Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der förderungswürdigste Verein in ganz Woltersdorf. „Seimitsu“, sagt der Bürgermeister und will diesen Verein mit den ganzen 5000 Euro fördern, die der Kämmerer wunnnebarer Weise irgendwoher zu Tage förderte. Bei soviel -fördern- wurden wir neugierig und fragten uns, wer ist das „Seimitsu“, was hat der Verein für Woltersdorf geleistet, welche exhorbitanten Leistungen vollbrachte er? Die drei Woltersdorfer Vereine, die Rheumaliga, der WCV06 und die Volkssolidarität wurden ausgemustert, abgehalftert, weggewischt.
Da wollen wir uns den Verein „Seimitsu“ einmal ansehen:
Die betrübliche Nachricht zuerst. „Seimitsu e.V.“ ist kein Woltersdorfer, sondern ein Berliner Verein und residiert in der Waldstraße 11 in 12589 Berlin. Mit Woltersdorf verbindet ihn die Grundschule, in der trainiert der Verein, nach seinen Angaben, Karatefans. Wie wir im Sozialausschuss vom Bürgermeister hörten, soll es sich so um die 60 Kinder handeln, stimmt die Zahl überhaupt? Im gleichen Sozialausschuss erfuhren wir, in Woltersdorf wird gar nicht trainiert, jedenfalls zur Zeit nicht. Das Training findet in Erkner statt. Nur auf der Webseite des Vereins, wird Erkner nicht erwähnt. Nun ja, das ein Berliner Verein vielleicht in Erkner einige Woltersdorfer Kinder trainiert, sollte uns die 5000 Euro* wert sein.
Für Woltersdorf weist die Tabelle auf der Webseite von „Seimitsu“ einen einzigen Termin für 2014 aus, am 5. März 14 – Mitgliederversammlung in der Woltersdorfer Grundschule. Na, da geben wir doch gerne mal schnell 5000 Euro*, das muss uns Vogel Wert sein.
Ganz nebenbei frage ich mich, erhält der Verein auch in Berlin und Erkner Fördermittel? Noch eine Frage habe ich, welche Verbindung hat unser Bürgermeister zum Berliner Verein? Schon im Sozialausschuss wunderte ich mich, wie der sich für die Fördermittel ins Zeug legte, richtig akkordverdächtig und wenn der Bürgermeister sich so engagiert, dann werde ich sehr hellhörig und engagiere mich ebenfalls.
Wie viel Geld hat denn Seimitsu in den letzten vielen Jahren von Woltersdorf erhalten? Wäre doch einmal interessant zu wissen, oder?
* Siehe Kommentar von Monika Kilian
Tja, wenn der Bürgermeister und sein Amtsleiter nicht so extrem nuscheln würden 🙂 Obendrein war seine Beschlussempfehlung noch nicht einmal eine Tischvorlage. Aus seiner Ansage war keine Einschränkung auf einen niedrigeren Betrag zu entnehmen. Danke für die Berichtigung!
Hallo, Bernd,
leider muß ich Sie berichtigen. Der Antrag von Seimitsu beinhaltet
2.000 Euro, und auch diese Summe hat der BM nur ins Spiel gebracht. Wir werden in der nächsten Sitzung jedoch über alle abgelehnten Anträge, die bis zum 30.6.2013 vorlagen, beraten. Das heißt nicht, daß das Geld aufgeteilt wird, sondern es wird entsprechend der Förderrichtlinie vergeben. Schade, daß der BM es nicht schafft, für alle verständlich zu sprechen.
Monika Kilian
Da die lokale Presse ihrer investigativen Aufgabe gar nicht oder nur ungenügend nachkommt, versuche ich diese Informationslücke, jedenfalls für Woltersdorf, auszugleichen. In der Natur der Sache liegt es, dass der Personenkreis, über den recheriert wird, jede Auskunft verweigert, abtaucht, dichtmacht. Unser Bürgermeister ist dafür ein wunderschönes Beispiel, er bietet hier ein fast lehrbuchhaftes Verhaltensmuster.
Auf der anderen Seite ist der Kreis, derer die Mut haben, beweisbare Informationen zu liefern sehr klein. Diese Mutigen, die sich ihrer demokratischen Verantwortung bewußt sind, müssen ja auch mit Verfolgung und Anfeindung der Betroffenen rechnen. So kann man davon ausgehen, dass noch vieles, dass aufgedeckt werden müsste, im Verborgenen schlummert.
Wollen wir hoffen, dass sich das eines Tages ändert und kein Informant Angst vor Verfolgung haben muss und die lokale Presse Unrecht, Unrecht nennt. Erst dann sind wir auf dem Weg in ein demokratisches Gemeinwesen.
Das sind bemerkenswerte Informationen. Als Abgeordneter hätte ich schon erwartet, auf der letzten Sozialausschussitzung über diese Umstände unaufgefordert von der Verwaltung informatiert zu werden. Das ist leider nicht geschehen. Ich bin davon ausgegangen und nichts Gegenteiliges wurde vorgetragen, dass es sich um einen reinen Woltersdorfer Verein handelt.
Immerhin behauptet unser Bürgermeister auf Seite 1 des Blattes „Unser Woltersdorf“, dass 60 Woltersdorfer Kinder im Seimitsu Verein trainieren und läutet damit den Vorwahlkampf ein. Diese 60 in Woltersdorf trainierenden Kinder hätte ich gern vorgezählt bekommen und darüber hinaus stellen sich inzwischen weitere Fragen, die ich in der nächsten Ausschussitzung stellen werde.
Die Vereinsförderung ist zweifelsfrei ein sehr wichtiges Feld, doch muss es den Abgeordneten auch zugestanden werden genau zu wissen, wer oder was gefördert werden soll.
Durch die Art und Weise der Präsentation der Förderungswürdigkeit von Seimitsu hat es die Verwaltung bei den Abgeordneten erreicht, erhebliche Zweifel zu schüren und darüber hinaus auch bei den Vereinen eine erhebliche Verwirrung gestiftet.
Schade, denn die Vereinsförderung liegt mir sehr am Herzen.
Gordon Eggers, parteiloser Gemeindevertreter in der CDU/FDP Fraktion
Die trainieren ja gar nicht in Woltersdorf, jedenfalls zur Zeit nicht. Gruß Bernd
Hallo Bernd, unter Dojos und Trainingsplan steht Mittwoch und Samstag als Trainingszeit für Woltersdorf mit Namen der Trainer ( http://www.seimitsu.de/dojos/ ). Einfach mal schauen ob da 60 Kinder kommen.
5000 Euronen sind schon eine Hausnummer, da würden sich 5 Vereine auch über je 1000 € FÖRDERUNG freuen.