Die Hersteller von Wohncontainern sind bis zum Stehkragen ausgebucht. Da wird rund um die Uhr gefertigt und sie kommen mit dem Liefern nicht hinterher. Die heiß begehrten Blechkästen werden von Kommunen, aber auch von Hilfsorganisationen geordert, um Wohnraum für die wachsende Zahl der Flüchtlinge zu schaffen. Dabei stehen in Deutschland rund 1.5 Millionen Wohnungen leer. Sie werden auch leer bleiben, weil die Flüchtlinge auf die Kommunen nach Einwohnerzahlen verteilt werden und nicht dahin, wo freier Wohnraum zur Verfügung steht. Das benachteiligt die großen Städte, wie Berlin, Hamburg und München.
Mit Container geht alles flott, die drei Mal sechs Meter großen Blechkisten werden mit Tiefladern angeliefert und mit einem Kran übereinandergestapelt. Noch die Versorgungsleitungen gelegt und schon können die ersten Bewohner einziehen.
Der Nachteil ist, diese Container sind teuer geworden, bis zum Fünffachen des einst üblichen Preises. In Woltersdorf werden für die Kosten für eine Übergangslösung mit Containern, während des Schulbaus, auf 1.33 Millionen Euro geschätzt. Werden die Container nicht mehr gebraucht, werden sie abgeholt und die 1.33 Millionen Euro sind futsch. Futsch sind schon 50.000 Euro für den Planer der Containerschule. Das könnte rausgeschmissenes Geld sein.
Damit recht viel Geld und recht schnell ausgegeben wird, wurden im gleichen Atemzug 40.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie bewilligt. Da sollen u. a. die Probleme der Modulbauweise untersucht werden. Solche Studien sind in Deutschland wahrscheinlich schon zu Tausenden gefertigt worden, macht nichts, Woltersdorf braucht eine eigene, auf uns zugeschnittene Machbarkeitsstudie.
Wozu die Gemeinde von Woltersdorfzwei ganz verschiedene Planungen und Betrachtungen geordert hat, will sich mir nicht erschließen. Die Modulbauweise hat den großen Vorteil, dass sie schnelle umsetzbar ist. Die Module werden fertig angeliefert, sie werden von stählernen Rahmen gehalten. Dadurch kann, hi und da, auf eine Wand verzichtet und größere Einheiten geschaffen werden. Steht der Bau, müssen nur noch Trockenbauwände, Dämmung, Fenster und Türen installiert werden. Dann können schon Strom, Wasser und Gas gelegt werden und die Inneneinrichtung geliefert werden. Der Bau wird dadurch billiger und er bleibt an Ort und Stelle, für viele Jahrzehnte stehen.
Wohin in der Zwischenzeit mit den Schülern? Da bietet sich eine enge Zusammenarbeit der Grundschule mit der FAW an. Auch einen überlappenden Schulbetrieb könnte ich mir vorstellen. Morgens die Kleinen und am Nachmittag die Großen. Zeitlich begrenzt könnten Schüler auch in Schulen von Nachbargemeinden untergebracht werden. Es geht alles, denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.