ARD und ZDF, die Wiederholungstäter

Bis zum Jahr 2013 umgab mich eine heile Medienwelt. Mit Computer, Internet, Zeitung und Rundfunk konnte ich mir den Rest der Welt erschließen. Dann, 2013 kam es hammerhart. Unsere Regierung änderte die Rundfunkgebühr über einen Staatsvertrag. Staatsvertrag hört sich mächtig wichtig, legal und teuer an. Die allgemein verhasste „GEZ“ bekam einen neuen Namen, „ARD, ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“. Service kostet und so stieg mein Beitrag von 5.76 auf 17.50 Euro. In dem hohen Betrag ist eine Gebühr fürs Fernsehen enthalten. Fernsehen wollte ich nicht. Mein Radio reichte mir, mehr wollte ich nicht, obwohl vor einiger Zeit mein Lieblingssender BBC-Deutschland aus dem Äther verschwand.

Wenn ich schon fürs Fernsehen zahlen muss, dann will ich auch fernsehen. Wochen brauchte ich, bis ich das erste Fernsehgerät meines Lebens kaufte. Gespannt ging ich ans Werk, zapfte mich durch das Wirrwarr unzähliger Sender. Die Privaten flogen recht schnell aus der Auflistung. Zehn bis zwanzig Minuten Film, dann ein abrupter Schnitt an einer spannenden Stelle, gefolgt von so an die acht Minuten Werbung und das Ganze einige Male während der Sendung. Der gerade aufgebaute Spannungspegel verschwand bei Windeln, Waschpulver und Autos abrupt und stellte sich dann nicht mehr ein. Weg damit, viel mir leicht, insbesondere weil die Filme auch nicht berauschend waren.

Blieben ARD und ZDF mit all ihrem Anhang. Krimis, Krimis und noch einmal Krimis unterbrochen von Dokumentarfilmen, Schlagersendungen und Tierfilmen, scheinen bei den Staatlichen das Ding zu sein. Jede Klitsche hat seinen Tatort und jede dieser billig zusammengeschusterten Filmschnulzen läuft dann über die Zeit verteilt auf allen Kanälen. Bei ARD und ZDF scheint Wiederholung Pflicht zu sein. Vom Hörensagen weiß ich, dass es einige amerikanische Schnulzen bisher auf Dutzende von Wiederholungen brachten. Wiederholungen; Dokumentationen und Tierfilme sind billig, erst recht, wenn sie jedes Jahr wieder über die Mattscheibe flimmern. Neidisch blättere ich täglich im Kinoteil meiner Tageszeitung, was gibt es doch für tolle Filme von weltbekannten Regisseuren mit richtigen Schauspielern. Nichts davon sehe ich je in meiner Programmzeitschrift, dort tummeln sich die billigen Wiederholungen, die platten Soaps, deren Darsteller drehbuchgerecht sprachlichen Müll radebrechen.
Von den Schundservierern möchte ich, für mich, nur „Arte“ und „3Sat“ ausnehmen, obwohl die beiden sich Monat für Monat immer mehr ihren schlechten Vorbildern anpassen.

Ach, hätte ich doch bloß das Geld für den Fernseher gespart und lieber den Anstalten die Rundfunkgebühr für umsonst in den gierigen Rachen geworfen. Für meinen Seelenfrieden wär’s besser gewesen.

Morgen geht’s mit dem Thema weiter: