Circus maximus an der Schleuse


Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass durch den Start des Videos Daten an YouTube übermittelt werden.

(Mit dem Button ganz recht, kann das Bild vergrößert werden)

Hannes Langen, unser Amtsleiter für Ordnung und Soziales hat mal wieder zugeschlagen. Er, der neue Spezialist unseres Bürgermeisters, wie sagte der BM: Ich brauche einen, der zu mir passt, installierte an der Schleuse ein niegelnagelneues Parkleitsystem. Wir haben es mal getestet.

Kurz vor der Schleuse, in der Schleusenstraße, das erste Schild. Es steht schon lange da, lange vor Langens Zeit wurde es hingestellt. Es soll die Besucher verleiten ihm zu folgen, hinein in die Bergstraße zur Werderstraße. Wer ihm folgt, landet auf einer gehobenen Teststrecke für alles Automobile, dem Fahrer kann ich nur Hals- und Achsenbruch wünschen.

Jetzt wird’s ernst, sofort folgt dem Alten das erste neue Schild – Halteverbotszone. Kaum sind wir über die Brücke, das nächste neue Schild, der Pfeil zeigt nach links – Richtung Liebesquelle. Wir folgen dem Pfeil und gelangen nach wenigen Atemzügen an zwei neue Schilder, sie signalisieren uns, hier endet die Parkverbotszone. Kein Parkplatz, keine Wendemöglichkeit, also zuckeln wir auf der Waldstraße bis Rüdersdorf, drehen und fahren zurück. Der Besucher von Woltersdorf wird freundlich mit einer Parkverbotszone empfangen, dass hebt die Stimmung jedes Touristen – garantiert. Als nächstes kommt linkerhand die Liebesquelle in Sicht. Die Quelle fließt nimmermehr, als sie noch sprudelte, wurde das Wasser gern in Flaschen nach Hause geschafft. Sollte das Heilwasser doch schlaffes Fleisch zu neuem Leben erwecken. Heute, wie prosaisch, rinnt nur noch Leitungswasser aus dem Hahn, ob das die Erfolgsstory der Liebesquelle ersetzen wird? Sofort danach das nächste neue Schild, es geleitet uns nach einer geringen Strecke geradeaus nach links. Wir passieren die Bauminsel vor der Schleuse, jetzt wird’s spannend: Ein neues Schild zeigt nach rechts, Richtung Strandpromenade, einen Wimpernschlag später, ein neues Schild, diesmal zeigt es nach links, zur Buchhorster Straße. Links – rechts – wohin denn nun, denken wir und erstarren, brrrr, ein neues Schild zeigt wieder nach rechts, also doch auf der Strandpromenade parken? Stop – Genau hinsehen, da hängt Zentimeter dahinter an einem Baum das nächste Schild, diesmal nach links – also den Hals nach links gewendet, da steht schon wieder ein neues Schild – Parken geradeaus. Entnervt folgen wir dem letzten Schild, hinein in die Buchhorster Straße. Immer geradeaus, da gabelt sich die Straße mit gleich vier neuen Schildern, die die Parkverbotszone aufheben. Bloß kein einziges Schild mehr, das dem Touristen den Weg von der Buchhorster Straße zum Parkplatz auf der Maiwiese weist. Ob der Tourist jemals wieder nach Woltersdorf kommt, oder lieber gleich einen großen Bogen um Neuschilda schlägt?

Eine Lachnummer oder ein Trauerspiel, was Hannes Langen und sein Bürgermeister da produziert haben. Wäre ich gemein, würde ich Circus maximus sagen.

4 Gedanken zu „Circus maximus an der Schleuse

  1. peter reschenberg

    Hallo Herr Wohlers, ich habe mir gestern die Situation an der Schleuse angeschaut. Ich mußte parken. So richtig kann ich ihre Meinung nicht verstehen, wenn man das System verstehen will, kann man es. Recht muß ich Ihnen geben mit der Vorfahrt auf der Brücke. Mir stand plötzlich eine Frau( mit dem Auto) mitten auf der Brücke gegenüber!! Sie war völlig erschrocken wo ich denn her kam. Ich lächelte, sie lächelte, ich fuhr zurück, sie bedankte sich, wir lächelten beide und der Fall war erledigt. Aber es gibt auch andere Zeitgenossen.
    Bis dahin Peter Reschenberg

    1. Bernd

      Guten Morgen Herr Reschenberg,
      Sie sind hier zu Hause, ich habe den Artikel und Film aus der Sicht eines Fremden gemacht, der erstmals an die Schleuse kommt. Er befindet sich in einem fahrendem Auto und ist in Null – Komma – Nichts mit unzähligen Schildern konfrontiert, deren Pfeile nach allen Richtungen gehen.

      Hinzu kommt, geparkt wird wie in den Zeiten vor Schilda, mussten da rund 5000 Euro, so hoch schätze ich die Kosten, ausgegeben werden, um ein Miniareal bürokratisch mit Blech zuzupflastern?

      Da kommt die Familie mit ihren Kindern, möchte ein Foto von der schönen Umgebung der Schleuse machen, was meinen Sie was die auf ihren Bildern sieht – kein Bild ohne Parkschild.

  2. Bernd

    Die kommen wieder hin. Wie ich im Rathaus raunen hörte, werden die Pfeile gerade Grün – Rot gepinselt. Obendrein bekommen die Bleche zusätzlich die Inschrift: Vorfahrt für BBI Demonstranten 🙂

  3. Dorit S.

    Warum meckerst Du, kein anderers Dorf, weit und breit, bietet so viel Komik. Hoffe nur, dass die rot-weißen Schilder noch lange weg bleiben.

Kommentare sind geschlossen.