Anwohnerversammlung Stolper Weg – Kiesweg

Die Anwohner des Stolper Weg und Kiesweg waren eingeladen, sich die Ausführungen von Herrn Schnieber anzuhören und Fragen zu stellen. Herr Schnieber handelt hier im Auftrag der Venture 2000 GmbH mit Sitz in Berlin. Die Venture 2000 ist Eigentümer vieler Flurstücke in einem bewaldeten Gebiet, dass vom Stolper Weg, Kiesweg, Victor-Hoeth-Straße und „Im Krähenwinkel“ eingerahmt ist. Das Ganze hat eine Fläche von ungefähr 7.7 ha und ist teilweise mit Wochenendhäuschen bebaut. Diese 7.7 ha haben mehrere Eigentümer, unter anderem auch die Gemeinde Woltersdorf. Bebaut werden sollen ungefähr 3.1 ha, davon 2.5 ha am Stolper Weg – Kiesweg und 0.6 ha am „Im Krähenwinkel“. Es sollen dort 24 Grundstücke entstehen. Die Kostenverteilung lautet 90 Prozent tragen die Anlieger und 10 Prozent die Gemeinde.

Dieses Waldgebiet wurde 2009 im Flächennutzungsplan, der seit 2003 wirksam ist, als Bauerwartungsland ausgegeben. Jetzt möchte die Venture 2000 nicht mehr warten und das Bauerwartungsland in Bauland umwandeln lassen. Dazu muss die Gemeinde einen Bebauungsplan aufstellen, der auch die Anhörung der Anlieger vorsieht. Die Gemeinde hat in mehreren Beschlüssen ihre Zustimmung bekundet.

Immer wieder einmal kam das Thema Bebauung Stolper Weg – Kiesweg auf die Tagesordnung des Bauausschusses. Dann erschien Gundula Haß, Planerin im Auftrag der Venture 2000 und hielt einen Vortrag mit garantiert einschläfernder Wirkung. Bis zum Bauausschuss im März 2012, da gab es eine kurze Szene, die mir zu denken gab. Hier ein Ausschnitt aus der damaligen Sitzung:

Monika Kilian fragte, wer ist der Bauträger. Da hat sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Planerin, Frau Haß, wusste nicht, für wen sie plant, Herr Joecks konnte auch nichts zur Aufklärung beitragen, wusste aber, dass der unbekannte Bauträger die zehn Prozent Erschließungsanteil der Gemeinde übernimmt.

Später stellte sich heraus, Bauamtsleiter Joecks, die Planerin Frau Haß und Herr Schnieber kannten sich alle aus den 90ern, als Herr Joecks und Frau Haß im Stadtplanungsamt Bernau tätig waren. Herr Schnieber hatte damals in Bernau zwei Firmen, Star Verwaltungs GmbH und Perfekta GmbH. Später als Herr Joecks Bauamtsleiter in Woltersdorf war, trafen Frau Haß und Herr Schnieber ebenfalls in Woltersdorf ein. Die Aktion Stolper Weg – Kiesweg nahm seinen Lauf.

Zurück zur Sitzung. Herr Schnieber hatte sich mit einer Präsentation vorbereitet. Sie war lang, viel zu lang, sie kam nie zum Ende und brachte auch keine Erkenntnisse, Herr Schnieber verweilte in der Vergangenheit, klammerte sich an Äußerungen von Herrn Wall und Bernds-Journal, die er mal Anschuldigungen, mal Unterstellung nannte. Für ein Aufeinanderzugehen war solches Vokabular nicht förderlich.

Herr Schnieber sagte, weil ich Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Abwägeverfahrens äußerte, alle Unterlagen, von den verschiedenen Behörden und auch die Einreden der Bürger seinen dem Planungsbüro, Frau Haß nur in Kopie zugegangen, die Originale blieben im Rathaus. Somit wäre eine Fälschung etc. nicht möglich. Dagegen stehen Äußerungen vom Bürgermeister Vogel und Hannes Langen, die behaupteten alle Unterlagen befinden sich bei Frau Haß, keine befinden sich im Rathaus.

Hauptausschuss März 2013: Dr Vogel: Zu den Bedenken der Bürger gegen den B-Plan, die Schreiben liegen alle bei Frau Haß vom Planungsbüro und nicht im Rathaus.

Bauausschuss Mai 2013: Hannes Langen: Er sehe sich außerdem heute nicht in der Lage, die Abwägungsvorschläge hier vorzulegen.

An diesem für Herrn Schnieber kritischen Punkt übernahm Hannes Langen die Moderation. Wir streiften dann noch die Baumfällaktion im Dezember 2012, einige Gesetze, einige Fragen der Anwohner. Hannes Langen beantworte alle Fragen lang und breit und vor allem zeitfressend. Neue Erkenntnisse gab es keine.

3 Gedanken zu „Anwohnerversammlung Stolper Weg – Kiesweg

  1. Margarethe

    Ja, lieber Herr Gordon Eggers,
    wenn dazu jeder erholungsuchende Spaziergänger aus seiner Tasche „zufällig“ noch ein paar Tannenzapfen-, Kienäppel-, Kastanien-, Eicheln-, Ahorn-, Eiben- und Ebereschen-Samen „fallenlassen“ würde, dann gäbe es bald für Tier und Mensch – Gott sei dank – einen prächtigen Mischwald. Wer kann sich schon dauerhaft gegen die göttlichen Naturgesetze wehren ? Ich vermute, nicht mal ein Herr R.Vogel von der giftgrünen Partei. 😉

    In diesem Sinne wünsche ich allen Woltersdorfern besinnliche Weihnachten und sage auf diesem Wege, auch der tüchtigen Redaktion von „Bernds Journal“, meinen allerherzlichsten Dank für die hochinteressanten, täglichen Lokalinformationen – Margarethe. 🙂

  2. G. Eggers

    Vor wenigen Tagen telefonierte ich mit dem zuständigen Revierförster. Aus seiner Sicht entwickelt sich bereits wieder ein Wald , allerdings mit einem starken Anteil von Robinie.

    Nachpflanzungen sind somit aus seiner Sicht kein Thema mehr, der Wald wird von allein kommen.

    Anmerkung: Robinie wächst sehr schnell, so dass hoffentlich schon bald die Reste der Rodungsaktion nicht mehr zu sehen sein werden.

  3. Friedrich

    Ich vermute, es gibt gar keinen Bauträger. Der Herr Schnieber möchte seinen Wald gern schnell in Baulandland umwandeln, dann verkaufen und den Gewinn schnell einstreichen. Das wars- eine gewinnbringende Spekulation, bei der aus meiner Sicht der Bürgermeister und Herr Langen behilflich sind.

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