: das ist sein menschliches Grunddilemma, aus dem er für sich keinen Ausweg sieht. Und so trudelt er durch die Landschaft. Mal fühlt er sich als Opfer (der Gemeindevertretung), mal ist er Täter (in der Verwaltung), mal gibt er den Retter (für die Flughafengegner und den Mittelstandsverein).
    In diesem Setting muss man die Inszenierung vom Dienstagabend eher als einen verzweifelten Hilfeschrei verstehen. Deshalb muss er zwangsläufig den Saal füllen mit Menschen, die ihm vermeintlich wohlgesonnen sind. Kämen beispielsweise 150 x-beliebige Woltersdorfer zur Bürgerbefragung, würde ihn das extrem verunsichern. Wie sollte es auch anders sein, bei einem Bürgermeister, der von sich selbst in aller Öffentlichkeit sagt, dass er sich in Woltersdorf nicht wohl fühlt und nicht integriert sei (Bürgerversammlung Januar 2011).
    Diese Struktur hat übrigens Hannes Langen instinktiv längst erkannt, verwaltungsintern und nach außen stützt er den Bürgermeister emotional und erlangt auf diesem Weg ein Höchstmaß an Macht und Einfluss, ohne selbst angreifbar zu sein. An dieser Kommunikationsstruktur wird sich auch in den nächsten sechs Jahren nichts ändern. Nicht nur, weil Vogel es nicht will – er KANN es nicht, selbst wenn er wollte. Er ist in sich selbst gefangen und weiß das auch.
    Davon abgesehen verfolgt er natürlich politische Ziele, da kommt ihm eine U3-Förderung gerade recht, die er medienwirksam verkaufen kann, auch wenn durch einen Umbau in der Weinbergstraße de facto kein einziger Betreuungsplatz geschaffen werden kann. Da verbündet er sich mit der Grundschule, für die er Retter und Beschützer vor dem FAW sein will. (Dazu sei gesagt, dass ihn weder kleine noch größere Kinder, noch Schule wirklich interessieren. ) Ein weiteres politisches Ziel ist natürlich die Nutzung der Alten Schule (die man wohl besser „Pionierhaus“ nennen sollte), für ihn verbindet sich damit die Hoffnung, endlich doch noch in der Mitte des Ortes -aber nicht mitten unter den Menschen !- Zuhause zu sein.
    Minerva McGonagall

    1. Bernd

      Hallo Minerva, dass Rainer Vogel hier mit Julia Wiedemann, „Die Linke“ und nun wohl auch mit Unterstützung der linksradikalen DKP, die, soweit ich hörte, vom Verfassungsschutz beobachtet wird, agiert, ob mit Wissen oder ohne, ist auch für mich erschreckend. Ich bin noch bedient vom Terror der SED und nun turnen hier in Wdf die Nachfolgeparteien herum und sonnen sich im Wohlwollen des vermeindlich „Mächtigen“.

      Mit der Rolle von Hannes Langen hast Du einen interessanten Aspekt aufs Tapet gebracht, darüber muss ich nachdenken.

      Zur Person vom Bürgermeister, ich bin überzeugt, dass er Hilfe bedarf. Das war sehr schön im Hauptausschuss zu beobachten, als er zum Schluss, als alles friedlich war, noch einmal nachsetzen musste. Jens Mehlitz und die SPD sind nun Schuld an allem, nicht mehr der ganze WBF, immerhin etwas.

      Ich hatte einmal unter Beratungsresistenz gegoogelt und schon einmal einen Link zu einer interessanten Seite gesetzt, ich mach es noch einmal: http://de.uncyclopedia.org/wiki/Beratungsresistenz

      Gruß Bernd

  3. Friedrich Hainer

    Ja, sind Sie, Herr Wohlers jetzt eigentlich Woltersdorfer oder Waldsieversdorfer? Was sagt denn Denic dazu?

    1. Bernd

      Och, kommen Sie doch nicht mit so olle Kamellen, die Fam. Brauer aus Woltersdorf trägt es schon seit Jahren durch den Ort, dass ich aus Waldsieversdorf bin. Das hat schon der alte BM gewusst und auch der Neue weiß es. Ich hab es auch nie geleugnet.

      Ich habe aber auch nie in einer Bürgerversammlung behauptet, dass ich Neubürger von Woltersdorf bin und einen Kindergartenplatz brauche, das ist der kleine, aber feine Unterschied zu Frau Julia Wiedemann 🙂

      Damit Ihre Neugier aber völlig befriedigt wird, gehen Sie mal auf mein Impressum, dort werden Sie eine Woltersdorfer Adresse finden, unter der finden Sie mein Büro.

      Fragen Sie doch einmal die Reporter von der MOZ, die über Woltersdorf schreiben, ob die alle in Woltersdorf ansässig sind, ich glaube, Ihre Frage wird negiert.

      Google macht Spaß! Einen Friedrich Hainer fand ich nur einmal, jedenfalls einen der in diese Gegend passt:

      N E U E S JA H R – neue Herausforderungen – DKP Brandenburg
      http://www.dkpbrandenburg.de/index.php?s=file_download&id=32
      Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat – Schnellansicht
      der DKP wünscht allen Mitgliedern und ….. Presseerklärung der DKP Brandenburg. LLL-Veranstaltung der DKP am 12. ….. trice Falk und Friedrich Hainer …

      Der Artikel im „Roter Brandenburger“, Seite 10 heißt: „Ungewöhnliche Aufrichtigkeit“.

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