Endlich war es wieder so weit. Wir fuhren heute nach Chorin. Unser Einstieg in den Musiksommer begann mit dem 6. Konzert. Im frisch gekauftem Programmheft konnte ich lesen, dass dieses Jahr erstmals Oberstufenschüler aus dem Landkreis Barnim eingeladen waren. Das Ziel dieser Aktion ist es, Schüler an klassische Musik heranzuführen.
Das Konzerthausorchester Berlin unter Leitung des Dirigenten Lothar Zagrosek spielte auf. Das Orchester begann mit „Der wunderbare Mandarin“ von Bela Bartok. Es ist ein schweres Musikstück für eine Ballettpantomime, dass bestimmt nicht jeden Geschmack trifft. Ich möchte sagen für Neulinge der Klassischen Musik ist es nicht gerade der richtige Einstieg ins Genere. In der ersten Reihe, dicht neben uns, tummelten sich einige junge Leute, denen man deutlich ansah, dass sie noch Schüler sein müssten. Zu Anfang waren sie ganz Ohr, zwei von ihnen staunten darüber, wie man ohne jeden Verstärker solch laute Musik produzieren kann, der Dritte versuchte nicht einzuschlafen.
Das zweite Stück, war das Konzert für Violine und Orchester d-Moll op. 47 von Jean Sibelius. Die Solovioline wurde von Viktoria Mullova gespielt. Es war ein Genuss. Danach gab es eine kleine Pause. Die drei Jugendlichen verschwanden, zwei kamen nicht wieder. Der Dritte kämpfte tapfer bei der anschließend Symphonie Nr. 1 c-Moll op.68 von Johannes Brahms gegen den Schlaf an.
Aber nicht nur Oberstufenschüler hatten mit dem Konzert zu tun, auch unsere direkten Banknachbarn beschäftigten sich während des Konzertes mit Rückenkraulen und sonstigem. Am Ende des Konzertes meinte dann der Mann: „Das war nichts besonderes“. Eigentlich schade. Die Oberstufenschüler haben vielleicht das kleine bisschen Interesse an der klassischen Musik mit diesem Konzert verloren und unsere Banknachbarn wären vielleicht besser zu Hause geblieben, um dort ihre Spielchen zu betreiben.
Mein persönliches Fazit ist aber: ein gelungenes Konzert, ein schöner Nachmittag.