Bomber, Bomben, Bombengewinn

1945, bei Kriegsende war ich 18 Monate alt. Krieg habe ich nie erlebt, dennoch hat unsichtbare Geschehen auch bei mir Spuren hinterlassen, wie meine Mutter mir viele Jahre später erzählte. Wir lebten damals in Oldenburg, einer ruhigen Kleinstadt die fast gar nicht bombadiert wurde. Die kleine Stadt lag aber in der Luftstraße der Bomberflottillen die über den Ärmelkanal kamen. Es sollte Jahre dauern, bis ich aufhörte, sowie Flugzeuggeräusche zu hören waren, ins Haus zu flüchten, um meine Familie mit meinem Warngeschrei zu nerven. Wie viel schlimmer müssen die Nachwehen derer gewesen sein die dort lebten, wo die Bombenflugzeuge ihre zerstörerische Fracht abwarfen, wie in Erkner, Hamburg, Köln, Dresden oder Berlin.

Immer noch lassen Politiker ihre Söldner los und Bomben auf Menschen und Häuser werfen. Immer noch gibt es überall auf der Welt Fabriken, die diese Scheiß-Bomben für machtgeile Politiker herstellen und sich daran krumm und dämlich verdienen. Auf der einen Seite Sekt und Kaviar, auf der anderen Seite Hunger und Tod. Viel oder besser gar nichts hat sich da seit 45 geändert. Die Evolution ist zu langsam, um beim Human (so nennen die Englishman den Menschen) Humaninät- Menschlichkeit gedeihen zu lassen.

Die New York Times hat ein Video erstellt, es soll den Beweis erbringen, das Saudi-Arabien in seinem häßlichen Bruderkrieg Bomben auf die Zivilgesellscahft im Jemen abwirft. Es sollen auch Bomben des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall dabei sein. Diese sollen, so das Video, auf der italienischen Insel Sardinien hergestellt werden.

(Video New York Times, in englischer Sprache. Es ist aber auch gut ohne Sprache zu verstehen)
How did bombs made in Italy kill a family in Yemen

4 Gedanken zu „Bomber, Bomben, Bombengewinn

  1. Alte Woltersdorferin

    Hier mal noch eine Geschichte zum Thema: Seit 2013 nehme ich mir jedes Mal zum neuen Jahr vor, meinen gefährlichen Süßigkeitsgenuss zu bremsen. Unter dem Strich ist mir das nicht gelungen. Dabei weiß ich doch ganz genau, wie schädlich das für die Gesundheit ist. Doch die Jahre 2015 bis 2017 waren die mit den höchsten Süßigkeitsverbrauch überhaupt, weil ich ja auch noch alle Enkelkinder mit Überraschungseier und Gäste mit Süßigkeiten verwöhnte. Zucker als sogenannte „Nervennahrung“, sollte sie ja eigentlich beruhigen. Dabei ist es ein großer Aberglaube, denn zu viel Zucker macht putzmunter und nervös. – Jetzt, zum neuen Jahr habe ich beschlossen, meinen erhöhten Süßigkeitskonsum nicht mehr zu bremsen, sondern zu beenden. Um der Gesundheit und des lieben Friedens willens. Ab Ostern gibts nur noch Überraschungseier der natürlichen Art. Ohne schädlichen Zucker, ohne teuere Schokolade, ohne blödsinnige Figuren darinnen – nur noch ein Symbol des erwachenden Lebens, ein (friedenstiftendes) Hühnerei oder einen paradiesischen Apfel.
    Beim Propheten Micha heißt es in Mi 4,1–4: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden fortan nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken.“ – Das fiel mir bei dem Austauschgedanken wieder ein. Und es fiel mir auch ein, gelesen zu haben, dass die Wüste einstmals fruchtbares Weide- und ernährendes Ackerland, bzw. sauerstoffspendender Urwald war. … …

    1. Bernds Journal

      Stimmt, es war einmal eine fruchtbare Landschaft. Die hat aber nicht der Mensch verschwinden lassen, das war die Natur höchstpersönlich. C’est la vie

  2. Alte Woltersdorferin

    Lieber Bernd, Krieg und anglo-amerikanische Bombardements haben wir Nachkriegskinder gottseidank nicht mehr erleben müssen, wie leider Du. Dennoch sind uns allen diese schrecklichen Holocausts (=Brandopfer) am deutschen Zivilvolk aus Erzählungen der traumatischen Erlebnisse unserer unschuldigen (!) Eltern und Großeltern noch ein Leben lang in furchtbarer Erinnerung. Wir Kinder haben mit ihnen immer mitgelitten und mitgeweint, wenn sie vom Kriegsleid und all ihren Verlusten erzählten und der vielen Toten unter unseren Verwandten gedachten.

    In den heutigen Nachrichten lese ich: „…Die SPD hatte sich 2013 vorgenommen, die deutschen Rüstungslieferungen ins Ausland zu bremsen. Unter dem Strich ist das nicht gelungen. Die Jahre 2015 bis 2017 waren die mit den höchsten Exportzahlen überhaupt. … Der Gesamtwert der Lieferungen lag von 2014 bis 2017 bei 25,1 Milliarden Euro … Alleine im vergangenen Jahr wurden Waffen und andere Rüstungsgüter im Wert von 3,79 Milliarden Euro an diese sogenannten Drittländer exportiert – unter anderem an Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Algerien. … “ (Quelle der Zahlen: http://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_83103740/wagenknecht-fordert-abzug-deutscher-soldaten-aus-der-tuerkei.html)

    Bald ist hoffentlich jede Gewehrpatrone, jede Rakete verschossen, jede Bombe gefallen. Und haben auch hoffentlich alle ihr Ziel verfehlt, weil sie aus bundesdeutscher Produktion stammten. … Wenn dann zur Schadensbegrenzung hoffentlich keine scharfe Munition mehr ins Ausland nachgeliefert werden dürfte, müssten diese sogenannten Drittländer sich zur Feindesabwehr mit Platzpatronen und Silvesterraketen behelfen. Vielleicht lacht sich dann vor Schreck der „Feind“ auch tot. – So könnte doch überall auf Erden, endlich Frieden einkehren. – Oder ?

    Ich will dieses mögliche Wunder mal zum allgemeinen Verständnis mit einem alltäglichen Ereignis umschreiben:
    Mein altes DVD-Gerät hat seinen Geist aufgegeben. Es gibt für so ein altes Gerät keine Ersatzteile mehr, es reparieren zu lassen, wurde mir gesagt. Neue gibt es auch nicht mehr zu kaufen. Jetzt kann ich meine teuren Märchenfilme, kästen- und kistenvollen Filmkassetten zusammen mit dem DVD-Abspielgerät entsorgen. Weihnachten spielte es noch pausenlos, zur Freude der Enkelkinder. Neujahr hatten wir dann mit dem Ende der Bombenfeierstimmung und dröhnenden Silvesterballerei zufällig auch noch einen Kurzschluss. Letztendlich war himmlische „Ruhe in der Stube“. … – Mein Opa sagte dann früher immer: „Der Mensch denkt und Gott lenkt.“ In diesem Sinne, lieber Bernd, hoffen wir mit viel Gottvertrauen und noch mehr Menschenverstand, dass sich in diesem Neuen Jahr 2018 alles zum Guten wende.

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